Friedrich Brandis

Friedrich Brandis

Joachim Friedrich Christoph Brandis (* 20. Dezember 1775 in Hildesheim; † 13. September 1854) war ein deutscher lutherischer Theologe, Konsistorialrat und Generalsuperintendent der Generaldiözesen Hildesheim und Calenberg.

Leben

Brandis, Sohn eines Hofgerichtsassessors aus einer alten Hildesheimer Patrizierfamilie, besuchte das Gymnasium Andreanum und begann 1795 mit dem Studium der Theologie an der Universität Helmstedt. 1797 wechselte er nach Göttingen, wo er auch Physik, Naturgeschichte und Literatur hörte. Auch mit Englisch, Französisch und Pädagogik beschäftigte er sich. 1798 erhielt Brandis eine Stelle als Hauslehrer im Haus des Amtmanns Collmann in Niedergandern. Ostern 1800 wurde er Lehrer an der Erziehungsanstalt von Hundecker in Groß-Lafferde, 1802 Konrektor in Einbeck.

1804 unterzog sich Brandis dem theologischen Examen durch die Generalsuperintgendenten Schumacher (Bockenem) und Brackmann (Alfeld). Er erhielt zunächst neben seinem Schulamt eine Kollanboratorstelle an der St.-Marien-Kirche in Einbeck, wo er am 2. Advent 1805 eingeführt wurde. An der Einbecker Schule wurde er 1806 Rektor, gab die Stelle aber noch im gleichen Jahr auf, als er erster Pastor an St. Marien wurde. In Einbeck erlebte Brandis die französische Besetzung. Er organisierte unter anderem eine Speiseanstalt für Bedürftige und richtete eine Garnspinnerei ein.

1816 wurde er Pastor in Rössing und 1824 Superintendent in Zellerfeld. 1828 wurde er erster Pastor und Superintendent von Alfeld (Leine). Zugleich war er von 1829 bis 1833 Generalsuperintendent von Hildesheim und wurde damit als Geistlicher Rat in das Konsistorium in Hannover berufen. 1838 wurde Brandis Generalsuperintendent für Calenberg. Von 1849 bis 1854 war er nur noch Generalsuperintendent ohne Sitz im Konsoistorium.

Literatur

  • Rudolf Steinmetz: Die Generalsuperintendenten von Hildesheim, II, In: Zeitschrift der Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte 1939, S. 140f.
  • Philipp Meyer: Die Pastoren der Landeskirchen Hannovers und Schaumburg-Lippes seit der Reformation . Göttingen 1941/42

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Brandis (Begriffsklärung) — Brandis steht für: Brandis, Stadt im Landkreis Leipzig in Sachsen Brandýs nad Orlicí (Brand(e)is an der Adler), Stadt in der Tschechischen Republik Brandýs nad Labem (Brand(e)is a.d. Elbe), Stadt in der Tschechischen Republik Burg Brandis in der… …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich [1] — Friedrich (mittelhochd. Friderîch, »Friedensfürst«, lat. Fridericus, franz. Frédéric, engl. Frederick), deutscher Vorname, Name zahlreicher Fürsten. [Römisch deutsche Kaiser und Könige.] 1) F. I., Barbarossa, »der Rotbart«, als Herzog von …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Friedrich Wilhelm Joseph Schelling — Friedrich Wilhelm Joseph Ritter von Schelling (* 27. Januar 1775 in Leonberg, Württemberg; † 20. August 1854 in Bad Ragaz, Schweiz; 1812 geadelt) war einer der Hauptvertreter der Philosophie des deutschen Idealismus. Inhaltsverzeichnis 1 Leben… …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Hildebrandt (Politiker) — Friedrich Hildebrandt Friedrich (Karl Heinrich August) Hildebrandt (* 19. September 1898 in Kiekindemark; † 5. November 1948 in Landsberg am Lech) war Gauleiter der NSDAP, SS Obergruppenführer und zum Tode verurteilter Kriegsverbrecher …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Haagen — (* 5. Oktober 1806 in Aachen; † 30. Oktober 1879 ebenda) war ein deutscher Philologe und Historiker. Leben und Wirken Friedrich Haagen, Sohn angesehener Bürger, welche durch die französische Besatzung des Département de la Roer ihr Vermögen… …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich I. von Graben — Friedrich I. von Graben, auch Friedrich der Ältere, (* 13. Jahrhundert Schloss Alt Grabenhofen; † vor 1406 Schloss Kornberg), aus dem Geschlecht der edelfreien Herren von Graben entstammend, war ein steirischer Edelmann. Er gilt als Begründer der …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Mergel — „Die Judenbuche – Ein Sittengemälde aus dem gebirgichten Westfalen“ ist eine Novelle von Annette von Droste Hülshoff, die erstmals 1842 im Cotta schen Morgenblatt für gebildete Leser erschien. Sie behandelt ein Verbrechen und vor allem dessen Vor …   Deutsch Wikipedia

  • Brandis (Niedersachsen) — Wappen derer von Brandis aus Niedersachsen Brandis ist der Name eines alten Hildesheimer Stadtgeschlechts, das mit Hans Brandes im Jahr 1444 dort einwanderte. Die sichere Stammreihe beginnt mit Cord Brandis zu Alfeld (Leine) im Jahr 1383/1384,… …   Deutsch Wikipedia

  • Joachim Dietrich Brandis — (auch Dietrich Joachim Friedrich Brandis) (* 18. März 1762 in Hildesheim; † 28. April 1846 in Kopenhagen) war ein deutscher Arzt und Apotheker. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veröffentlichungen 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Schloss Brandis — Schloss Brandis, Ansicht von Westen Das Schloss Brandis ist eine Schlossanlage und ein ehemals bedeutender Feudalsitz in Maienfeld im schweizerischen Kanton Graubünden. Inhaltsverzeichnis 1 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”