- Landkreis Harburg
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Wappen Deutschlandkarte 53.329.96Koordinaten: 53° 19′ N, 9° 58′ OBasisdaten Bundesland: Niedersachsen Verwaltungssitz: Winsen (Luhe) Fläche: 1.244,64 km² Einwohner: 246.868 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 198 Einwohner je km² Kfz-Kennzeichen: WL Kreisschlüssel: 03 3 53 NUTS: DE933 Kreisgliederung: 42 Gemeinden Adresse der
Kreisverwaltung:Schlossplatz 6
21423 Winsen (Luhe)Webpräsenz: Landrat: Joachim Bordt (FDP) Lage des Landkreises Harburg in Niedersachsen Der Landkreis Harburg ist ein Landkreis im Norden des Landes Niedersachsen. Seine Kreisstadt ist Winsen (Luhe).
Während die südlichen Teile zum Gebiet der Lüneburger Heide gehören, grenzt der Landkreis im Norden mit den Marschgebieten an die Elbe mit dem Land Schleswig-Holstein und der Freien und Hansestadt Hamburg, zu der heute auch die namensgebende ehemalige Stadt Harburg (Elbe) gehört.
Die größte Stadt des Landkreises ist Buchholz in der Nordheide. Die größte Gemeinde ist Seevetal, die mit über 40.000 Einwohnern die einwohnerstärkste Gemeinde in Deutschland ohne Stadtrecht ist.
Inhaltsverzeichnis
Lage und Geografie
Der Landkreis ist Teil der Metropolregion Hamburg und grenzt im Westen an den Landkreis Rotenburg (Wümme) und den Landkreis Stade, im Norden an Hamburg mit dem Bezirk Harburg und dem Bezirk Bergedorf sowie den schleswig-holsteinischen Kreis Herzogtum Lauenburg, im Osten an den Landkreis Lüneburg und im Süden an den Landkreis Heidekreis.
Der Landkreis umfasst im Süden Teile des Naturparkes Lüneburger Heide und des darin liegenden Naturschutzgebietes Lüneburger Heide. Im Nordosten liegen die Gebiete der Elbmarsch an der Unterelbe, die hier die Landesgrenze bildet. Im Nordwesten liegt der Höhenzug der Harburger Berge, in dem sich mit dem 155 Meter hohen Hülsenberg (westlich von Sieversen) auch die höchste Erhebung des Landkreises befindet.
Geschichte
Das Gebiet des heutigen Landkreises Harburg gehörte zum Herzogtum Braunschweig-Lüneburg und kam durch welfische Erbteilungen an das spätere Kurfürstentum Hannover, das ab 1815 Königreich Hannover hieß. 1866 von Preußen annektiert, gehörte es seitdem zur preußischen Provinz Hannover.
Der Staat Preußen bildete im Jahre 1885 den Stadtkreis Harburg, den Landkreis Harburg (aus den bisherigen Ämtern Harburg und Tostedt) und den Landkreis Winsen/Luhe (aus dem bisherigen Amt Winsen und der Stadt Winsen). Diese wurden dem Regierungsbezirk Lüneburg zugeordnet, der für das heutige Kreisgebiet bis zur Auflösung der Regierungsbezirke in Niedersachsen bis 2004 bestand.
Sitz des Landkreises Harburg war zunächst die Stadt Harburg/Elbe (Stadtkreis). 1925 wurde Wilhelmsburg aus dem Landkreis zu einem eigenen Stadtkreis Wilhelmsburg und zwei Jahre später(1927) mit der Stadt Harburg zur Großstadt Harburg-Wilhelmsburg verschmolzen. 1932 wurden die beiden Landkreise Harburg und Winsen/Luhe zum neuen Kreis Harburg zusammengelegt. Harburg blieb weiterhin Kreisstadt.
Im Rahmen des Groß-Hamburg-Gesetzes gingen zum 1. April 1937 die Stadt Harburg-Wilhelmsburg und aus dem Landkreis die Orte Altenwerder, Finkenwerder (Südteil), Fischbek, Francop, Gut Moor, Preußisch Kirchwerder, Langenbeck, Marmstorf, Neuenfelde, Neugraben, Neuland, Rönneburg, Sinstorf sowie die Ortschaft Overhaken (bis 31. März 1937 Teil der Gemeinde Over) von Preußen an das Land Hamburg über, bevor sie im Jahr darauf in der neu gebildeten Einheitsgemeinde 'Hansestadt Hamburg' aufgingen. Heute sind die Orte zumeist Stadtteile, die überwiegend im Hamburger Bezirk Harburg liegen, in dem der Stadtteil Hamburg-Harburg, der alten Kern von Harburg/Elbe das Zentrum bildet.
Harburg blieb jedoch zunächst weiterhin Sitz des Landkreises Harburg. Nachdem die Kreisverwaltung in Harburg im Zweiten Weltkrieg zerstört worden war, siedelte sie 1944 ins Schloss nach Winsen (Luhe) um. Unter der britischen Besatzung nach Kriegsende, wurde der Landkreis dem aus der Provinz Hannover entstandenen Land Hannover und dem daraus 1946 hervorgegangenen Niedersachsen zugeordnet.
1958 wurde die Luhestadt endgültig als Kreissitz festgelegt. 1961 zog die Kreisverwaltung in einen modernen Neubau in unmittelbarer Nachbarschaft des Schlosses.
Siehe auch: Geschichte HarburgsLandräte des Landkreises Harburg waren/sind:
- 1885-1909 Bernhard von Goeschen
- 1909-1925 Felix Rötger
- 1925-1929 Hans Helferich
- 1929-1931 Hans von Hoffmann
- 1932-1934 Heinrich Graf von Bernstorff (DDP/DStP ?)
- 1934-1944 Hans Waldow Ritzler (NSDAP)
- 1944-1946 kommissarische Verwaltung durch Kreisbedienstete
- 1946-1946 Alfred Strack
- 1946-1949 Wilhelm H. Bahlburg (DP)
- 1949-1951 Philipp Hellbach (SPD)
- 1951-1952 Hermann Hartmann (DP)
- 1952-1952 Karl Buchholz (DP, später CDU)
- 1952-1956 Dr. Fritz Broistedt (DP, später CDU)
- 1956-1961 Otto Wilhelm Schneider (NLP/DP)
- 1961-1964 Karl Buchholz (DP, später CDU)
- 1964-1968 Philipp Helbach (SPD)
- 1968-1973 Otto Schäfer (CDU)
- 1973-1996 Otto Gellersen (CDU)
- 1996-2001 Prof. Dr. Jens-Rainer Ahrens (SPD)
- 2001-2003 Norbert Böhlke (CDU)
Hauptamtliche Landräte seit 2003:
- 12.01.2003-31.01.2006 Axel Gedaschko (CDU)
- 15.09.2006- Joachim Bordt (FDP)
Oberkreisdirektoren:
- 1946-1947 Alfred Strack
- 1948-1949 Hans-Joachim Olschock
- 1950-1978 Dr. Andreas Dehn
- 1978-1994 Hans-Joachim Röhrs
- 1994-2002 Hans-Bodo Hesemann
Religion
Traditionell ist das Gebiet des heutigen Landkreises Harburg evangelisch-lutherisch geprägt. Die Gemeinden gehören zu den beiden Kirchenkreisen Winsen und Hittfeld der Landeskirche Hannovers. Insbesondere nach dem Krieg haben sich durch Zuzug vieler Heimatvertriebener, Neubürger aus West- und Süddeutschland, Gastarbeiter aus Südeuropa und Aussiedler aus Ostmittel- und Osteuropa große katholische Gemeinden gebildet, die zum Bistum Hildesheim gehören. Im Jahr 2001 waren ca. 52 % der Bevölkerung Mitglied der evangelischen Landeskirche Hannover und 7 % Mitglied der römisch-katholischen Kirche. Ferner leben im Kreisgebiet Muslime, Angehörige von Freikirchen und Zeugen Jehovas.
Städte und Gemeinden
In Klammern die Einwohnerzahl am 31. Dezember 2010[2].
- Buchholz in der Nordheide, Stadt, Selbständige Gemeinde (38.735)
- Neu Wulmstorf (20.846)
- Rosengarten [Sitz: Nenndorf] (13.477)
- Seevetal, Selbständige Gemeinde [Sitz: Hittfeld] (42.213)
- Stelle (11.044)
- Winsen (Luhe), Stadt, Selbstständige Gemeinde (34.247)
Samtgemeinden mit ihren Mitgliedsgemeinden* Sitz der Samtgemeindeverwaltung
- 1. Samtgemeinde Elbmarsch (11.647)
- Drage (3953)
- Marschacht * (3630)
- Tespe (4064)
- 2. Samtgemeinde Hanstedt (13.390)
- 3. Samtgemeinde Hollenstedt (10.892)
- Appel (1957)
- Drestedt (803)
- Halvesbostel (737)
- Hollenstedt * (3159)
- Moisburg (1763)
- Regesbostel (1090)
- Wenzendorf (1383)
- 4. Samtgemeinde Jesteburg (10.772)
- Bendestorf (2401)
- Harmstorf (916)
- Jesteburg * (7455)
- 5. Samtgemeinde Salzhausen (14.058)
- Eyendorf (1287)
- Garlstorf (1084)
- Garstedt (1445)
- Gödenstorf (929)
- Salzhausen * (4558)
- Toppenstedt (2098)
- Vierhöfen (994)
- Wulfsen (1663)
- 6. Samtgemeinde Tostedt (25.547)
- Dohren (1153)
- Handeloh (2436)
- Heidenau (2145)
- Kakenstorf (1411)
- Königsmoor (666)
- Otter (1565)
- Tostedt * (13.232)
- Welle (1225)
- Wistedt (1714)
Verkehr
Fernstraßennetz
- BAB 1 Hamburg–Bremen
- BAB 7 Hamburg–Hannover
- BAB 39 (bis November 2010 BAB 250) Hamburg–Lüneburg
- BAB 261 Hamburg-Harburg–Buchholz (Eckverbindung A1/A7)
- B 3 Buxtehude–Buchholz–Soltau–Hannover
- B 73 Hamburg–Buxtehude–Stade–Cuxhaven
- B 75 Hamburg–Buchholz–Rotenburg–Bremen
- B 404 Geesthacht–Winsen–Lüneburg
Eisenbahn
Der Schienenpersonennahverkehr im Landkreis ist stark auf Hamburg ausgerichtet und seit 2004 komplett in den Hamburger Verkehrsverbund integriert. Fernverkehrszüge halten seit 2005 nicht mehr im Landkreis. Die Personenzüge werden derzeit durch die metronom Eisenbahngesellschaft, die S-Bahn Hamburg (S3 Hamburg–Stade) und die DB Regio (Heidebahn) betrieben.
Strecken mit Personenverkehr:
- KBS 110 Hamburg–Winsen–Lüneburg–Uelzen–Celle–Hannover (Bahnstrecke Hamburg–Hannover)
- KBS 120 Hamburg–Buchholz–Tostedt–Rotenburg–Bremen (Rollbahn)
- KBS 121 Hamburg–Buxtehude–Stade–Cuxhaven (Niederelbebahn)
- KBS 123 Buchholz–Schneverdingen–Soltau–Walsrode–Bennemühlen–Hannover (Heidebahn)
Strecken ohne regelmäßigen Personenverkehr:
- Buchholz–Jesteburg–Maschen
- Winsen–Niedermarschacht
- Winsen–Salzhausen–Egestorf–Hützel
- Tostedt–Sittensen–Zeven–Wilstedt
Stillgelegte Strecken:
- Buchholz–Hollenstedt–Harsefeld
- Jesteburg–Lüneburg
Europas größter Rangierbahnhof, der Rangierbahnhof Maschen befindet sich im Landkreis Harburg.
Busverkehr
Die stadtnahen Orte Neu Wulmstorf, Fleestedt und Meckelfeld sind mit dichten Fahrtfolgen an das Stadtbusnetz von Hamburg-Harburg angebunden. Im übrigen Kreisgebiet verkehrt die KVG Stade. Von Harburg aus bestehen ungefähr stündliche Verbindungen nach Over, Hittfeld - Jesteburg und in die Gemeinde Rosengarten. Sie werden auch abends und am Wochenende betrieben. In diese Kategorie des dichten Überlandverkehrs fällt auch die Linie Buchholz - Jesteburg - Hanstedt. Ein Grundangebot besteht in allen Teilen der Gemeinde Seevetal, bei einigen von der Kreisstadt Winsen ausgehenden Linien und in der Anbindung von Hollenstedt. Zahlreiche Orte sind nur im Schulbusverkehr angebunden, der allerdings von jedermann zum HVV-Tarif benutzt werden kann.
Lüneburgischer Landschaftsverband
Zur Pflege kultureller Einrichtungen wurde 1990 der Lüneburgische Landschaftsverband als eingetragener Verein gegründet.
Sozialeinrichtungen
In Buchholz und Winsen bestehen Standorte des Krankenhauses Buchholz und Winsen gGmbH. Dieses Krankenhaus nimmt am Elbe-Heide-Krankenhausverbund teil, der mehrere Kliniken im südlichen Hamburger Umland umfasst. Daneben besteht in Salzhausen das Krankenhaus Salzhausen.
Weblinks
Commons: Landkreis Harburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von Landkreis Harburg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung
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