Franz Kahler

Franz Kahler

Franz Kahler (* 23. Juni 1906 in Karolinenthal bei Prag; † 6. August 1995) war ein österreichischer Geologe.

Leben

Kahler war der Sohn des späteren Generalmajors Franz Kahler und ging nach der Stationierung seines Vaters in verschiedenen Teilen Österreich-Ungarns zur Schule. 1917 machte er in Klagenfurt das Abitur, besuchte dann eine Handelsschule in Klagenfurt und war 1920 bis 1939 Bankbeamter beim Wiener Bankverein und dem Creditanstalt-Bankverein in Klagenfurt. Daneben interessierte er sich für Paläontologie, arbeitete ab 1923 ehrenamtlich am Kärntner Landesmuseum und begann nach dem er Kontakte zum Geologie Professor in Graz Franz Heritsch geknüpft hatte mit dessen Unterstützung ein Studium der Geologie, Paläontologie und Mineralogie in Graz. 1939 wurde er Geologe beim Bau der Reichsautobahn Villach und später war er als leitender Geologe für die Organisation Todt beim Eisenbahnbau in Nord-Norwegen. 1944 habilitierte er sich in Graz (Geologie des Loiblpasstunnels). Nach dem Zweiten Weltkrieg war er kurze Zeit wieder Bankangestellter und ab 1949 Kustos für Geologie und Mineralogie im Kärntner Landesmuseum, ab 1952 als Musealoberrat. Er hatte auch eine umfangreiche Tätigkeit als beratender Geologe (zum Beispiel im Straßen- und Tunnelbau, bei Heilquellen, im Wasserbau, der Hydrogeologie und bei Stein-, Erz- und Kohlelagerstätten) und war ab 1959 in der Landesbaudirektion Kärnten, ab 1960 als Landesgeologe. 1956 wurde er Honorarprofessor für Technische Geologie an der Universität Graz, was er bis zu seiner Pensionierung 1965 blieb. Auch danach war er wissenschaftlich aktiv. In der Mikropaläontologie widmete er sich besonders der Stratigraphie mit Hilfe von Fusiliniden (mit deren Hilfe er eine Verbindung des Karbons und Perms der Alpen zu der Russlands schlug) und er war an verschiedenen geologischen Kartierungen beteiligt (Klagenfurt, Naßfeld-Gartnerkofel Gebiet in den Karnischen Alpen, Saualm).

Er war mit der Geologin Gustava Aigner verheiratet, die mit ihm publizierte und mit der er drei Töchter hatte. 1961 wurde er wirklicher Hofrat im Landesdienst. Er erhielt das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.

1951 bis 1978 war er Präsident des Naturwissenschaftlichen Vereins Kärnten, dessen Ehrenmitglied er war. Er war Ehrenmitglied der Universität Innsbruck und der Österreichischen Geologischen Gesellschaft, deren Eduard-Sueß-Gedenkmünze er 1983 erhielt. Er war auswärtiges Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Bologna.

Schriften

  • als Herausgeber und Mitautor: Die Natur Kärntens, Klagenfurt, Heyn 1975 (darin von Kahler Die Geologie Kärntens in Band 1)
  • Die natürlichen Heilvorkommen Kärntens, Amt der Kärntner Landesregierung, Raumordnung in Kärnten, Band 10, 1978
  • Urwelt Kärntens. Eine Einführung in die Geologie des Landes, Klagenfurt 1955 (Carinthia II, Band 18)
  • Die Fusuliniden, Catalogus Fossilium Austriae, Heft II/b/1, 1989, S. 87-295, Österr. Akademie der Wiss.
  • Oberkarbon und Unterkarbon der Karnischen Alpen. Ihre Biostratigraphie mit Hilfe der Fusuliniden, Carinthia II, Band 42, 1985
  • Die Fusuliniden aus dem Karbon und Perm der Karnischen Alpen und Karawanken, Carinthia II, Band 41, 1983

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kahler — ist der Name folgender Personen: Alfred Kahler (1900–1981), aus Deutschland emigrierter US amerikanischer Wirtschafts und Sozialwissenschaftler Erich von Kahler (1885−1970), deutscher Soziologe Eugen von Kahler (* 1882 als Eugen Kohn; † 1911),… …   Deutsch Wikipedia

  • Franz Scheidies — Naissance 8 septembre 1878 Grosspelken près de Tilsit Décès 19 février 1946 (à 51 ans) près de Gluschitza Origine Allemand Allégeance …   Wikipédia en Français

  • Franz von Stuck — Franz von Stuck: Selbstbildnis im Atelier, 1905 …   Deutsch Wikipedia

  • Franz Chvostek junior — (* 3. Oktober 1864 in Wien; † 17. April 1944 auf Burg Groppenstein in Obervellach, Kärnten) war ein österreichischer Internist und ist der Sohn von Franz Chvostek senior. Chvostek studierte Medizin an der Univ …   Deutsch Wikipedia

  • Hans-Joachim Kahler — Naissance 28 mars 1908 Morhange (Moselle) Décès 14 janvier 2000 Hamburg Origine …   Wikipédia en Français

  • Otto Kähler — This article is about the German admiral. For the Austrian physician, see Otto Kahler. Otto Kähler Otto Kähler Born …   Wikipedia

  • Eugen von Kahler — Liebesgarten, 1910/11, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München Eugen von Kahler (* 6. Januar 1882 als Eugen Kohn in Prag, damals Österreich Ungarn; † 13. Dezember 1911 ebenda), war ein deutschsprachiger Maler, Grafiker und Dichter. Sein Werk… …   Deutsch Wikipedia

  • Erich Kahler — Erich von Kahler ( auch Erich Kahler, * 14. Oktober 1885 in Prag; † 28. Juni 1970 in Princeton, New Jersey, USA) war ein deutscher Schriftsteller, Kulturphilosoph und Soziologe. Historische Soziologie und Kultursoziologie bilden die methodische… …   Deutsch Wikipedia

  • Erich von Kahler — (auch Erich Kahler, * 14. Oktober 1885 in Prag; † 28. Juni 1970 in Princeton, New Jersey, USA) war ein deutscher Schriftsteller, Kulturphilosoph und Soziologe. Historische Soziologie und Kultursoziologie bilden die methodische Basis seines… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilhelm Kähler (DNVP) — Wilhelm Kähler Wilhelm Kähler, auch Kaehler (* 5. Februar 1871 in Halle; † 14. Februar 1934 in Berlin) war ein deutscher Jurist, Volkswirt, Hochschullehrer und Politiker (DNVP) …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”