- Franz Löwy
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Franz Löwy (* 1. Jänner 1883 in Ostrava, Mähren; † nach 1938) war ein österreichischer Atelier- und Gesellschaftsfotograf. Seine bekannte Schaffensperiode liegt zwischen 1900 und 1938 mit Ateliers in Jägerndorf (Krnov), Wien, Paris und Karlsbad.
Leben und Wirken
Franz Löwy reiste anfangs durch Europa und arbeitete in Paris und anderen Städten. Im Jahre 1910 eröffnete er auf der Mariahilfer Straße 17 im sechsten Wiener Gemeindebezirk ein Atelier, welches anfangs unter dem Namen „Titian“ firmierte. Im selben Jahr befand sich in der Rudolfstraße 18 in Jägerndorf in Mähren (heute Krnov in Tschechien) ein Atelier. 1916 wurde er Mitglied der Photographischen Gesellschaft. Ab 6. März 1917 war er in Wien gemeldet, in der Königsklostergasse 7/11, ebenfalls im sechsten Gemeindebezirk. Ab 1919 verzichtete er auch im Inserat des Branchenverzeichnisses von Lehmann (Ausgabe: Anfang des Jahres) auf die Bezeichnung „Titian“ und firmierte nur mehr unter seinem eigenen Namen.
Schon im Jahre 1917 schrieb Peter Altenberg: „So Mancher jedoch glaubt, man müsse bei »Goldman und Salatsch« ausstaffiert werden, bei »Wunderer« seine »Dessous« beziehen[1] und bei »Helene von Zimmerauer«[2] oder »Franz Löwy« seine Photographien; Alles Dieses erscheint in schlaflosen Nachtstunden unnötig.“[3]
Nach dem Ersten Weltkrieg eröffnete Löwy ein weiteres Atelier in der Lothringerstraße 20 im dritten Wiener Gemeindebezirk, welches bis 1927 bestand. Während dieser Zeit ging er auch nach Paris, wo er eine Filiale eröffnete. Eine weitere Filiale befand sich in Karlsbad. In den 1920er Jahren begann er bekannte Künstler zu fotografieren. Weitere Schwerpunkte lagen auf Akt- und Tanzaufnahmen. 1921 erschien der Bildband Das schöne nackte Weib, im eigenen Atelier veranstaltete er Ausstellungen. Auch im folgenden Jahrzehnt bannte er Prominente auf Fotos und arbeitete bei seinen Porträts nun auch mit Öl- und Bromöldruck.
Aus seiner Ehe mit Rosa (* um 1888) gingen die Kinder Liselotte (* um 1910) und Marianne (* um 1915) hervor. In der Königsklostergasse war er bis 17. Jänner 1938 gemeldet. Nach dem Anschluss Österreichs am 12. März 1938 ist er am 18. Juli 1938 als nach Paris abgemeldet registriert. Dort verliert sich seine Spur. Ein Todesdatum von Fanz Löwy ist nicht bekannt.
Seine Fotografien wurden unter anderem in der von Monika Faber kuratierten Ausstellung Tanz: Foto. Annäherungen und Experimente 1880–1940 im Fotoarchiv im Museum moderner Kunst (1990) und in Übersee. Flucht und Emigration österreichischer Fotografen 1920–1940 in der Kunsthalle Wien (1998) gezeigt.
Trotz seiner prominenten Kundschaft ist er nicht mit dem Studio des k. u. k. Hofphotographen Josef Löwy zu verwechseln.
Literatur
- Geschichte der Fotografie in Österreich, Band 2, Bad Ischl 1983
- Anna Auer: Übersee Flucht und Emigration: österreichischer Fotografen 1920-1940, Kunsthalle Wien, 1997, S. 170
- Samanta Benito - Sanchez: Pressefotografen zwischen den Weltkriegen. Eine Biografiensammlung von Pressefotografen, die zwischen 1918 und 1939 in Wien tätig waren, Doktorarbeit, Wien, 2009
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ Wunderer Leopold & Sohn [Karl Wunderer], Pfaidlergewerbe [ = Wäschewarenerzeuger ], Wien I. Kohlmarkt 11
- ↑ Zimmerauer, Helene v., Wien VI., Gumpendorfer Str. 32
- ↑ Peter Altenberg: Stunden der schlaflosen Nacht, in: Peter Altenberg: Mein Lebensabend, S. Fischer, Berlin 1919, S. 136-137 (Online bei Zeno.org)
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