- Gruftkapelle der Freiherren von Gemmingen (Treschklingen)
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Die Gruftkapelle der Freiherren von Gemmingen in Treschklingen, einem heutigen Stadtteil von Bad Rappenau im Landkreis Heilbronn im nördlichen Baden-Württemberg, wurde 1839 erbaut. Sie dient als Privatkapelle und Grablege des seit 1764 wieder katholischen Treschklinger Familienzweigs.
Geschichte
Die Kapelle wurde durch den katholischen Sigmund Johann Nepomuk von Gemmingen (1777–1843) als Familiengruft und Privatkapelle erbaut. Die Notwendigkeit einer katholischen Kapelle hatte sich daraus ergeben, dass der Ort Treschklingen seit dem 16. Jahrhundert rein evangelisch war, während die Treschklinger Linie der Freiherren von Gemmingen mit Sigmund Johann Nepomuks Vater Sigmund von Gemmingen im Jahr 1764 wieder katholisch geworden war. Die Bauauflagen sahen vor, dass die Kapelle nur von der freiherrlichen Familie benutzt werden dürfe und das Bauwerk mit keinem Pfarrrecht verbunden sei. Die Grundsteinlegung fand am 6. Juli 1839 statt, den Bau führten der Werkmeister der Rappenauer Saline, H. Fritsch, und der Maurermeister Franz Eck aus. Eingeweiht wurde das turmlose klassizistische Bauwerk am 10. September 1839. Bauherr Sigmund Johann Nepomuk von Gemmingen war 1843 der erste, der in der 51 Särge fassenden Gruft unter dem Gebäude beigesetzt wurde.
Das Altarbild der Kapelle stammt von dem Münchner Maler Zink und wurde 1869 von Sigmund Reinhard von Gemmingen (1819–1883) erworben. Die sechs rundbogigen Seitenfenster der Kapelle sind mit 20 Allianzwappen und fünf Einzelwappen der Freiherren von Gemmingen ausgeschmückt.
Bis 2004 wurden insgesamt 19 Personen in der Gruft beigesetzt, darunter neben dem Bauherrn auch Franz Carl von Gemmingen (1806–1867), Gustav von Gemmingen (1813–1894), Gustav Weiprecht von Gemmingen (1849–1897), Sigmund Otto von Gemmingen (1850–1928) und Gustav Sigmund Reinhard Friedrich Nepomuk von Gemmingen (1871–1943).
Eine weitere Gruftkapelle der Linie Treschklingen der Freiherren von Gemmingen befindet sich in Fränkisch-Crumbach, wo die Familienlinie seit 1692 ebenfalls begütert ist.
Literatur
- Anne und Helmut Schüßler: Treschklingen – Vom ritterschaftlichen Kraichgaudorf zum Stadtteil von Bad Rappenau. Stadt Bad Rappenau, Bad Rappenau 2004, ISBN 3-936866-02-3
49.2234694444449.0577833333333Koordinaten: 49° 13′ 24,5″ N, 9° 3′ 28″ OKategorien:- Bauwerk in Bad Rappenau
- Kirchengebäude im Landkreis Heilbronn
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