- Carsten Höller
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Carsten Höller (* 1961 in Brüssel) ist ein Objekt- und Installationskünstler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Höller studierte ab Wintersemester 1979/80 in Kiel Agrarwissenschaft an der Christian-Albrechts-Universität und habilitierte 1993 in Phytopathologie mit einer Arbeit über die Geruchskommunikation zwischen Insekten.[1][2] Noch während seiner Arbeit als Naturwissenschaftler begann er in den 80er Jahren, das Experiment als Verfahren auch in künstlerischen Arbeiten zu realisieren.[3][4] Bereits 1993 stellte Höller im „Aperto“-Teil der Biennale Venedig aus, auf der er schließlich 2005 gemeinsam mit Miriam Bäckström den schwedischen Pavillon bespielte. Seine Arbeiten fordern oftmals den Betrachter zur Teilnahme auf, um auf sehr direkte Weise ästhetische oder emotionelle Erfahrungen hervorzurufen, wie die gigantischen Rutschen, die er 2006 in der Turbinenhalle der Tate Gallery in London installierte[5][6], oder das Tiergehege im Hamburger Bahnhof 2010, in dem zahlende Gäste übernachteten.[7]
2005 stand Höller auf Rang 40 des Kunstkompass, 2007 auf Rang 34[8]. Er lebt und arbeitet in Köln und Stockholm.
Ausstellungen
- 1993 - Biennale Venedig (Aperto)
- 1997 - documenta X: "Ein Haus für Schweine und Menschen" (mit Rosemarie Trockel)
- 2000 - Expo 2000, Hannover: "Augapfel - Haus für Taube, Mensch und Ratte" (mit Rosemarie Trockel)
- 2005 - Biennale Venedig - Schwedischer Pavillon (mit Miriam Bäckström)
- 2006 - Tate Gallery of Modern Art: Rutscheninstallation Test Site
- 2010 - Museum Boijmans van Beuningen, Rotterdam; Divided Divides . Carsten Höller zusammen mit seiner bewohnbaren Installation aus dem Jahre 2008 Revolving Hotel Room, die im New Yorker Guggenheim Museum gezeigt und bewohnt wurde.
- 2010 - im Hamburger Bahnhof, Berlin Soma = Schering Stiftung, Berlin - Rentier im Zöllnerstreifenwald
Auszeichnungen
- 1989 - Gottfried-Brockmann-Preis der Landeshauptstadt Kiel
- 1995 - Peter-Mertes-Stipendium des Bonner Kunstvereins
Literatur
- Petra Gördüren, Dirk Luckow (Hrsg.): Dopplereffekt. Bilder in Kunst und Wissenschaft. Kunsthalle zu Kiel 31. Januar bis 2. Mai 2010. DuMont Buchverlag, Kiel 2010, ISBN 978-3-8321-9295-2.
- Jessica Morgan: Carsten Höller: Test Site. 2007, ISBN 1-85437-712-4.
- Jan Åman (Hrsg): Carsten Höller. One Day One Day. 2006, ISBN 3-86560-072-7.
- Carsten Höller (Hrsg.): Hans Weigand. Monografie, Katalog, 2005, ISBN 3-86560-020-4.
- Carsten Höller: >Register<. 2002, ISBN 88-87029-17-2.
Quellen
- ↑ Petra Gördüren, Dirk Luckow (Hrsg.): Dopplereffekt. Bilder in Kunst und Wissenschaft, Kunsthalle zu Kiel 31. Januar bis 2. Mai 2010. DuMont Buchverlag, Kiel 2010, S. 239.
- ↑ Carsten Höller. Kurzbiografie in der Künstlerdatenbank des ifa
- ↑ CARSTEN HÖLLER - EXHIBITION PROGRAM 1996 - "Scope" - Main Hall - May 10 – Jul 7, 1996. Begleittext zu „Scope“, Sezession Wien 1998.
- ↑ Jan Winkelmann: Der Überläufer. In: Metropolis M. Tijdschrift over hedendaagse kunst. No. 5, Oktober 1996.
- ↑ The Unilever Series: Carsten Höller. Begleittext zu Tate 2006.
- ↑ Charlotte Higgins: Catch the tube at the Tate - it's worth the ride. In: The Guardian. 10. Oktober 2006.
- ↑ Nicola Kuhn: Das Museum als Tierpark. In: Der Tagesspiegel. 4. November 2010.
- ↑ Linde Rohr-Bongard: Kunstkompass 2007: Die 100 Größten. bei Capital.de 14. Juni 2007.
Weblinks
Commons: Carsten Höller – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Deutscher Künstler
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- Geboren 1961
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