- Galerie Commeter
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Die Galerie Commeter ist die älteste Kunstgalerie der Hansestadt Hamburg und wurde 1821 von Georg Ernst Harzen (1790-1862) gegründet. 1878 übernahm Wilhelm Suhr die Galerie, sie wird seitdem als Familienbetrieb geführt, gegenwärtig zusammen mit der Schwestergalerie Persiehl & Heine.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte und Wirkung
Im Oktober 1821 eröffnete der Kunsthändler Georg Ernst Harzen in der Johannisstraße 48, in der Nähe der Hamburger Börse, eine Kunst- und Papierhandlung, in der nach 1822 auch der 1817 gegründete Kunstverein in Hamburg residierte, dessen Verwaltung Harzen übernommen hatte. Schon 1824 übergab Harzen die Geschäftsleitung an Johann Matthias Commeter (1791-1869), der die Galerie in neuen Geschäftsräumen als Kunst-Handlung J.M. Commeter („Adreßbuch der Stadt Hamburg“ 1838, S. 530) am Neuen Wall 29 weiterbetrieb.
Der Kunsthandel und der Kunstverein standen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts „nicht in einem Konkurrenz- sondern in einem Komplementärverhältnis zueinander“ (Ulrike Renz). Commeter und Harzen haben das Kunstleben in Hamburg bis 1847 wesentlich mitbestimmt und geprägt, sie „gehörten zu den Gründern und aktivsten Mitgliedern des Kunstvereins“ (Renz). Zudem erhielt die Hansestadt mit dem Vermächtnis der beiden international renommierten Händler und Kunstsammler 30.000 Druckgraphiken und Zeichnungen u.a. von Dürer, Rembrandt und Raffael, die in den Bestand des Kupferstichkabinetts der Hamburger Kunsthalle begründeten. „Ohne Harzen und Commeter“, schrieb Alfred Lichtwark, der erste Direktor der Kunsthalle später, sei „eine tiefere künstlerische Bildung in Hamburg nicht zu erwerben“. Georg Ernst Harzen gilt heute als „Begründer der Hamburger Kunsthalle“ (Silke Reuther).
Eine bestimmende Institution im Hamburger Kunstleben ist die Galerie auch nach der Gründerzeit geblieben: 1847 übernahmen Wilhelm Becker und Christian Meyer die Kunsthandlung, auf sie folgte 1878 Wilhelm Suhr, der die Geschäftsräume in die Hermannstraße verlegte, den von Alfred Lichtwark geförderten Hamburger Realisten und Impressionisten ein Forum bot und die Galerie in die Aufbruchszeit der Moderne führte. In dieser bedeutenden Ära war Commeter die erste Galerie, die Edvard Munch, Emil Nolde und die Expressionisten der „Brücke“ in Hamburg zeigt. Schon 1897 hatte Wilhelm Suhr seinen Sohn als Teilhaber einbezogen. Unter der Leitung von Wilhelm Suhr Junior fanden die Galerie und der damals angeschlossene Kunstverlag 1908 eine neue Heimat in einem Jugendstilhaus in der Hermannstraße direkt am Hamburger Rathaus. Dort residiert die Galerie bis heute.
1952 übernahm, für eine nur kurze Episode, Andreas Suhr die Galerie. Auf ihn folgte 1969 seine Tochter Hella Suhr zusammen mit ihrem Mann Bernd Sommer, die ihre beiden ersten Ausstellungen Salvador Dali und Alfred Hrdlicka widmeten, aber auch die alten Kontakte der Galerie zu den „Brücke“-Malern pflegten. Seit 1997 wird die Galerie von Carola Persiehl geleitet, der Ur-Urenkelin von Wilhelm Suhr.
Gegenwart
In der Galerie Commeter sind Künstler wie Dorothee Bachem, Klaus Fussmann, Sybille Hermanns, Stephan Heggelke, Jonas Kötz, Udo Lindenberg, Klaus Schweier und Zoyt mit Malerei und Bildhauerei zu Hause. 2007 wurde die Schwestergalerie Persiehl und Heine gegründet, die sich auf Fotografien zeitgenössischer Künstler spezialisiert hat. Es wurden Ausstellungen u.a. mit Werken von Matthias Bothor, Kenro Izu, Beba Lindhorst, Sarah Moon, Doug & Mike Stam, Christian Schoppe und Gregor Törzs gezeigt.
Literatur
- Silke Reuther: Georg Ernst Harzen - Kunsthändler, Sammler und Begründer der Hamburger Kunsthalle - Eine Biographie. Deutscher Kunstverlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-422-07088-2
- Ulrike Renz: ... den veredelnden Einfluss der Kunst auf immer größere Kreise ausdehnen ... Bürgertum und bildende Kunst in Hamburg], Diss. Universität Bielefeld, 2001, S. 66, 67. [1]
Weblinks
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