Gerhard Schwarz (Kirchenmusiker)

Gerhard Schwarz (Kirchenmusiker)

Gerhard Schwarz (* 22. August 1902 in Reussendorf, Schlesien; † 13. Oktober 1995 in der Kommunität Imshausen bei Bebra) war ein deutscher Kirchenmusiker, Organist und Komponist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Schwarz studierte Kirchen- und Schulmusik, sowie Philosophie und Musikwissenschaft in Berlin. Am 1. November 1932 wurde er Mitglied der NSDAP und unter der Nr. 1.467.044 registriert.[1] Er gründete die Berliner Kirchenmusikschule in Spandau und war Organist an der neuen Kirche in Berlin.

Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten bearbeitete er das Fahnenlied der NSDAP und komponierte in der Folge verschiedene Gebrauchsmusikstücke im Sinne des Nationalsozialismus.[2] 1934 wurde er Sachbearbeiter beim Reichsjugendpfarrer. Daneben war er Musikreferent beim Oberbann Süd der Hitlerjugend der „Kurmark“, wurde jedoch 1936 wegen des Verdachts der Homosexualität aus diesem Amt entfernt.[1] 1940 war er Organist in Düsseldorf.[2] 1941 wurde er zur Wehrmacht eingezogen, der er bis 1945 angehörte. Er diente als Gefreiter beim schlesischen Landes-Schützen-Bataillon 590 und war unter anderem in Schweidnitz zur Bewachung von Gefangenen eingesetzt. 1944 wurde er kurzfristig Oberorganist von Sankt Bernhard in Breslau.[1]

1946 übersiedelte er zunächst nach Erfurt. 1947 wurde Schwarz Lehrer an den Musikhochschulen in Leipzig und Berlin. 1949 wechselte er nach Düsseldorf, wo er Direktor der Landeskirchenmusikschule und Organist der Johanneskirche wurde. 1961 wurde er Professor für Improvisation an der Hochschule für Musik Köln. 1968 erhielt er den Johann-Wenzel-Stamitz-Preis.[2]

In der Sowjetischen Besatzungszone wurde Schwarzens Buch Eine Trommel geht in Deutschland um (Bärenreiter-Verlag, Kassel 1935) auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.[3]

Werke

  • Melodie zum Weihnachtslied Also liebt Gott die arge Welt im Evangelisches Gesangbuch (Nr. 51)
  • An die Freunde
  • Kleiner Kalender (1938) für vierstimmigen Chor

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Fred K. Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945. CD-Rom-Lexikon. Kiel 2004, S. 6473.
  2. a b c Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 558.
  3. http://www.polunbi.de/bibliothek/1948-nslit-s.html

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