Georg Königstein

Georg Königstein
Georg Königstein 2011
Kellergasse in N.Ö.
Landschaft in N.Ö.
Strandleben
Vermeer van Delft in seinem Atelier
Liegende

Georg Königstein (* 30. Juli 1937 in Wien) ist ein österreichischer Maler, Grafiker, Illustrator, Pressendrucker und Verleger.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Georg Königstein studierte ab 1955 an der Akademie der bildenden Künste Wien und schloss das Studium 1961 mit dem Magister Artium ab. 1965 heiratete er Christine Vesely, der erste gemeinsame Sohn Christian wurde 1966 geboren. Im Jahr 1967 gründete Georg Königstein gemeinsam mit Johannes Twaroch die avantypidy presse. Der zweite Sohn, Martin, wurde 1969 geboren. Von 1971 bis 1998 war Georg Königstein Professor an der Pädagogischen Akademie des Bundes in Wien, heute Pädagogische Hochschule, und von 1984 bis 2003 Mitglied des wissenschaftlich-künstlerischen Beirates des Theodor-Körner-Stiftungsfonds [1]. Gemeinsam mit Gattin Christine gründete Georg Königstein 1987 die Edition Koenigstein[2] zur Herausgabe bibliophiler Bücher mit eigener Druckwerkstatt in Klosterneuburg. Georg Königstein ist Mitglied der Internationalen Vereinigung für Hochdruck Xylon[3].

Malerei

Georg Königstein ließ sich in jungen Jahren durch Aufenthalte in Paris und New York von den Werken Cézannes und Picassos inspirieren und entschied sich, ihr historisches Erbe weiterzutragen.

Sein analytisches Herangehen an die Wirklichkeit, sie zu erforschen, in klaren Kompositionen festzulegen, dominiert sein Frühwerk. Es ist geprägt von monochromer Farbigkeit. Der Schwerpunkt liegt auf der kubistischen Auseinandersetzung mit Formen und Linien. Ohne die Gegenständlichkeit ganz zu verlassen, entwickelt er eine eigene, individuelle Bildsprache, um mit Linien und Flächen in Harmonie und Spannung einen mehrdimensionalen Bildraum zu gestalten.

Thematisch setzt er seinen Schwerpunkt auf Landschaften und weibliche Körper, welche durch gegenständliche Attribute eine individuelle Note bekommen. Dabei bedient er sich einer Multiplanperspektive. Seinen unverkennbaren Ausdruck findet er in einer Synthese von kubistischem Bildraum und expressionistischem Farbeinsatz. Er lässt in weiterer Entwicklung den reliefartigen Bildraum mit expressiver Farbgebung zu einem vielschichtigen Raum- Zeitgefüge zusammenwachsen. Sichtbare Konturen entfalten sich zu Struktur bildenden Linien, legen sich über deutlich abgegrenzte Flächen, farbig abgestuft, lassen Raum in der Fläche entstehen, Farbraum zu Körpern und Landschaften verdichten. Die natürlichen Körperfarben werden in Objekt übergreifenden Farbflächen aufgelöst, sie tragen Licht, bauen Atmosphäre und Stimmung auf. Eine überbordende Beschwingtheit wird durch sichtbare Linien und streng begrenzte Teilung gebändigt. So erlebt der Betrachter innovative Lösungen, welche ihn zu eigenständiger, schöpferischer Wahrnehmung hinführen.

Illustration, Pressendruck und Verlegertätigkeit

Georg Königstein beschäftigt sich neben der Malerei mit Buchillustrationen. Diese Druckgrafiken werden in den Techniken Radierung, Holzschnitt und Farblinolschnitt mit verlorener Platte ausgeführt. Sie werden in Künstlerbüchern und bibliophilen Büchern in nummerierten und signierten Kleinauflagen mit Schwerpunkt österreichischer Gegenwartsautoren als Originalgrafiken eingebunden. Text und Originalgrafiken werden in der eigenen Druckwerkstatt selbst gedruckt; Layout, Buch- und Schriftgestaltung von Gattin Christine.

In der Edition Koenigstein erschienen ua. bibliophile Lyrik- und Prosabände zu Texten von Ewald Baringer, Barbara Frischmuth, Ewald Felber, Erich Fitzbauer, Harald Friedl, Friedrich Hahn, Margit Hahn, Heinz Janisch, Christine Koenigstein, Alfred Komarek, Peter Marginter, Annemarie Moser, Barbara Neuwirth, Elisabeth Schawerda, Peter Turrini, Paul Verlaine, Andreas Weber. Die auf wertvollen Papieren gedruckten Bücher enthalten neben den Texten der verschiedenen Autoren signierte Illustrationen von Georg Königstein.

Einzelausstellungen

Malerei und Buchillustrationen, eine Auswahl:

  • 1987 Institut für Wissenschaft und Kunst, Wien
  • 1991 Dokumentationszentrum moderner Kunst, St. Pölten
  • 1994 Technische Universität, Wien
  • 1994–2010 Frankfurter Buchmesse
  • 1997 Österreichische Nationalbibliothek, Wien
  • 2001 Stadtmuseum Klosterneuburg, Orangerie des Stiftes Klosterneuburg und Minipressenmesse in Mainz
  • 2003 Stadtbibliothek Göppingen
  • 2004 Griechische Botschaft, Wien
  • 2005 Stadtbibliothek Wiener Neustadt und Landesbibliothek St. Pölten
  • 2007 Stadtmuseum Klosterneuburg
  • 2008, 2009, 2010 Buch Wien
  • 2009 6. Norddeutsche Handpressenmesse, Museum für Arbeit und Technik, Hamburg

Preise

Literatur

  • Ernst Krötlinger: Georg Königstein, Ölbilder - Aquarelle- Zeichnungen 1976 - 1987. Ausstellungskatalog, Institut für Wissenschaft und Kunst, Wien, 1987
  • Elisabeth Koller Glück: Georg Königstein - Ölbilder, Aquarelle und Zeichnungen. Ausstellungskatalog, Aaregalerie, Bern und Wien, 1988
  • Nora Fuchs: Georg Königstein. Aram Kunstmagazin, Wien, April 1989
  • Wolf A. Mantler: Georg Königstein, Durchdachte Spontaneität. Vernissage Kunstmagazin, Wien, September 1989
  • Franz Kaindl: Georg Königstein - Denken und Malen. Vernissage Kunstmagazin, Wien, September 1991
  • Günther Frohmann: Georg Königstein. Einführung zum IBM Kunstkalender, 1992
  • Bernhard Hasenberger, Gottfried Reichart: Georg Königstein - Gestaltung in Farbe und Strich. Ausstellungskatalog, Technische Universität, Wien, 1994
  • Curt Visel: Der Wiener Künstler Georg Königstein. Illustration 63, Memmingen, 1994,
  • Bernhard Hasenberger: Georg Königstein, Monografie. Edition va bene, Wien, 1996, ISBN 3-85167-039-6
  • Wolfgang C. Huber: Zeichenstein und Wunderbaum. Ausstellungskatalog, Stiftmuseum Klosterneuburg, 2000
  • Volkmar Käppl: Georg Königstein - Was bedeutet für Sie Kunst? Vernissage Kunstmagazin, November 2001
  • Volkmar Käppl: Georg Königstein, Maler, Grafiker und Pressendrucker. Graphische Kunst, Heft 58/1 2002, Edition Curt Visel, Memmingen
  • Arno Löffler: Georg Königstein. Vernissage Kunstmagazin, Juni 2002
  • Ewald Baringer: Form & Farbe. Edition Koenigstein, Klosterneuburg, 2006, ISBN 3-901495-39-8

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.theodorkoernerfonds.at/index.php?id=163
  2. http://www.koenigsteinkunst.com
  3. http://www.xylon-oesterreich.at/start.htm
  4. http://www.forumbookart.com/index.php?article_id=22&clang=0

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