Französische Moralisten

Französische Moralisten

Unter die französischen Moralisten rechnet man in französischer Sprache publizierende philosophische Schriftsteller des späten 16., 17. und 18. Jahrhunderts, deren Texte der europäischen Moralistik zuzurechnen sind. Formal und inhaltlich ist diese Strömung bzw. Textgattung u.a. durch essayistischen Stil und die Tendenz charakterisierbar, das menschliche Verhalten analysieren zu wollen. Der Wortbestandteil "Moral" bezieht sich entsprechend nicht auf Gesichtspunkte normativer Ethik.[1]

Inhaltsverzeichnis

Begriffsgeschichte

Die Bezeichnung Französische Moralisten prägte Amaury Duval, der 1820 mit der Herausgabe einer Reihe verschiedener Werke unter dem Titel Collection de Moralistes Français begann.[2]

Vertreter

Zu den französischen Moralisten werden u.a. gerechnet: Montaigne, Charron, Pascal, La Rochefoucauld, La Bruyère, Vauvenargues, Duclos, Rivarol, Chamfort, Montesquieu, Galiani, Fürst von Ligne, Joubert, Jouffroy.

In den Pariser Salons fanden der Witz und die Ironie der Moralisten großen Anklang. Sie beeinflussten spätere Autoren wie u.a. Voltaire, Georg Christoph Lichtenberg, Johann Wolfgang von Goethe, Arthur Schopenhauer, Friedrich Nietzsche oder Oscar Wilde.

Einzelnachweise

  1. Vgl. Margot Kruse: Die französischen Moralisten des 17. Jahrhunderts, in: Beiträge zur französischen Moralistik, Berlin/New York 2003, S. 1-27, S.1
  2. Collection de Moralistes Français, Paris 1820-22, 6 Bde., angekündigt als 14 Bde.

Literatur

Vgl. auch die Auswahlbibliographie im Hauptartikel Moralistik
Textsammlungen
  • Die französischen Moralisten, hrsg von Fritz Schalk, diverse Auflagen, u.a. Dieterich, Leipzig 1962; bei DTV in 2 Bänden: I. La Rochefoucauld, Vauvenargues, Montesquieu, Chamfort, DTV 1984, ISBN 3423060263; II. Galiani, Rivarol, Joubert, Jouffroy, DTV 1984, ISBN 3423060271.

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