- Gottlieb von Haeseler (Generalfeldmarschall)
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Gottlieb Ferdinand Albert Alexis Graf von Haeseler (* 19. Januar 1836 in Potsdam; † 25. Oktober 1919 in Harnecop bei Wriezen) war ein preußischer Generalfeldmarschall.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Haeseler besuchte die Ritterakademie in Brandenburg, das Pädagogium in Halle an der Saale und schließlich das Kadettenkorps. Er trat 1853 als Leutnant in das Zieten-Husaren-Regiment ein und wurde 1860 Adjutant des Prinzen Friedrich Karl von Preußen beim III. Armee-Korps. In dessen Stab nahm er an dem Deutsch-Dänischen Krieg 1864, dem Deutschen Krieg 1866 sowie am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 teil. Zwischendurch wurde er zwischen 1866 und 1867 Chef eines Eskadrons im 15. Husarenregiment und 1867 zum Major ernannt.
Nach dem Friedensschluss 1871 trat er als Oberquartiermeister in die Besatzungsarmee über und kommandierte zwischen 1873 und 1879 das 11. Ulanenregiment. Von 1879 an leitete er die kriegsgeschichtliche Abteilung des Großen Generalstabes. 1880 wurde er Kommandeur der 12. Kavalleriebrigade und 1881 zum Generalmajor ernannt. Haeseler kam 1883 zur 31. Kavalleriebrigade und 1886, nach der Beförderung zum Generalleutnant, als Kommandeur zum 20., bald darauf zu dem der 6. Division.
Er wurde 1889 Oberquartiermeister im Generalstab, bis er von 1890 bis 1903 als General der Kavallerie das neugebildete XVI. Armee-Korps in der Festung Metz übernahm. 1903 schied Haeseler als Generaloberst aus dem aktiven Dienst aus. Als Mitglied des Preußischen Herrenhauses (nach seinem Abschied 1903) setzte er sich besonders für den Ausbau der Berufsschulen ein. Im Januar 1905 wurde Haeseler zum Generalfeldmarschall ernannt. Er unterstützte auch die Pfadfinderbewegung, da seiner Meinung nach zwischen Schulentlassung und Eintritt ins Heer eine zu große Lücke klaffte.
Im Ersten Weltkrieg erhielt er altersbedingt kein Kommando, begleitete aber als Beobachter das XVI. Armee-Korps, welches er bis 1903 befehligt hatte.
Graf Gottlieb von Haeseler starb am 25. Oktober 1919 auf seinem Gut Harnecop bei Wriezen. Nach ihm ist die Kaserne des Fallschirmjägerbataillons 261 in Lebach/Saar und die ehemalige Kaserne des Versorgungsbataillons 2 in Kassel-Niederzwehren benannt. Die Feste Haeseler, später Verdun, (1899–1905) der Festung Metz wurde nach ihm benannt.
Auszeichnungen
- Schwarzer Adlerorden mit der Kette und Brillanten [1]
- Großkreuz des Roten Adlerorden mit Eichenlaub und Schwertern am Ringe [1]
- Kronenorden I. Klasse mit Schwertern am Ringe [1]
- Pour le Mérite am 19. Januar 1873 [1]
- Großkomtur des Königlichen Hausordens von Hohenzollern [1]
- Eisernes Kreuz (1870) II. und I. Klasse [1]
- Preußisches Dienstauszeichnungskreuz [1]
- Hausorden der Treue [1]
- Großkreuz des Ordens Berthold des Ersten [1]
- Großkreuz des Verdienstordens der Bayerischen Krone [1]
- Großkreuz des Bayerischen Militärverdienstordens [1]
- Komtur II. Klasse des Ordens Heinrichs des Löwen mit Schwertern [1]
- Komtur II. Klasse des Ordens Philipps des Großmütigen mit Schwertern [1]
- Mecklenburgisches Militärverdienstkreuz I. Klasse [1]
- Großkreuz des Albrechts-Ordens mit goldenem Stern [1]
- Komtur des Hausordens vom Weißen Falken [1]
- Großkreuz des Friedrichs-Ordens [1]
- Ritterkreuz des Guelphen-Ordens [1]
- Komtur des ö.-k. Leopold-Ordens [1]
- Orden der Eisernen Krone III. Klasse mit der Kriegsdekoration [1]
Denkmal
Die Rolandstatue am Metzer Bahnhof zeigte als Fassaden-Standbild ursprünglich den Generalfeldmarschall Graf Haeseler, der von 1890 bis 1903 Befehlshaber des XVI. Armeekorps und erster Gouverneur der Festung Metz war, mit erhobenem Schwert und Schild mit dem Reichsadler in typologischer Anlehnung an mittelalterliche Rolandsfiguren. Seine Repräsentation als Reichsstatthalter im Reichsland Elsaß-Lothringen ist Hinweis auf die Frontstellung gegen Frankreich, wie die Präsenz des Gesamtbaues in militärischer Hinsicht. Nach der Annexion Elsaß-Lothringens 1918 wurde der Kopf ohne besondere physiognomische Ähnlichkeit ausgetauscht. Anstelle des Reichsadlers trägt der Schild nun das Metzer Stadtwappen. Nach der Besetzung der Stadt durch die deutsche Wehrmacht 1941 wurde der ursprüngliche Zustand, allerdings nur für vier Jahre, wieder hergestellt.
Film
In dem französischen Film: "Verdun, visions d'histoire" von Léon Poirier wird von Haeseler als kommandierender Marschall der Schlacht von Maurice Schutz gespielt.
Literatur
- Jürgen Hahn-Butry (Hrsg.): Preußisch-deutsche Feldmarschälle und Großadmirale. Safari, Berlin 1938.
- Gottlieb Graf von Haeseler: Zehn Jahre im Stabe des Prinzen Friedrich Karl. 3 Bände. Mittler, Berlin 1910–1915 (Digitalisat: Band 2)
- Eintrag in der Deutschen Biographischen Enzyklopädie
- Heinz Kraft: Haeseler, Gottlieb Graf von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 7, Duncker & Humblot, Berlin 1966, S. 452.
Weblinks
Commons: Gottlieb Graf von Haeseler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Gottlieb von Haeseler (Generalfeldmarschall) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Gottlieb Ferdinand Albert Alexis von Haeseler auf militaermuseum-brandenburg-preussen.de
- Seite "Die Blauen aus Zwehren", (ehem. Graf-Haeseler-Kaserne, Kassel)
Einzelnachweise
Kategorien:- Generalfeldmarschall (Preußen)
- Kavallerist (Preußen)
- Person im Deutschen Krieg
- Person im Deutsch-Französischen Krieg
- Kavallerist (Deutsches Reich)
- Militärperson (Heer des Deutschen Kaiserreiches)
- Mitglied des Preußischen Herrenhauses
- Träger des Schwarzen Adlerordens
- Träger des Großkreuzes des Roten Adlerordens
- Träger des Preußischen Königlichen Kronenordens 1. Klasse
- Träger des Pour le Mérite (Militärorden)
- Träger des Hausordens von Hohenzollern
- Träger des Verdienstordens der Bayerischen Krone (Großkreuz)
- Träger des Bayerischen Militärverdienstordens
- Träger des Guelphen-Ordens
- Träger des ö.k. Leopold-Ordens (Komtur)
- Träger des Ordens der Eisernen Krone
- Träger des Grossherzoglich Hessischen Verdienstordens
- Träger des Friedrichs-Ordens
- Träger des Albrechts-Ordens (Großkreuz)
- Deutscher
- Geboren 1836
- Person (Potsdam)
- Gestorben 1919
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