Gräberfelder von Salzhausen

Gräberfelder von Salzhausen

Die Gräberfelder von Salzhausen sind zwei unmittelbar benachbart liegende Gräberfelder im Ortsteil Putensen der Gemeinde Salzhausen im Landkreis Harburg in Niedersachsen.

Das eine ist ein kaiserzeitliches (50-375 n. Chr.) Brandgräberfeld, das andere ein bereits gestörtes Urnengräberfeld der vorrömischen Eisenzeit (450 v. Chr.-50 n. Chr.),

Inhaltsverzeichnis

Urnengräberfeld

Vom Urnengräberfeld konnten in den Jahren 1961-1963 noch etwa 750 Gräber geborgen werden. Dabei handelte es sich um Urnenbestattungen und Leichenbrandlager aus den Stufen Jastorf, Ripdorf und Seedorf der Jastorfkultur.

Funde

Neben zahlreichen kulturtypischen Kleingegenständen wie Gürtelhaken, Kropfnadeln und Segelohrringen sowie einem großen Keramiksortiment, waren bei den älteren Brandgräbern Steinringe, Steinkränze und Steinpflaster gut erhalten. Der Erhaltungsgrad der Gräber war darauf zurückzuführen, dass das Gelände später mit Flugsand zugedeckt wurde. Diesem Umstand ist es auch zu danken, dass an der Ostseite des Feldes eine aus Findlingen errichtete Mauer erhalten blieb.

Brandgräberfeld

Etwa 1,2 km südlich von Putensen liegt das, für die Kulturgeschichte der Langobarden bedeutsame, vom 1. Jahrhundert v. Chr. bis zum 3. Jahrhundert n. Chr. genutzte, Brandgräberfeld. Es erstreckte sich an der Westseite eines nordsüdlich verlaufenden alten Heerweges, auf dessen Ostseite später das Urnengräberfeld ausgegraben wurde. Auf dem insgesamt 988 Bestattungen umfassenden Gräberfeld – Ausgrabungen fanden 1938/39,1956 und 1961 statt - wurden neben Urnenbestattungen auch zahlreiche Knochenlager und so genannte Leichenbrandschüttungen freigelegt.

Funde

Waffen, die einzeln oder als Depots niedergelegt wurden, ohne dass in jedem Falle eine Zuordnung zu einer Bestattung möglich war, kennzeichnen den Platz. Hervorzuheben sind Äxte, Lanzen- und Speerspitzen, Schildbeschläge, Schwerter und Reste eines Kettenpanzers. Ferner wurden ein reiches Keramikrepertoire, viele Geräte (Bügelscheren, Feilen, Messer, Pfrieme, Rasiermesser, Wetzsteine), wenig Schmuck (Finger- und Armringe), vor allem Trachtbestandteile (Fibeln, Gürtelhaken, Nadeln und Schnallen) sowie Sporen und Spielsteine geborgen. Ungewöhnlich hoch war die Anzahl von sieben Brandbestattungen in römischen Bronzegefäßen.

Literatur

  • Willi Wegewitz: Das langobardische Brandgräberfeld von Putensen, Kreis Harburg. Lax, Hildesheim 1972
  • Daniel Hockmann (M.A.): Die Brandgräberfelder von Putensen. Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Seminar für Ur- und Frühgeschichte), Münster (Westf.) 2002, ISBN 978-3-638-30474-0 (E-Book); ISBN 978-3-638-64995-7 (Buch)[1]
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