- Rawil Ismagilowitsch Gainutdin
-
Mufti Rawil Ismagilowitsch Gainutdin (russisch Равиль Исмагилович Гайнутдин, tatarisch Равил Гайнетдин/Rawil Ğaynetdin; * 25. August 1959 in Schali, Rajon Pestretschinski, Tatarische ASSR, Russische SFSR, Sowjetunion) ist Vorsitzender des Rates der Muftis Russlands und wird von einem Teil der muslimischen Gemeinschaft als höchster islamischen Würdenträger angesehen.
Gainutdin selbst ist tatarischer Herkunft. Ihm wurde 1995 von Abdul-Wachid Nijasow, dem Chef des Islamischen Kulturfonds in Russland, vorgeworfen zwei Imame illegalerweise entlassen zu haben und ausländische muslimische Würdenträger respektlos zu behandeln. Gainutdin selbst kritisierte in den 90ern die russische Regierung, da sie seiner Ansicht nach den Begriff Wahhabiten ungerechtfertigterweise auf alle Muslime anwende, die nicht loyal zum russischen Staat stünden. Anlässlich des Irak-Kriegs sprach sich Gainutdin 2003 gegen Aufrufe zum bewaffneten Kampf gegen die US-Truppen aus. Die Muslime sollten seiner Ansicht nach dem Irak auf legale Weise helfen.[1] Bezüglich des islamistischen Terrors in Russland bemerkte er 2003, dass die Terroristen auch gegen die muslimische Geistlichkeit kämpften. Er verurteilte den Terrorismus und führte seine Wurzeln auf schlechte religiöse Bildung sowie die geistige Abschottung der Extremisten von der restlichen Gesellschaft zurück. Er sprach sich für Toleranz als unabdingbare Basis des multi-ethnischen russischen Staates aus.[2] Das Selbstmordattentat am Flughafen Moskau-Domodedowo am 24. Januar 2011 kommentierte er mit den Worten: "Unschuldige Menschen sind getötet worden und in den Krankenhäusern ringen die Ärzte um die Leben der Opfer"; die Täter kämen in die Hölle.[3]
Einzelnachweise
- ↑ Internetquelle von Radio Free Europe abgerufen am 28. März 2008 (in englischer Sprache)
- ↑ Meldung in der russischen Netzzeitung "Caucasian Knot" abgerufen am 28. März 2008 (in englischer Sprache)
- ↑ Airport bombers will go to hell - Council of Muftis
Weblinks
Wikimedia Foundation.