- Georg Lockemann
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Georg Lockemann (* 17. Oktober 1871 in Hollenstedt bei Hamburg; † 4. Dezember 1959 ebenda[1]) war ein deutscher Chemiker.
Seine Eltern waren der Salinen- und Mühlenbesitzer Hermann Lockemann (1838–1905) und Agnes (1845–1906), eine Tochter des Pastors Georg Katenhausen.
Georg Lockemann besuchte das Gymnasium in Göttingen und studierte ab 1891 Chemie an der TH Hannover und ab 1894 an der Universität Heidelberg, wo er Robert Wilhelm Bunsen kennenlernte. 1896 promovierte er mit einer organisch-chemischen Arbeit über Azobenzol-Derivate. Er arbeitete kurzzeitig an der Saline in Sülbeck und zog 1898 nach Leipzig, wo er Privat- und ab 1901 Unterrichtsassistent von Ernst Otto Beckmann war. Zusammen mit Otto Liesche (1878-1931) experimentierte er mit Phenylhydrazin und Phenylhydrazone. 1904 habilitierte er sich mit Untersuchungen des Acroleins und Phenylhydrazins.
1907 wurde er Leiter der chemischen Abteilung des Robert-Koch-Instituts in Berlin. Nachdem er hier 1937 in den Ruhestand gegangen war, wurde er 1939–1945 nochmal in diese Position berufen.
1909 habilitierte er sich an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin nochmals, mit einer Verbesserung des Arsen-Nachweises mit dem Marsh-Liebig-Apparat. Im selben Jahr erhielt er hier eine Privatdozentur.
1921-45 lehrte er an der an der Berliner Universität Geschichte der Chemie und Pharmazie. Nachdem er nach Kriegsende er an seinen Geburtsort zurückgekehrt war, setzte er 1946-1948 seine Lehrtätigkeit in Göttingen fort.
Lockemann konnte 1925–27 nachweisen, dass die ab 1924 aufgetretene Haffkrankheit[2] nicht auf Arsen zurückzuführen ist. Er entwickelte auch einen synthetischen Nährboden für das Tuberkelbazillus.[3]
Von seinen über 170 Veröffentlichungen beschäftigen sich 40 mit der Geschichte der Chemie.
Veröffentlichungen
- Robert Wilhelm Bunsen.Lebensbild eines deutschen Naturforschers. Wiss. Verlagsges., Wiesbaden 1949
- Geschichte der Chemie. Vom Altertum bis zur Entdeckung des Sauerstoffs. de Gruyter, Berlin 1950
- Beiträge zum Arsennachweis nach Marsh-Liebig. In: Angewandte Chemie. Bd. 48, Nr. 13, S. 199–203 vom 30. März 1935[4]
- Über das Vorkommen von Arsen im Frischen Haff. In: Angewandte Chemie. Bd. 39, Nr. 47, S. 1446–1449 vom 25. November 1926
Literatur
Belege
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