- Franziska Pruckner
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Franziska Pruckner (* 9. Mai 1902 in München; † nach 1953) war eine deutsche Chemikerin und spätere kommissarische Abteilungsleiterin in der Deutschen Forschungsanstalt für Psychiatrie (Kaiser-Wilhelm-Institut), München.
Leben
Nach der Reifeprüfung 1921 an dem Neuen Realgymnasium in München begann sie ein Studium an der Universität München, von 1925 bis 1931 führt sie dieses in Chemie, Physik und Mathematik an der Universität Leipzig weiter und schloss es mit den Verbandsexamina 1926 und 1928 ab. 1931 promovierte sie über „Energetische Untersuchungen über die photochemische Umwandlung des ortho-Nitrobenzaldehyds in ortho-Nitrosobenzoesäure“. Von 1932 bis 1934 arbeitete sie als Volontärassistentin am Physikalisch-Chemischen Institut München und von 1934 bis 1936 als Assistentin bei Kazimir Fajans in im Serologischen Institut von Felix Plant der Deutschen Forschungsanstalt für Psychiatrie (Kaiser-Wilhelm-Institut) in München. Nach der Vertreibung von Plant arbeitete sie von 1936 bis 1944 als Assistentin im Organisch-Chemischen Institut an der TH München bei Hans Fischer. Wegen der NS-Bedingungen lehnte sie eine Habilitation ab und wurde schließlich sogar zur Kündigung aufgefordert. Von 1946 bis 1953 war sie wieder an der Deutschen Forschungsanstalt für Psychiatrie beschäftigt, wo sie von 1946 bis 1949 die kommissarische Leitung des Serologischen Instituts übernahm. Doch da sie von der amerikanischen Besatzungsmacht eingesetzt wurde, wurde sie nicht nur von den Kollegen ignoriert, sondern zunächst durch einen Boykott der Generalverwaltung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft nicht einmal bezahlt. Daraufhin versuchte sie im Ausland eine Anstellung zu finden, arbeitete aber noch von 1949 bis 1953 in der zuvor von ihr geleiteten Abteilung als Assistentin.
Franziska Pruckner untersuchte verschiedene Substanzen mittels chemischer Methoden. Größere Veröffentlichungen von ihr sind nicht bekannt.
Literatur
- Annette Vogt: Vom Hintereingang zum Hauptportal? Lise Meitner und ihre Kolleginnen an der Berliner Universität und in der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft. Stuttgart 2007 (= Pallas Athene, Vol. 17).
- Annette Vogt: Wissenschaftlerin in Kaiser-Wilhelm-Instituten. A-Z. Berlin 2008, 2. erw. Auflage, S. 147-148.
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