Friedrich III. von Moers

Friedrich III. von Moers (* 1354; † 12. Mai 1417) war durch Erbe Graf von Moers und durch Heirat Graf von Saarwerden.^[1]

Leben

Friedrich war der Sohn des Grafen Dietrich IV. von Moers und dessen Gemahlin Elisabeth von Zuilen, Erbin von Baër.

Nach dem Tod seines Vaters im Jahre 1372, der seit 1356 17 Jahre den Grafentitel führte, trat er die Nachfolge an und herrschte 45 Jahre.

Bereits im ersten Monat bat er um und erlangte drei Privilegien von Kaiser Karl IV.: das Dorf Creyfeld zu einem Marktflecken zu machen, dann zwei Jahrmärkte zu halten und ein Münzprägerecht in Friemersheim für seinen Sohn Johann von Moers. Von dem Münzprivileg wurde jedoch erst 1405 Gebrauch gemacht. Die zunehmende Bedeutung des Grafen weckte auch den Neid Graf Adolfs von Kleve († 1394), da es immer wieder zu Streitigkeiten kam, ob die Grafschaft Moers nicht, wie zuvor schon einmal, ein Lehen von Kleve sei.^[2]

Am 10. September 1376 vermählte er sich mit Walburga von Saarwerden, Erbtochter von Johann II. von Saarwerden und dessen Gemahlin Klara von Vinstingen, wodurch er 1397 die Grafschaft Saarwerden erbte.

1417 machte Friedrich eine testamentarische Verfügung (väterliche Disposition) und konstituierte in ihr einen Familienfideikommiss (Fidei-Kommiss Familiae), damit erstens das Erbe eines kinderlosen Nachkommen an dessen Bruder übertragen würde und zweitens, um zu verhindern, dass die Grafschaft Moers von Cleve „zu Lehn erkannt oder empfangen werden sollte.“ Dies sollte allerdings nichts nützen, da 1510 der Graf Wilhelm von Wied, der 1488 vom Pfalzgrafen belehnt worden war und eine Urenkelin von Friedrich II. heiratete, mit Unterstützung von Herzog Wilhelm von Jülich-Berg dem zweiten Enkel von Johannes, Jakob, die Grafschaft Moers entriss.

Nachfolger wurde sein um 1377 geborener ältester Sohn Friedrich.

Nachkommen

Aus der Ehe mit Walburga (auch Walburgis) gingen folgende Nachkommen hervor:

Söhne

• Friedrich (* um 1377; † 11. Juli 1448), der die Linie Moers als Friedrich IV. weiterführte
• Johann (* um 1384; † 2. Juli 1431), der die Linie Moers-Saarwerden als Johann I. von Moers begründete
• Dietrich (* um 1385; † 14. Februar 1463), Erzbischof von Köln (als Dietrich II.) und Bischof von Paderborn (als Dietrich III.)
• Heinrich (* vermutlich 1391; † 1450), Bischof von Münster und von Osnabrück, als Heinrich II. von Moers
• Walram (* um 1393; † 3. Oktober 1456), Bischof von Utrecht und von Münster, als Walram von Moers

Töchter^[3]

• Elisabeth, 1403 verheiratet mit Graf Bernhard VI. zur Lippe
• Walburgis, die jüngste Tochter, 1406 verheiratet mit Johann III. Herrn von Heinsberg

Einzelnachweise

1. ↑ Altgelt 1845, S. 20–27
2. ↑ Altgelt 1845, S. 22
3. ↑ Altgelt 1845, S. 24

Literatur

• Hermann Altgelt: Geschichte der Grafen und Herren von Moers. Bötticher, Düsseldorf 1845.
• Theodor Joseph Lacomblet: Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins oder des Erzstifts Cöln, der Fürstenthümer Jülich und Berg, Geldern, Meurs, Cleve und Mark, und der Reichsstifte Elten, Essen und Werden. Vierter und letzter Band. Schaub'sche Buchhandlung, Düsseldorf 1858. Darin: Genealogie der Grafen von Mörs, S. XXII–XXV. (Google Buch)
• Carl Hirschberg: Geschichte der Grafschaft Moers. Steiger, Moers 1904.
• Leopold Henrichs: Geschichte der Grafschaft Moers bis zum Jahre 1625. Kaltenmeier & Verhuven, Hüls-Crefeld 1914.
• Otto Ottsen: Geschichte der Stadt Moers. Bd. 1, 1950. Nachdruck: Steiger, Moers 1977, ISBN 3-921564-06-9.
• Margret Wensky (Hrsg.): Moers : Die Geschichte der Stadt von der Frühzeit bis zur Gegenwart. Bd. 1. Böhlau, Köln, Weimar, Wien 2000, ISBN 3-412-04600-0, S. 88, Abb. 32: Heraldisches Reiterporträt des Grafen Friedrichs III. von Moers im Wappenbuch des Herolds Toison d'Or (aus dem Grafschafter Museum).

Grafen von Moers

Herrschaftsdauer in Klammern: | Dietrich I. (1226–1262) | Dietrich II. (1262–1294) | Dietrich III. (1294–1329) | Friedrich I. (1329–1346) | Friedrich II. (1346–1356) | Dietrich IV. (1356–1373) | Friedrich III. (1373–1417) | Friedrich IV. (1418–1448) | Vincenz von Moers (1448–1493)