Carla’s Song

Carla’s Song
Filmdaten
Deutscher Titel Carla’s Song
Produktionsland Großbritannien, Spanien, Deutschland
Originalsprache Englisch/Spanisch
Erscheinungsjahr 1996
Länge 127 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Ken Loach
Drehbuch Paul Laverty
Produktion Sally Hibbin,
Ulrich Felsberg,
Gerardo Herrero
Musik George Fenton
Kamera Barry Ackroyd
Schnitt Jonathan Morris
Besetzung
  • Robert Carlyle: George Lennox
  • Oyanka Cabezas: Carla
  • Scott Glenn: Bradley
  • Salvador Espinoza: Rafael
  • Louise Goodall: Maureen
  • Richard Loza: Antonio
  • Gary Lewis: Sammy
  • Subash Singh Pall: Victor
  • Stewart Preston: McGurk

Carla’s Song ist ein Spielfilm des britischen Regisseurs Ken Loach aus dem Jahr 1996. Die britisch-spanisch-deutsche Co-Produktion basiert auf einem Drehbuch von Paul Laverty, das die Geschichte der sandinistischen Revolution in einem fiktiven Drama schildert.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Carla’s Song erzählt die Geschichte des post-revolutionären sandinistischen Nicaraguas. Ken Loach inszeniert die Geschichte einer jungen Musikerin, die aus Nicaragua nach Großbritannien geflohen ist, nachdem sie Opfer eines Überfalls von Contras geworden war. Mittels des Protagonisten – eines Busfahrers aus Glasgow, der sich in die junge Migrantin verliebt, wird die Geschichte der sandinistischen Revolution erzählt. Auf Grund der psychischen Probleme Carlas, hervorgerufen durch das Trauma wegen der Massaker, entscheidet er sich, mit ihr nach Nicaragua zu reisen. Dem Zuschauer wird so die Geschichte der Zeit nach der sandinistischen Revolution erzählt; zum einen der Enthusiasmus der Bevölkerung, zum andern aber auch die politische Instabilität wegen der Angriffe auf die Zivilbevölkerung durch die Contras. Im Verlaufe des Films erfährt der Busfahrer so die Geschichte Carlas, die Opfer eines Contra-Überfalls wurde, als sie mit ihrem Freund auf einer Musiktournee unterwegs war. Dieser wurde während des Überfalls verstümmelt. Am Ende des Films entscheidet sie sich, in Nicaragua zu bleiben um sich um ihren früheren Freund zu kümmern. Der Busfahrer kehrt nach Schottland zurück.

Der Film bezieht klar eine pro-sandinistische und anti-amerikanische Position. Mittels der Figur eines amerikanischen Menschrechtsaktivisten, der früher selbst Mitglied der Contras in Honduras und El Salvador war, stellt Ken Loach die Geschichte Carlas in den Zusammenhang der amerikanischen Containment-Politik der 70er und 80er Jahren in Mittelamerika. Im Werke Loachs steht Carla’s Song eng in Verbindung mit Land and Freedom, der die Geschichte der trotzkistischen Milizen im spanischen Bürgerkrieg erzählt. Beide Filme versuchen auf ihre Weise, ein Stück marxistisch- bzw. anarchistisch-revolutionärer Geschichte zu vermitteln.

Kritik

„Die ungewöhnlich selbstlose Liebesgeschichte ist einem realistischen Kino verpflichtet und vermittelt durch einen dokumentarischen Stil Nähe und Authentizität. Trotz politisch motivierter Parteinahme für die Sache der Sandinisten und einiger Einseitigkeiten ist der Film ein überzeugendes Beispiel für die filmische Thematisierung der verwandelnden Kraft der Liebe.“

Lexikon des internationalen Films

Auszeichnungen

Der Film wurde 1996 am Filmfestival in Venedig für den „Goldenen Löwen“ nominiert und gewann am selben Festival die „Goldene Medaille“ des italienischen Senats.

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