Franz du Hamel

Franz du Hamel

Graf Franz du Hamel de Querlonde († Anfang April 1705 in Venedig)[1] war preußischer General der Kavallerie und später Generalissimus der Republik Venedig.

Er entstammt einer katholischen französischen Familie. Ein Verwandter Alexander (Alexis) Chevalier du Hamel wurde 1790 zum kursächsischen General der Kavallerie und Ritter des Militär-St.-Heinrichs-Ordens.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er diente zunächst in der Armee Ludwig XIV. und ging dann in kurbrandenburger Dienste. Am 21. Oktober 1674 wird er zum Oberst befördert und Kurfürst Friedrich Wilhelm ernennt ihn zum Chef eines Kürassier-Regiments. Am 20. Januar 1676 wir er zum Kämmerer bestellt. Am 10. Juli 1679 wird er zum Generalmajor und 1689 zum Generalleutnant ernannt. Er wird Chef des Kürassier-Regiments Nr. 6. Sein altes Regiment wurde bereits 1679 entlassen.

Als das Schloss Rheinsberg 1685 durch den Tod des Grafen von Lochow als erledigte Lehen an den Kurfürsten Friedrich Wilhelm fiel, gab er es an den General du Hamel. Noch im gleichen Jahr bekam er die Erlaubnis, es an den Hofrat Benjamin Chevenix de Beville zu verkaufen.

1701 wurde er mit dem schwarzen Adlerorden ausgezeichnet. Aber bereits am 28. Februar 1702 verließ er nach einem Streit die Armee und wurde Generalissimus der Republik Venedig, wo er kurze Zeit später verstarb. Seine Leiche wurde von seinen Erben nach Berlin überführt und in der reformierten Kirche beerdigt.[2]

Der Streit betraf seine Beförderung zum wirklichen General der Kavallerie. Du Hamel war 1702 mit anderen preußischen Truppen an die Holländer im bergischen Land vermietet. Er beantragte am 3. Januar seine Beförderung, die ihm aber mit der Begründung verweigert wurde, der König könne das mit Rücksicht auf den Grafen von Hessen-Homburg nicht machen.

Familie

Er war mit Freiin Henriette von Pölnitz (†1706) verwitwete von der Schulenburg verheiratet. Sie war die Tochter des Oberstallmeisters Gerhard Bernhard von Pölnitz, Witwe eines Kammerherren und Tante von Karl Ludwig von Pöllnitz [3]. Die Ehe blieb kinderlos.

Literatur

  • Guido von Frobel, Militär-Wochenblatt, Band 22, S.119, (online).
  • Ernst Heinrich Kneschke,Neues allgemeines Deutsches adels-lexicon, Band IV, S.175 (online).
  • Anton Balthasar König, Biographisches Lexikon aller Helden und Militärpersonen, Band 2, S.118 (online).
  • Julius Mebes, Beiträge zur Geschichte des brandenburgisch-preui︣schen Staates, Band I, S.595 (online).
  • Eduard Vehse, Geschichte der deutschen Höfe seit der Reformation, Bände 1-2, S.212 (online).

Einzelnachweise

  1. Johann G. Knup,Historische und genealogische Beschreibung des Geschlechts derer von Pöllnitz ,S. 116, (online) - Andere Quellen nennen die griechische Halbinsel Morea als Sterbeort, die zu jener Zeit in venezianischem Besitz war. Quelle: Stephen Whatley: The memoirs of Charles-Lewis, baron de Pollnitz, 1737, Seite 7 (online).
  2. Eduard Vehse, Geschichte der deutschen Höfe seit der Reformation, Bände 1-2, (online).
  3. von Macklot, Conversations-lexikon, S.760, (online).

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