Gerhard (Berchtesgaden)

Gerhard (Berchtesgaden)

Gerhard war nur innerhalb des Jahres 1201 Propst des Klosterstifts Berchtesgaden.

Offenbar weniger als ein Jahr Interimsregent, ist über Gerhards Leben und Wirken derzeit nichts weiter bekannt. Laut Brugger war er offenbar der Bürde des Amtes in der Propstei nicht gewachsen, das laut Koch-Sternfeld wie schon 1183 durch „gewaltige Erdbeben“ gezeichnet war.[1][2]

Als Stiftspropst profitierte er jedenfalls von dem 1156 ausgestellten „Freiheitsbrief“ des Kaisers Friedrich Barbarossa, der dem Berchtesgadener Klosterstift die Forsthoheit gewährte, sowie von der eigenmächtigen Erweiterung dieser „Goldenen Bulle“ durch seinen Vorgänger Heinrich I. um die Schürffreiheit auf Salz und Metall.[3][4] Dank der seit 1194 gültigen „Magna Charta der Berchtesgadener Landeshoheit“ vermochte er zudem als Landes- und Gerichtsherr nicht nur die niedere, sondern auch die hohe Gerichtsbarkeit auszuüben.[5] Im Jahr seiner Regentschaft wurde der Hauptort Berchtesgaden zur Pfarrei erhoben.[6]

Literatur

  • Walter Brugger, Heinz Dopsch, Peter F. Kramml: Geschichte von Berchtesgaden: Zwischen Salzburg und Bayern (bis 1594). Plenk, Berchtesgaden 1991
  • Manfred Feulner: Berchtesgaden - Geschichte des Landes und seiner Bewohner. Verlag Berchtesgadener Anzeiger, Berchtesgaden 1986 ISBN 3-925647-00-7
  • A. Helm, Hellmut Schöner (Hrsg.): Berchtesgaden im Wandel der Zeit. Reprint von 1929. Verein für Heimatkunde d. Berchtesgadener Landes. Verlag Berchtesgadener Anzeiger sowie Karl M. Lipp Verlag, München 1973.
  • Joseph Ernst von Koch-Sternfeld: Geschichte des Fürstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke, Band 1. Salzburg 1815

Einzelnachweise

  1. Walter Brugger, Heinz Dopsch, Peter F. Kramml: Geschichte von Berchtesgaden: Zwischen Salzburg und Bayern (bis 1594). Plenk, 1991. S. 303
  2. Joseph Ernst von Koch-Sternfeld: Geschichte des Fürstenthums Berchtesgaden und seiner Salzwerke, Band 1. Salzburg 1815; S. 89.
  3. "So hatte man in Berchtesgaden (..) auf der Grundlage einer echten Vorurkunde eine neue Urkunde, eine erweiterte Neuausfertigung, erstellt mit dem Zweck, das Salzregal sicherzustellen." in Manfred Feulner: Berchtesgaden - Geschichte des Landes und seiner Bewohner. S. 37
  4. Ulli Kastner: Das Salz gehört seit 900 Jahren zur Berchtesgadener Geschichte in Berchtesgadener Anzeiger, Meldung vom 22. Mai 2002 bzw. 3. Juni 2002
  5. Manfred Feulner: Berchtesgaden - Geschichte des Landes und seiner Bewohner. S. 47
  6. Zu Pfarrei in Pleickard Stumpf: Bayern: ein geographisch-statistisch-historisches handbuch des königreiches, S. 95


Vorgänger Amt Nachfolger
Wernher I. Stiftspropst von Berchtesgaden
1201-1201
Hugo II.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Gerhard Moosleitner — Gerhard Peter Moosleitner (* 2. Mai 1933 in Ansbach), mit bürgerlichem Namen Gerhard Dietrich Maria Moosleitner, ist ein deutscher Journalist. Bekannt geworden ist er als Herausgeber des populärwissenschaftlichen P.M. Magazins. Moosleitner wuchs… …   Deutsch Wikipedia

  • Gerhard Peter Moosleitner — (* 2. Mai 1933 in Ansbach), mit bürgerlichem Namen Gerhard Dietrich Maria Moosleitner, ist ein deutscher Journalist. Bekannt geworden ist er als Herausgeber des populärwissenschaftlichen P.M. Magazins. Moosleitner wuchs ab dem 4. Lebensjahr in… …   Deutsch Wikipedia

  • Gerhard Creutz — (* 16. März 1911 in Copitz; † 18. September 1993 in Berchtesgaden, begraben in Neschwitz) war ein deutscher Ornithologe. Leben Creutz wurde als Sohn eines Pirnaer Druckereibesitzers geboren. Nach der Lehrerausbildung am Pädagogischen Institut der …   Deutsch Wikipedia

  • Berchtesgaden — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Berchtesgaden Provostry — Infobox Former Country native name = Fürstpropstei Berchtesgaden (de) conventional long name = Prince Provostry of Berchtesgaden common name = Berchtesgaden continent = Europe region = Bavaria country = Central Europe era = Middle Ages status =… …   Wikipedia

  • Liste der Fürstpröpste von Berchtesgaden — Insgesamt standen 50 Stifts bzw. Fürstpröpste dem Augustiner Chorherren Klosterstift Berchtesgaden vor, die trotz ihrer erst nach und nach zunehmenden Machtbefugnisse und Autonomie in historischen Standardwerken stets in eine Reihenfolge als… …   Deutsch Wikipedia

  • Hugo II. (Berchtesgaden) — Hugo († 21. Oktober 1210) war Augustiner Chorherr und als Hugo II. von 1201 bis 1210 Propst des Klosterstifts Berchtesgaden.[1] Wegen seiner zahlreichen Kontakte und Geschäftsverbindungen dorthin wird vermutet, dass Hugo aus Österreich stammte.… …   Deutsch Wikipedia

  • Wernher I. (Berchtesgaden) — Wernher (oder auch Wernhard bzw. Bernhard) († 1204) war als Wernher I. von 1188 bis 1201 Propst des Klosterstifts Berchtesgaden, danach Dompropst von Salzburg. Wernher wurde aus den Reihen der Berchtesgadener Augustiner Chorherren 1188 zum… …   Deutsch Wikipedia

  • Moosleitner — Gerhard Peter Moosleitner (* 2. Mai 1933 in Ansbach), mit bürgerlichem Namen Gerhard Dietrich Maria Moosleitner, ist ein deutscher Journalist. Bekannt geworden ist er als Herausgeber des populärwissenschaftlichen P.M. Magazins. Moosleitner wuchs… …   Deutsch Wikipedia

  • Peter Moosleitner — Gerhard Peter Moosleitner (* 2. Mai 1933 in Ansbach), mit bürgerlichem Namen Gerhard Dietrich Maria Moosleitner, ist ein deutscher Journalist. Bekannt geworden ist er als Herausgeber des populärwissenschaftlichen P.M. Magazins. Moosleitner wuchs… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”