Heinrich I. (Berchtesgaden)

Heinrich I. (Berchtesgaden)

Heinrich (* 1118; † 1195) war als Heinrich I. von 1148 bis 1174 Propst des Klosterstifts Berchtesgaden, danach ein auf Betreiben des Kaisers Friedrich Barbarossa von 1174 bis 1177 gewählter Gegenerzbischof von Salzburg und zuletzt bis zu seinem Lebensende als Heinrich III. Bischof von Brixen. (Laut Alfred Wendehorst war sein Vorgänger Hugo I. bis 1151 als Propst in Berchtesgaden, wonach Heinrichs Amtszeit dort entsprechend später begonnen hätte.)[1]

Wegen seiner erwiesenen Loyalität erhielt Heinrich 1156 von Kaiser Friedrich Barbarossa den großen "Freiheitsbrief", der in der Berchtesgadener Geschichte als "Goldene Bulle" vermerkt wird. Der Kaiser gewährte damit dem Stift zahlreiche Regalien bzw. kaiserliche Rechte, darunter u.a. die Forsthoheit; die Berchtesgadener erweiterten die kaiserliche Urkunde zudem eigenmächtig um die Schürffreiheit auf Salz und Metall.[2][3]

Er wurde zum Erzbischof bzw. Gegenerzbischof von Salzburg, nachdem im Jahr 1174 auf dem Hoftag von Regensburg der Brixener Bischof Richer von Hohenburg im Einvernehmen mit dem Gurker Bischof Heinrich den Erzbischof Adalbert von Böhmen für abgesetzt erklärt hatte. Erzbischof Adalbert belegte daraufhin die beiden Bischöfe mit dem Bann.[4]

1177 trat Heinrich schließlich sein Amt als Bischof von Brixen an, das er bis zu seinem Lebensende im Jahr 1195 innehatte.

Literatur

  • Manfred Feulner: Berchtesgaden - Geschichte des Landes und seiner Bewohner. Verlag Berchtesgadener Anzeiger, Berchtesgaden 1986 ISBN 3-925647-00-7
  • A. Helm, Hellmut Schöner (Hrsg.): Berchtesgaden im Wandel der Zeit. Reprint von 1929. Verein für Heimatkunde d. Berchtesgadener Landes. Verlag Berchtesgadener Anzeiger sowie Karl M. Lipp Verlag, München 1973.

Einzelnachweise

  1. Alfred Wendehorst: Germania Sacra, Band 1, Max-Planck-Institut für Geschichte, S. 284 − siehe auch: Germania Sacra
  2. Manfred Feulner: Berchtesgaden - Geschichte des Landes und seiner Bewohner. S. 34 f.
  3. Ulli Kastner: Das Salz gehört seit 900 Jahren zur Berchtesgadener Geschichte in Berchtesgadener Anzeiger, Meldung vom 22. Mai 2002 bzw. 3. Juni 2002
  4. Jakob Obersteiner: Die Bischöfe von Gurk. 1072–1822. Verlag des Geschichtsvereines für Kärnten, Klagenfurt 1969, (Aus Forschung und Kunst 5, ISSN 0067-0642), S. 45–53.


Vorgänger Amt Nachfolger
Richer von Hohenburg Bischof von Brixen
11771195
Eberhard von Regensberg
Vorgänger Amt Nachfolger
--- Gegenerzbischof von Salzburg
11741177
---
Vorgänger Amt Nachfolger
Hugo I. Stiftspropst von Berchtesgaden
1148–1174
Dietrich

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