- Franziskanerkloster Hachenburg
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Das Franziskanerkloster Hachenburg war ein Kloster des Franziskanerordens in Hachenburg im Westerwaldkreis. Das Kloster fratrum minorum observantiae strictioris St. Francisci Seraphici gehörte der Thüringer Ordensprovinz der Hl. Elisabeth an.
Geschichte
Zur Wiedereinführung der katholischen Religion betrieb 1637 der Bischof von Osnabrück, der von Kurköln belehnt dreizehn Jahre die Herrschaft über die Grafschaft Sayn-Hachenburg besaß, die Einrichtung eines Klosters. In aller Stille bezogen Franziskaner eine Wohnung in der dortigen Burg und sammelten eine katholische Gemeinde um sich, die anfangs vor allem aus Osnabrücker Soldaten bestand. Schon ein Jahr später war die Gemeinde auf vierzig Personen angewachsen und man richtete eine Petition an den Bischof von Osnabrück, den Franziskanern die St. Katharinenkirche zu überlassen; die Kalvinisten könnten mit der Pfarrkirche im (späteren Ortsteil) Altstadt vorlieb nehmen.
Zu einem eigenem Gotteshaus gelangten die Brüder erst unter der Regierung des Grafen Salentin Ernst von Manderscheid-Blankenheim (1652-1705); dieser veranlasste einen Zuzug katholischer Bürger aus dem Kölnischen in die durch die Folgen des Dreißigjährigen Krieges entvölkerte Grafschaft. 1661 erging eine Schenkung, die zwei am Markt gelegene Häuser samt Garten umfasste; 1664 war die Kirche vollendet. Durch undisziplinierte Zustände wie einen exzessiven Lebenswandel verloren die Franziskaner in Hachenburg jedoch die Gunst des Grafen Georg Friedrich (1715-1749). Als der alte Kirchenbau baufällig geworden war und die Brüder ihn durch einen Neubau ersetzen wollten, verhinderte dies zunächst der Bürgermeister. Erst die Intervention des neuen Ordensprovinzial Angelicus Brinkmann ermöglichte den Bau. 1734 erfolgte die Grundsteinlegung zur heutigen Franziskanerkirche unter dem Patrozinium der Heiligen Jungfrau Maria. 1739 wurde die Franziskanerkirche eingeweiht, den mächtigen Hochaltar stiftete Johann Moritz Gustav von Manderscheid-Blankenheim, der Erzbischof von Prag.
Das Kloster wurde in der Franzosenzeit von der herzoglichen nassauischen Regierung am 18. März 1813 aufgehoben. 1906 begann man mit dem Abbruch der Konventgebäude; gleichzeitig erweiterte man die Haupt- und Seifenschiffe nach Osten. 1908 wurde ein barockisierender Turm angebaut.
Literatur
- E. Heyn: Der Westerwald. 1893. Niederwalluf, Martin Sändig, Reprint 1970
- Hermann Josef Roth: Der Westerwald. Köln, DuMont, 1981.
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