Franz Hörmann

Franz Hörmann

Franz Hörmann (* 23. März 1960 in Wien) ist außerordentlicher Universitätsprofessor für Unternehmensrechnung am Institut für Revisions-, Treuhand- und Rechnungswesen an der Wirtschaftsuniversität Wien und zusätzlich seit Wintersemester 2001/2002 Gastprofessor am Institut für Wirtschaftsinformatik (Communications Engineering) der Johannes Kepler Universität Linz[1].

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ausbildung

1978 schloss Hörmann die Matura mit Auszeichnung am Gymnasium Maroltingergasse in Wien ab. Anschließend studierte er von 1978 bis 1983 Betriebswirtschaftslehre an der Wirtschaftsuniversität Wien und schloss sein Studium mit der Diplomarbeit „Programmpaket für PHILIPS/EFW/TEO, integriertes Programmsystem zur Akkordlohnberechnung im Industriebetrieb geschrieben in MBASIC“ ab.

Zwischen 1984 und 1987 folgte ein Doktoratsstudium an der Wirtschaftsuniversität Wien, das er mit Auszeichnung abschloss. Titel der Dissertation: „Das Automatisierte, Integrierte Rechnungswesen - Theoretische Konzeption und praktische Realisation mit einem Programmpaket geschrieben in der Programmiersprache C“. Seine Dissertation wurde am 24. April 1989 mit dem „Senator Wilhelm Wilfling Forschungspreis der Wirtschaftsuniversität Wien“ ausgezeichnet.[1]

Am 12. Dezember 1994 erfolgte seine Habilitation für das Fach Betriebswirtschaftslehre mit der Arbeit „PC-Softwaremodelle im Rechnungswesen - Der Wandel einer funktionalen Betriebswirtschaftslehre unter dem Einfluss des technologischen Fortschritts“.[1]

Tätigkeiten

Im Dezember 1995 wurde Hörmann Assistenzprofessor und Univ.Doz. an der Abteilung für Betriebswirtschaftliche Steuerlehre, Institut für Revisions-, Treuhand- und Rechnungswesen an der Wirtschaftsuniversität Wien. 1997 bekam er die Gastprofessur am Institut für Betriebswirtschaftslehre der Universität Wien und seit dem 1. März 1998 ist er außerordentlicher Universitätsprofessor an der Abteilung für Betriebswirtschaftliche Steuerlehre, Institut für Revisions-, Treuhand- und Rechnungswesen an der Wirtschaftsuniversität Wien.[1]

Hörmann hält zusätzlich regelmäßige Vorträge für die österreichische Akademie der Wirtschaftstreuhänder mit den fachlichen Schwerpunkten Controlling und Unternehmensplanung, Prüfung EDV-gestützter Buchhaltungssysteme, für die Servicebetriebe der österreichischen Hochschülerschaft sowie für die Ueberreuter Management-Akademie.[1]

Seit September 2001 ist er als Prüfungskommissär im Rahmen der Wirtschaftsprüfer-Ausbildung der Kammer der Wirtschaftstreuhänder tätig.[1]

Familie

Hörmann ist römisch-katholisch, verheiratet und hat zwei Kinder.

Thesen

Franz Hörmann kritisiert das bestehende Finanzsystem. Er hält einen diesbezüglichen Paradigmenwechsel sowohl in den Wirtschaftswissenschaften, als auch in gesamtgesellschaftlicher Hinsicht für notwendig. Seine Kritik richtet sich gegen das System des Zinseszinses und die doppelte Buchhaltung, bei denen es sich seiner Meinung nach um veraltete Modelle handelt. Er kritisiert die Geldschöpfung, das existierende System der Banken und prophezeite 2009 das Verschwinden der Währungen bereits für 2011. Um diesen Übergang bewältigen zu können, sprach er sich für „spezialisierte elektronische Gutscheine“ in einer Übergangsphase aus und favorisierte ein bedingungsloses Grundeinkommen in Form von Gütern oder Dienstleistungen.[2]

Publikationen (Auswahl der letzten Jahre)

Bücher

  • mit Herbert R. Haeseler und Franz W. Kros: Unternehmensbewertung. Grundlagen der Bewertung von Unternehmen und Beteiligungen. 2. Auflage, LexisNexis ARD Orac-Verlag, Wien 2007, ISBN 978-3-7007-3772-8
  • mit Herbert R. Haeseler: Unternehmensbewertung auf dem Prüfstand – Wissenschaftliche Widerlegung US-amerikanischer Unternehmensbewertungskonzepte. LexisNexis ARD Orac-Verlag, Wien 2008, ISBN 978-3-7007-4024-7
  • mit Herbert R. Haeseler (Hrsg.): Rechnungslegung und Unternehmensführung in turbulenten Zeiten. Festschrift für Gerhard Seicht. LexisNexis ARD Orac-Verlag, Wien 2009, ISBN 978-3-7007-4337-8
  • mit Herbert R. Haeseler (Hrsg.) sowie Rainer Born, Christian Fichtenbauer, Eva Gatarik und Erhard Glötzl: Die Finanzkrise als Chance. Ursachenanalyse, Neuartige Anforderungen an Kommunikationsmodelle, Langfristige Entwicklung von Schulden und Einkommen. LexisNexis ARD Orac-Verlag, Wien 2009, ISBN 978-3-7007-4356-9
  • mit Herbert R. Haeseler: Unternehmensbewertung auf dem Prüfstand – Wissenschaftliche Widerlegung US-amerikanischer Unternehmensbewertungskonzepte. 2. Auflage, LexisNexis ARD Orac-Verlag, Wien 2010, ISBN 978-3-7007-4533-4
  • mit Otmar Pregetter: Das Ende des Geldes. Wegweiser in eine ökosoziale Gesellschaft. Galila Verlag, Etsdorf am Kamp 2011, ISBN 978-3-902533-33-3

Beiträge in wissenschaftlichen Sammelwerken

  • mit Herbert R. Haeseler: Fortbestehensprognosen auf dem betriebswirtschaftlichen Prüfstand. In: Gerhard Seicht (Hrsg.): Jahrbuch für Controlling und Rechnungswesen 2008. LexisNexis ARD ORAC, Wien 2008, ISBN 978-3-7007-3901-2, S. 259–272 (Volltext)
  • Kapitalerhaltung und die Grenzen der Doppik. In: Gerhard Seicht (Hrsg.): Jahrbuch für Controlling und Rechnungswesen 2008. LexisNexis ARD ORAC, Wien 2008, ISBN 978-3-7007-3901-2, S. 291–308, (Volltext)
  • Wissenschaftliche Infragestellung der aktuellen Unternehmensbewertungsmethodik. In: Gerhard Seicht (Hrsg.): Jahrbuch für Controlling und Rechnungswesen 2009. LexisNexis ARD ORAC, Wien 2009, ISBN 978-3-7007-4146-6, S. 523–538 (Volltext)
  • Banken(überwachung) am Pranger: Inkompetenz, Betrug oder systemische Krise? In: Gerhard Seicht (Hrsg.): Jahrbuch für Controlling und Rechnungswesen 2010. LexisNexis ARD ORAC, Wien 2009, ISBN 978-3-7007-4505-1, S. 381–409 (Volltext)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Franz Hörmann offizielle Webseite der Wirtschaftsuniversität Wien, abgerufen am 16. November 2010.
  2. Der Standard: Banken erfinden Geld aus Luft, 13. Oktober 2010. Abgerufen am 17. November 2010.

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