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Wintermoor Stadt SchneverdingenKoordinaten: 53° 11′ N, 9° 48′ O53.1772222222229.7930555555556Koordinaten: 53° 10′ 38″ N, 9° 47′ 35″ O Einwohner: 411 (1. Feb. 2011) Eingemeindung: 1974 Postleitzahl: 29640 Vorwahl: 05198 Wintermoor ist ein Ortsteil der Stadt Schneverdingen im Landkreis Heidekreis in Niedersachsen. Der westliche Nachbarortsteil heißt Wintermoor-Geversdorf.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Wintermoor liegt etwa acht Kilometer nördlich der Kernstadt Schneverdingen direkt am Naturschutzpark Lüneburger Heide. Bei Wintermoor liegt die Quelle der Este.
Geschichte
1901 erhielt Wintermoor, das damals gerade einmal 106 Einwohner hatte, Anschluss an die Heidebahn. Am 9. April 1945 wurde der Wintermoorer Bahnhof von englischen Kampfflugzeugen bombardiert und nahezu vollständig zerstört. Während des Zweiten Weltkrieges wurde in Wintermoor ein Friedhof eingerichtet, auf dem 1947 eine kleine Kapelle gebaut wurde. 1968 wurde diese durch einen Neubau mit Turm und eigens aus Frankreich importierten farbigen Fensterscheiben ersetzt. Ebenfalls auf dem Friedhof befindet sich ein Ehrenmal, das den Verstorbenen und Vermissten Wintermoorern aus den beiden Weltkriegen gedenkt. 1991 kamen zwei Gedenksteine und 26 Namenstafeln dazu. Diese erinnern an das Schicksal der KZ-Häftlinge aus den Zügen der Heidebahn, von denen wenige Tage vor Kriegsende 156 Tote in einem Massengrab direkt am Gleis verscharrt wurden[1].
1974 wurde Wintermoor an die Stadt Schneverdingen angegliedert.
Waldkrankenhaus Wintermoor
1942/43 wurde in Wintermoor das Gesundungshaus Wintermoor von sowjetischen und polnischen Zwangsarbeitern gebaut und am 8. Februar 1943 eröffnet. Es diente als Hamburger Ausweichkrankenhaus und hatte zunächst eine Kapazität von 400 Betten. Im Juli 1943 wurde das Krankenhaus auf 825 Betten erweitert. Es standen Abteilungen für Innere Medizin, Infektions- und Lungenkrankheiten, Chirurgie sowie ein Röntgenlabor, mehrere Operationsräume und eine Apotheke zur Verfügung. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befand sich die Anlage 2, die als Ausweichmöglichkeit für die Kinderklinik des Universitätskrankenhauses Eppendorf genutzt wurde. 1947/48 wurde die Einrichtung in eine Tuberkuloseklinik umgewandelt und erhielt 1949 den Namen Hamburgisches Krankenhaus Wintermoor, in der Zeit waren noch 752 Betten vorhanden. Ab 1968 nannte sich das Krankenhaus Fachklinik für Erkrankungen der Atemwege. 1976 gab Hamburg die Klinik auf. Bis in die 1990er Jahre hinein nutzte die ENDO-Klinik Hamburg-Altona einen Teil der Anlage. Auf dem Gelände befindet sich heute ein Altenpflegeheim und das Jugendwaldheim Ehrhorn. Ein Großteil der ehemaligen Gebäude wurde abgerissen oder umgebaut.[2]
Vereine
Die Freiwillige Feuerwehr Ehrhorn/Wintermoor wurde 1947 gegründet. Zwei Jahre später wurde der Schützenverein Gut Ziel gegründet, 1953 folgte im Nachbarort Wintermoor-Geversdorf der Schützenverein Erika. Weitere Vereine in Wintermoor sind der Sportverein SG Wintermoor 68, der die Sportarten Fußball, Tischtennis, Judo, Gymnastik und Kinderturnen anbietet, die Volkstanzgruppe Wintermoorer Moorkluten und der Wintermoorer Oldtimer Club.
Politik
Ortsvorsteherin ist Karin Meyer.
Verkehr
Durch den Ort verlaufen die Bundesstraße 3, die Landesstraße 171 und die Kreisstraße 32. Zudem besteht ein Haltepunkt an der Heidebahn an der Strecke von Buchholz in der Nordheide nach Bennemühlen.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Informationen zur Kriegsgräbergedenkstätte auf wintermoor.de
- ↑ Informationen zum Waldkrankenhaus Wintermoor auf geschichtsspuren.de
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