Graf-Haeseler-Kaserne (Lebach)

Graf-Haeseler-Kaserne (Lebach)

Die Graf-Haeseler-Kaserne in Lebach ist die älteste Kaserne des Saarlands. Sie wurde 1936 erbaut und erhielt 1966 den Namen „Graf-Haeseler-Kaserne“, benannt nach dem preußischen Generalfeldmarschall Gottlieb von Haeseler (1836–1919), der den Lebacher Raum, insbesondere den Hoxberg, bereits um 1890 als Oberbefehlshaber des XVI. Armee-Korps aus Metz, als Manövergelände nutzte.

Die Kaserne liegt zentral in Lebach, an der Dillinger Straße.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nach der Aufkündigung des Friedensvertrags von Versailles und der damit verbundenen vorgeschriebenen Entmilitarisierung des Rheinlands wurden 1936 in der Dillinger Straße zwei Kasernen für die Wehrmacht errichtet. Eine Kaserne für Teile des Grenz-Infanterie-Regiments 125 und eine Kaserne für Teile des Artillerie-Regiments 36, die heutige Graf-Haeseler-Kaserne.

Eine Belegung der beiden Kasernen mit den geplanten Einheiten fand nie statt. Sie dienten während des Westfeldzugs als Nachschubdepot, danach als Reservelazarett und ab Herbst 1944 als Feldlazarett.

Kasernengebäude des Infanterieregiments

Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten die Alliierten in der Infanteriekaserne ein Flüchtlingslager im Rahmen der Nothilfe- und Wiederaufbauverwaltung der Vereinten Nationen eingerichtet. Im Frühjahr 1947 bezog ein katholisches Lehrerseminar mit angeschlossenem Internat Teile der Gebäude. Später kamen weiterführende Schulen hinzu. Heute beherbergen die Gebäude zwei Gymnasien, eine Realschule, eine Blinden- und Gehörlosenschule sowie die Landwirtschaftskammer und die Volkshochschule Lebach.

Kasernengebäude des Artillerieregiments

Während eines Bombenangriffs am 9. Dezember 1944 wurde die Kaserne des Artillerieregiments teilweise zerstört. Nach Kriegsende wurden in den Gebäuden Ferngläser und Mikroskope hergestellt. 1951 wurde ein Stationierungsabkommen vereinbart und nach der Sanierung zogen 1952 französische Panzertruppen ein. Nachdem das Saarland 1957 deutsches Bundesland geworden war, zog das französische Militär 1958 ab. Am 14. April 1961 zog das Fallschirmjägerbataillon 261 der Bundeswehr in die „Neue Kaserne“ ein. 1964 diente die Kaserne und dort stationierte Soldaten als Kulisse für Fernsehaufnahmen von Lale Andersen mit dem Lied Lili Marleen.

Durch Generalmajor Christian Schaeder wurde die Kaserne am 9. Dezember 1966 in „Graf-Haeseler-Kaserne“ umgetauft. 1969 erlangte die Kaserne bundesweite Aufmerksamkeit durch den sogenannten Soldatenmord von Lebach.

Dienststellen

Weblinks

49.405456.9090222222222

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Graf-Haeseler-Kaserne — ist der Name von Kasernen in Kassel, Hessen, siehe Graf Haeseler Kaserne (Kassel) Lebach, Saarland, siehe Graf Haeseler Kaserne (Lebach) Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrerer mit de …   Deutsch Wikipedia

  • Gottlieb von Haeseler (Generalfeldmarschall) — Graf von Haeseler; Ansichtskarte von Oscar Tellgmann …   Deutsch Wikipedia

  • Aschbach (Lebach) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Gottlieb Ferdinand Albert Alexis von Haeseler — Gottlieb Graf von Haeseler Gottlieb von Haeseler zu Pferde als Ulane Gottlieb Ferdinand Albert Alexis Graf von Haeseler (* 19. Januar 1836 in P …   Deutsch Wikipedia

  • Gottlieb Ferdinand von Haeseler — Gottlieb Graf von Haeseler Gottlieb von Haeseler zu Pferde als Ulane Gottlieb Ferdinand Albert Alexis Graf von Haeseler (* 19. Januar 1836 in P …   Deutsch Wikipedia

  • Bundeswehr-Standort — Folgende Standorte der Bundeswehr gibt es in Deutschland. Diese Liste spiegelt das Stationierungskonzept 2010 wider, das zurzeit eingenommen wird. Verlegungen der Einheiten zu anderen Standorten, Umbenennung und Auflösungen sind in Klammern… …   Deutsch Wikipedia

  • Bundeswehrstandort — Folgende Standorte der Bundeswehr gibt es in Deutschland. Diese Liste spiegelt das Stationierungskonzept 2010 wider, das zurzeit eingenommen wird. Verlegungen der Einheiten zu anderen Standorten, Umbenennung und Auflösungen sind in Klammern… …   Deutsch Wikipedia

  • Fallschirmjägerbataillon 261 — Internes Verbandsabzeichen Aufstellung 1956 Land …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Bundeswehrstandorte in Deutschland —  Karte mit allen verlinkten Seiten: OSM, Google oder …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”