Wilfried Gottschalch

Wilfried Gottschalch

Wilfried Gottschalch (* 1929 in Dresden; † im Juli 2006) war ein deutscher Sozial- und Erziehungswissenschaftler. Seine Schriften zur Politischen Sozialisation gehörten in den 1970er und 80er Jahren zur Standardlektüre an deutschen Hochschulen.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Im Alter von zwanzig Jahren wurde Gottschalch 1949 Junglehrer an einer Berufsschule in der DDR, ging aber später nach Westberlin. Dort war er seit 1963 Professor an der Pädagogischen Hochschule. Seit 1971 lehrte er an der damaligen Refomuniversität in Bremen, Ende der 1970er Jahre wechselte er als Professor für theoretische Andragogik an die Universität von Amsterdam. Schließlich beteiligte er sich am Aufbau der sozialpädagogischen Lehre an der TU Chemnitz und der TU Dresden, wo er als Honorarprofessor tätig wurde. Seinen Wohnsitz aber behielt er in den Niederlanden, sein Grab befindet sich in Bussum (Nordholland).

Laut Lothar Böhnisch [1] war die Psychoanalyse das "Strukturgitter" des sozial- und erziehungswissenschaftlichen Denkens bei Gottschalch, wobei er diese nicht mit therapeutischer sondern politischer Motivation anwandte. Mit seiner grundsätzlichen Kritik an den Sozialisationsbedingungen sei er ein Außenseiter des akademischen Diskurses geworden.

Werke (Auswahl)

  • Soziales Lernen und politische Bildung, Frankfurt am Main: Europäische Verlagsanstalt, 1969 (6. Auflage 1973)
  • Zur Soziologie der politischen Bildung: Statt einer Vorlesung, Frankfurt am Main: Europäische Verlagsanstalt, 1970
  • Sozialisationsforschung: Materialien, Probleme, Kritik (mit Marina Neumann-Schönwetter und Gunther Soukup), Frankfurt am Main: Fischer-Taschenbuch-Verlag , 1971 (Auflage bis 1981: 185 Tsd.)
  • Bedingungen und Chancen politischer Sozialisation, Frankfurt am Main: Fischer, 1972
  • Sozialisation: theoretische Annäherungen und Gegenwartsprobleme, Weinheim; Basel: Beltz, 1985
  • Soziologie des Selbst: Einführung in die Sozialisationsforschung, Heidelberg: Asanger, 1991 (holländische Originalausgabe Sociologie van het zelf, 1985)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Siehe Nachruf (Weblink)

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