Carsten Schröck

Carsten Schröck

Carsten Schröck (* 1923 in Bremen; † 3. Februar 1973 in Bremen) war ein deutscher Architekt.

Biografie

Grolland: St. Lukas-Kirche

Nach dem Studium der Architektur wirkte Schröck seit 1950 im Büro von Herbert Anker in Bremen. Hier gewann er den Wettbewerb für ein Parkhaus. 1951/52 plante er mit Carl Rotermund das Ilsabeenstift in Bremen-St-Magnus und mit Anker das Gemeindehaus von St. Stephani in Bremen. 1953 gewann er einen Wettbewerb für die Jugendherberge in Bremen.

Er gründete 1954 ein Architekturbüro in Bremen. Der erste Verkehrspavillion von 1954 auf dem Bremer Bahnhofsplatz stammte aus seinem Büro. Beim Wettbewerb für die Stadthalle Bremen um 1960 gewann er den zweiten Preis. 1968 erfolgte die Erweiterung zur Architektengruppe Schröck mit dem langjährigen Mitarbeiter Fritz Busse als Partner. Nach zehnjähriger Mitarbeit wurde Horst Rosengart 1972 ebenfalls Partner. Seit dem Tode Schröcks führen Fritz Busse, Heinrich Meyerdierks, Horst Rosengart, Rainer Schürmann und Ulf Sommer das Büro in Partnerschaft weiter.

Schröck starb früh, im Alter von 49 Jahren, aber er hat in seiner freiberuflichen Tätigkeit ein charakteristisches und vielschichtiges Werk geschaffen. Er war ein experimentierfreudiger und einfallsreicher Architekt. Bemerkenswert sind seine konstruktiven Experimente mit Seilnetzdächern, die er zusammen mit Frei Otto plante oder auch durchführte.

Schröcks Schwerpunkt war der Kirchenbau mit zehn Kirchenzentren in und um Bremen, drei davon in Bremen-Huchting. Auch seine Bautätigkeit in West-Afrika ab Mitte der sechziger Jahre hat interessante Aspekte mit sich gebracht. Darüber hinaus plante und baute er in und um Bremen u.a. Wohnhäuser, eine Bank, das Kaffeehaus am Emmasee. Er war 1957 zweiter Preisträger zusammen mit Frei Otto und Hans Budde beim Wettbewerb der Stadthalle Bremen mit einer Seilnetzkonstruktion. Bekannt ist auch seine nicht realisierten Entwürfe für eine riesige Leichtbauhalle von 1961, eine Seilnetzkonstruktion über den Neustädter Hafen und eine Seildachüberdeckung der Sögestraße.

Bekannteste Werke

Mittelshuchting: Bonhoeffergemeinde
  • Das Ilsabeen - Stift zusammen mit Rosengarten in Bremen-St. Magnus.
  • Die evangelische Auferstehungskirche in Bremen – Hastedt von 1958/59.
  • Das Kaffeehaus am Emmasee im Bremer Bürgerpark (zusammen mit Budde) von 1960.
  • Planungen am Neuen Stephani-Viertel in Bremen.
  • Haus der Jugend und Jugendherberge an der Weser in Bremen-Stephaniviertel.
  • Die Kirche der evangelische Auferstehungsgemeinde in Hastedt an der Drakenburger Straße von 1958/59.
  • Das Haus der Kirche der Bremischen Evangelischen Kirche am Franziuseck an der Weser.
  • Die Bremer Volksbank an der Domsheide von 1962.
  • Die bereits denkmalgeschützte St. Lukas-Kirche in Grolland von 1964. Das bemerkenswerte Dach besteht aus einem vorgespannten Seilnetz, das mit Holzlamellen überspannt wurde.
  • Die Katharinen-Hochgarage an der Katharinen-Passage in der Altstadt.
  • Das Gemeindezentrum der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde in Bremen-Huchting von 1971.
  • Das Gemeindezentrum der evangelisch-lutherischen Gemeinde Lüssum in Blumenthal, Ortsteil Lüssum von 1973.
  • Kirche und Gemeindezentrum der Zionsgemeinde in Bremen.
  • Das Bremer Ökumenische Wohnheim.

Literatur

  • Bremer Zentrum für Baukultur: Architekturführer Bremen, Bremen
  • Carsten Schröck: Architektur einer Hafenstadt, Aschenbeck & Holstein-Verlag, ISBN 978-3-939401-44-5

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