Sögestraße

Sögestraße
Sögestraße
Bremen Wappen(Mittel).svg
Straße in Bremen
Basisdaten
Ort Bremen
Ortsteil Altstadt
Angelegt Mittelalter, Ersterwähnung 1261
Neugestaltet 1990er Jahre
Querstraßen Lloydpassage, Unser Lieben Frauen Kirchhof, Queerenstraße, Katharinenklosterhof, Pelzerstraße, Schüsselkorb, Knochenhauerstraße, Herdentorswallstraße
Bauwerke Geschäftshaus Sögestraße 1, Kaufhaus Karstadt, Ronning-Haus, Allianz-Haus, Seidenhaus Koopmann
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr
Straßengestaltung Fußgängerzone.
Sögestraße, Blick auf die Obernstraße
Sögestraße: Schweinedenkmal

Die Sögestraße ist eine Haupteinkaufsstraße in Bremen. Sie führt in Süd-Nord-Richtung von der Obernstraße in Richtung Wallanlagen und Herdentorsteinweg/Hauptbahnhof und endet an der Straße Am Wall. Die Sögestraße ist Teil einer größeren Fußgängerzone. Von der Sögestraße zweigen Unser Lieben Frauen Kirchhof, die Lloydpassage, die Queerenstraße, der Katharinenklosterhof, die Pelzerstraße, der Schüsselkorb, die Knochenhauerstraße und die Herdentorswallstraße ab. Am nördlichen Ende der Fußgängerzone steht das Schweinedenkmal vom Bildhauer Peter Lehmann, eine kleine Herde mit ihrem Hirten und dem Hirtenhund. Am Südende befindet sich der kleine Pferdebrunnen, den die Juweliere Brinkmann & Lange gestiftet haben.

Geschichte

Die Straße gehörte neben der Langenstraße und Obernstraße zu den ersten Hauptstraßen des mittelalterlichen Bremens. 1261 wurde sie erstmals als „patea porcorum“ und 1306 als „Soghestrate“ erwähnt. Nach den „Sögen“, also den Sauen, wurde diese Straße benannt, da im Mittelalter sich hier wahrscheinlich viele Schweineställe befanden. Die 1229 als „muros civitatis“ erwähnte Stadtmauer führte vom Herdentor – dem „portam gregum“ – in Richtung Süden entlang der Sögestraße. Durch das Herdentor am Nordende der Straße wurden die Viehherden zur Bürgerweide geführt. Bereits 1251 stand an der Ecke Sögestraße und Obernstraße das erste Rathaus von Bremen.

Um 1600 entstand in der Sögestraße Nr. 18 im Stil der Weserrenaissance ein prächtiges Giebelhaus, die wahrscheinlich von Lüder von Bentheim entworfene Sonnenapotheke. Das Haus wurde von Familien der Oberschicht bewohnt. Die Fassaden wurden im 18. Jahrhundert im Stil des Rokokos teilweise verändert und das Erdgeschoss 1890 umgebaut. Erhaltene Teile des Renaissance-Giebels des 1944 ausgebombten Hauses wurden 1947 abgebrochen, gelagert und später bei dem Neubau Langenstraße Nr. 15 wieder verwandt.

Schon im 19. Jahrhundert wurde sie zur wichtigen Ladenstraße. 1902 wurde von Karstadt in der Sögestraße Nr. 22 ein Kaufhaus eröffnet. Hier steht heute das neue Sporthaus.

Im Zweiten Weltkrieg wurden 1944 die meisten Häuser zerstört, so auch die Sonnenapotheke in der Sögestraße Nr. 18 und das Logenhaus von 1880 Sögestraße/Ecke Am Wall.

Der Neubau des Geschäftshauses von Ronning-Kaffee (Sögestraße Nr. 54) von 1950 löste in Bremen eine heftige Diskussion aus, wie in der Altstadt gebaut werden sollte. In der Sögestraße waren einheitlich traufständige Häuser vorgeschrieben, während Ronning hinter den Bauplanen entgegen der Genehmigung ein Giebelhaus baute. Das Gebäude blieb schließlich so stehen und steht heute unter Denkmalschutz. Das Allianz-Haus Sögestraße/Ecke Am Wall, von dem Architekten Heinz Logemann, entstand 1951. Das Oberlandesgericht hat seit 1957 in der Sögestraße 62/64 seinen Sitz.

Anfang der 1960er Jahre wurde sie zur ersten Fußgängerstraße umgebaut. Das Schweinedenkmal entstand 1974 und markiert den Eingang zur Fußgängerzone in der Bremer Innenstadt.

Denkmalschutz

Folgende heutige Gebäude stehen unter Denkmalschutz:

  • Sögestraße 1 Ecke Obernstraße: Geschäftshaus von 1928 (ex Brinkmann und Lange)
  • Sögestraße Ecke Obernstraße: Kaufhausfassade Karstadt von 1932
  • Sögestraße 54: Ronning-Haus von 1950, Geschäftshaus
  • Sögestraße 59/61: Allianz-Haus von 1951, Geschäftshaus
  • Sögestraße 62/64/64 A Ecke Knochenhauerstraße: Seidenhaus Koopmann von 1911, Geschäftshaus

→ Siehe dazu die Liste der Kulturdenkmäler in Bremen-Mitte

Weblinks

 Commons: Sögestraße – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
53.0779805555568.808

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Liste der Kulturdenkmäler in Bremen-Mitte — …   Deutsch Wikipedia

  • Bremen-Mitte — Stadtteil von Bremen Mitte Basisdaten  Rang  Fläche: 3,236 km² 23/23 Einwohner: 16.507 …   Deutsch Wikipedia

  • Obernstraße — Die Obernstraße 1844 mit Blick Richtung Marktplatz und Dom Die Obernstraße ist als Teil einer weitläufigen Fußgängerzone die Haupteinkaufsstraße in Bremen. Sie führt in Ost West Richtung vom Marktplatz und Unser Lieben Frauen Kirchhof bis zum… …   Deutsch Wikipedia

  • Karstadt (Bremen) — Karstadt in Bremen ist das größte Kaufhaus in der Stadt, mit Standorten an der Obernstraße und der Sögestraße in der Altstadt im Stadtteil Mitte. Geschichte Das erste (alte) Gebäude der von Rudolph Karstadt 1881 gegründeten Rudolph Karstadt AG… …   Deutsch Wikipedia

  • Am Wall (Bremen) — Am Wall Straße in Bremen …   Deutsch Wikipedia

  • Geschichte Bremens — Stadtwappen Die Geschichte der Freien Hansestadt Bremen ist von der Hanse, vom Handel und der Seefahrt sowie vom Streben nach Selbständigkeit geprägt. Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1.1 Ursprünge …   Deutsch Wikipedia

  • Mitte (Bremen) — Stadtteil von Bremen Mitte …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Neumark — (* 19. Mai 1876 in Bremen; † 24. April 1957 in Bremen) war ein deutscher Architekt. Biografie Neumark war der Sohn des jüdischen Malers Johann Neumark (* 1838, † 1905) und dessen Frau Rosalie (* 1849, † 1923). Er lernte das Handwerk eines Maurers …   Deutsch Wikipedia

  • Heinrich Wilhelm Behrens — (* 7. September 1873 in Bremen; † 16. Mai 1956 in Bremen) war ein deutscher Architekt. Biografie Krematorium auf dem Riensberger Friedhof Behrens war der Sohn eines Maurermeisters. Er macht …   Deutsch Wikipedia

  • Gerhard Iversen — (* 19. August 1917 in Hamburg; † 23. Juni 1982 in Bremen) war ein Kaufmann und Politiker (CDU) in Bremen. Biografie Iversen besuchte die Volksschule in einer ländlichen Gemeinde bei Hamburg. Er wurde 1932 Grubenarbeiter und dann Zimmermann. Er… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”