- Franziska Umfahrer
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Franziska Umfahrer (* 6. Juli 1911 in Schrobenhausen; † 1. März 1988 in Kempten) war ausgebildete Zeichenlehrerin und Kunsterzieherin und Gründerin der Franziska-Umfahrer-Stiftung; Namensgeberin der Fransziska-Umfahrer-Grundschule Schrobenhausen.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Franziska Umfahrer stammt aus der früher in Schrobenhausen ansässigen Kürschnerfamilie Umfahrer. Sie wurde am 6.Juni 1911 in Schrobenhausen geboren und besuchte hier die Volksschule und das von den Englischen Fräulein geleitete Lyzeum / Realschule. Schon bald fühlte sich Franziska Umfahrer von der Kunst angezogen und bewarb sich an der Staatsschule für angewandte Kunst in München. Dort wurde sie 1932 nach erfolgreich abgeschlossener Ergänzungsprüfung aufgenommen und es folgte eine Ausbildung als Zeichenlehrerin am Gymnasium. Wegen ihrer kritischen Haltung den Nationalsozialisten gegenüber hatte sie bald größere Schwierigkeiten und ging deshalb bis 1935 nach Italien. Diese Jahre zählten mit zur schönsten Zeit in ihrem Leben. Als Lehrerin unterrichtete sie an der Höheren Mädchenrealschule der Englischen Fräulein in Krumbach und an der Schiller-Oberschule für Mädchen in Dortmund. Ein zweimonatiges Buchbinderpraktikum 1936 in Krumbach zeigt die unterschiedlichen Interessensbereiche von Franziska Umfahrer. Bald nach Kriegsende trat sie am 19. Februar 1946 eine Anstellung am städtischen Hildegard-Gymnasium in Kempten an, dort war sie dann 25 Jahre lang als Lehrerin für Kunsterziehung (Oberstudienrätin) tätig. Sie starb in Kempten am 1. März 1988.
Wirken
Als Lehrerin zeichnete sich Franziska Umfahrer durch ihr ausgezeichnetes Können, durch ihr großes pädagogische Geschick und Einfühlungsvermögen ihren Schülerinnen gegenüber aus. Ihr ausgeprägtes Fernweh führte sie in viele Länder der Welt. Zunächst besuchte sie Länder wie Österreich, Schweiz und Jugoslawien. Bald erweiterte sie ihren Radius und reiste in ferne Länder, unter anderem nach Ceylon, Singapur, Indien, Burma, Thailand, Guatemala, Pakistan, Bulgarien, die Türkei, die USA, China oder Griechenland. In den umfangreichen und vielfältig positiven Erfahrungen dieser Reisen liegt vielleicht auch der Grund, warum sie eine Teil der von ihr ins Leben gerufenen Stiftung der Begabtenförderung zudachte. Ohwohl sie den Großteil ihres Lebens nicht in Schrobenhausen verbrachte, pflegte sie dennoch Kontakt mit dortigen Familien. Zu dem großen Bekannten- und Freundeskreis der unverheiratet gebliebenen Franziska Umfahrer gehörte auch Margit Schrödinger-Huessmann, eine Urenkelin des Komerzienrates Georg Leinfelder (Besitzer der Papierfabrik in Schrobenhausen). Dessen Stiftung war wohl Vorbild für das Umfahrer-Vermächtnis. Die Schrobenhausener Stadtkämmerei verwaltet die Gelder.
Stiftung
Am 25. Oktober 1987 errichtete die Lehrerin Franziska Umfahrer eine Stiftung, die besteht aus Immobilien in Schrobenhausen und Augsburg sowie unterschiedlichen Wertpapieren. Die Stiftungsgründerin bestimmte, dass 50 Prozent der Stiftungsmittel an das Altenheim St. Georg in Schrobenhausen auszuzahlen sind; ferner jeweils ein Viertel der MIttel zur Unterstützung des Städtischen Heimatmuseums und/oder für Maßnahmen der Erhaltung des alten Schrobenhausener Stadtbildes sowie zur Förderung und Prämierung Jugendlicher zu verwenden.
Förderung und Prämierung
Ein wichtiger Punkt im Stiftungszweck ist die Förderung und Prämierung begabter und strebsamer Jugendlicher. Seit der Stiftungsgründung haben die Entscheidungsträger viele junge und begabte Schüler und Studenten ausgezeichnet. Viele der Prämierten haben es inzwischen geschafft, sich zu etablieren, sie haben als Musiker, Künstler oder Schauspieler großen Erfolg. Andrea Mayr zum Beispiel lebt heute als Maskenbildnerin in Berlin, sie hat Schauspieler wie Brad Pitt, Christopher Lee und viele andere Größen aus aller Welt bereits kennengelernt und mit ihnen gearbeitet. Der Schauspieler Ferdinand Schmidt-Modrow hatte sein im Filmdebüt im Film Grenzverkehr von Stefan Betz. Des Weiteren spielte er in den Filmen Beste Zeit und der Fortsetzung Beste Gegend von Marcus H. Rosenmüller mit. 2008 war Schmidt-Modrow in der Verfilmung von Die Welle zu sehen.
Quellen
- Ecker, Fritz und Hammer,Hans: Starke Unterstützung für Heimatstadt", in: Schrobenhausener Zeitung vom 12./13. Februar 2000, S. 27
- Drexler, Gerlinde: Schenken ist doch recht beschwerlich, in: Schrobenhausener Zeitung vom 14. Januar 2009, S.25
- Dexler, Gerlinde: Mit Heide Klum geschäkert, in: Schrobenhausener Zeitung vom 19. Januar 2009, S. 19
Weblinks
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