- Garmond von Picquigny
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Garmond von Picquigny (auch Warmund oder Gormond; † 1128 in Sidon) war ein französischer Prälat und Lateinischer Patriarch von Jerusalem.
Er stammte aus der Familie der Herren von Picquigny in der Picardie.
Nach dem Tod des Patriarchen von Jerusalem, Arnulf von Chocques, wurde er 1119 dessen Nachfolger.[1] Er pflegte ein enges Verhältnis zu König Balduin II. von Jerusalem, welches er beim Konzil von Nablus 1120 weiter verfestigte. Im Juni 1120 begleitete er das königliche Heer bei einem Feldzug zur Verteidigung des Fürstentums Antiochia gegen Ilghazi und kümmerte sich dabei um die sichere Verwahrung des zur Steigerung der Truppenmoral mitgeführten Heiligen Kreuzes.[2]
Als Balduin II. 1123 bis 1124 in Gefangenschaft geraten war, organisierte er die Regentschaft im Königreich von Jerusalem und ernannte zum Beispiel Eustach Garnier und nach dessen Tod Wilhelm I. von Bures zum Konstabler und Bailli des Reiches.[3] In dieser Zeit handelte er um die Jahreswende 1123/1124 ein Bündnis zwischen dem Königreich und der Republik Venedig aus, den nach ihm benannten Pactum Warmundi, und führte 1124 den Oberbefehl bei der erfolgreichen Belagerung von Tyrus.[4]
Er starb zu Beginn des Jahres 1128 in Sidon, sein Nachfolger wurde Stephan von La Ferté, der Abt des Klosters Saint-Jean-en-Vallée in Chartres.[5]
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. Runciman, S.453
- ↑ Vgl. Runciman, S.465
- ↑ Vgl. Runciman, S.469
- ↑ Vgl. Runciman, S.474 ff.
- ↑ Vgl. Runciman, S.482
Literatur
- Steven Runciman: Geschichte der Kreuzzüge. C.H.Beck, München 1995, ISBN 3406399606.
Vorgänger Amt Nachfolger Arnulf von Chocques Patriarch von Jerusalem
1119–1128Stephan von La Ferté
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