Ganggrab von Kragnæs

Ganggrab von Kragnæs
Zugang
Gang
Grabhügel

Das Ganggrab von Kragnæs liegt in der Nähe des 700 ha großen Gråsten Nor auf der dänischen Insel Ærø. In der Umgebung liegen Siedlungen aus der Jungsteinzeit (ab etwa 4000 Jahre v. Chr.)

Das Ganggrab der Jungsteinzeit stammt etwa von 3200 v. Chr. Sein auf der Südwesthälfte noch mit vielen Randsteinen eingefasster Hügel hat 17 m Durchmesser und ist 2,5 m hoch. Der Hügel wurde in zwei Stufen erbaut. Zunächst bestand er aus einer Rampe. Später wurde der Rest des Hügels gebaut.

Die außerordentlich große Kammer (13,0 × 2,0 m) besteht aus 15 Tragsteinen und fünf Decksteinen, mit einem Gewicht bis zu 10 Tonnen. Die Zwischenräume zwischen den Monolithen waren sorgfältig mit Trockenmauerwerk (dän. tørmur) gefüllt.

Die Steine des über sechs Meter langen Ganges sind auf der Westseite besonders gut erhalten. Auf dreien der Steine, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Kammer, befinden sich Schälchen.

Das Ganggrab von Kragnæs wurde ausgegraben und 1974/75 vom Langeland-Museum restauriert. Die Ausgrabung schuf nicht nur die Grundlage für die Rekonstruktion des Monuments, sondern hat auch zu einer wissenschaftlich bedeutenden Entdeckung geführt. Die Artefakte fanden sich nicht nur im Gang und in der Kammer, sondern auch vor dem Zugang. Hier fanden die Archäologen Scherben von mehr als 130 Keramiken, von denen die meisten vermutlich von den zahlreichen religiösen Zeremonien vor der Kammer stammen, die zu Ehren der Toten, deren Reste in der Kammer lagen, vollzogen wurden. Die Funde haben gezeigt, dass die Anlage zwischen 3200 und 2800 v. Chr. von den Trägern der Trichterbecherkultur verwendet und von den Trägern der Schnurkeramik (2800–2400 v. Chr.) nachgenutzt wurde.

Ærø war während der Jungsteinzeit (4200–1800 v. Chr.) dicht besiedelt. Im Bereich von Kragnæs gab es 16 Dolmen und Ganggräber. Die Anlagen lagen nahe bei den Siedlungen und das Ganggrab von Kragnæs muss eine Sonderstellung eingenommen haben. Vor der Anlage lag eine Steinpackung, die mit den Resten von Opfergaben gefüllt war.

In der Nähe liegt der freistehende Dolmen Brynkehøj, der bereits 1884 unter Schutz gestellt wurde.

Siehe auch

Literatur

  • Karsten Kjer Michaelson: Fortidsminder på Fyn – fantasiens trædesten. Odense 2003, ISBN 87-7838-853-8, S. 87.


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