- Cartago
-
9.8575-83.9211432Koordinaten: 9° 51′ N, 83° 55′ W
Cartago Cartago auf der Karte von Costa Rica
Basisdaten Staat Costa Rica Provinz Cartago Stadtgründung 1563 Einwohner 141.524 (Ber. 2003) – im Ballungsraum 432.923 Detaildaten Fläche 44,62 km² Bevölkerungsdichte 7.546 Ew./km² Höhe 1.432 m Zeitzone UTC-6 Stadtvorsitz Lic. Rolando Rodríguez Brenes Website Basilika in Cartago Cartago ist eine Stadt im mittelamerikanischen Staat Costa Rica und Hauptstadt der gleichnamigen Provinz, etwa 22 km östlich der Hauptstadt San José.
Sie befindet sich auf einer Höhe von etwa 1432 m über Meereshöhe am Cartago-Fluss, am Fuße des Vulkans Irazú. Die Bevölkerung belief sich im Jahr 2003 auf 141.524 Einwohner.
Cartago Klimadiagramm (Erklärung) J F M A M J J A S O N D 3323122024131525134626141872614202251412625141542514250251425125141122414582314Temperatur in °C, Niederschlag in mm Quelle: WMO Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der spanische Konquistador Juan Vázquez de Coronado gründete die Stadt Cartago im Jahre 1563 als erste spanische Siedlung im heutigen Costa Rica. Von der Gründung bis zur Unabhängigkeit Costa Ricas im Jahre 1821 war sie Sitz des spanischen Gouverneurs. Die Hauptstadt wechselte zunächst mehrmals zwischen Cartago, San José und Alajuela, wurde aber 1823 durch den ersten gewählten Staatschef Juan Mora Fernández endgültig in das damals kleine Dorf San José verlegt.
1723 wurde die Stadt durch eine Eruption des Irazú zerstört. Größere Erdbeben in den Jahren 1822, 1841 und 1910 führten zu schweren Schäden. Ein weiterer Ausbruch des Vulkans im Jahre 1963 fügte der Stadt ebenfalls schwere Schäden zu. Im Jahr 1907 wurde die Stadt Sitz des neu gegründeten Zentralamerikanischen Gerichtshofs, dieser wurde allerdings aufgrund des Erdbebens von 1910 mit Beginn des Jahres 1911 nach San José verlegt.
Jährlich am 2. August strömen hunderttausende Pilger zur wichtigsten Kirche des Landes, der Basílica de Nuestra Señora de Los Ángeles. In der Kirche wird eine Statue der schwarzen Madonna (La Negrita) aufbewahrt, der Heilkräfte zugesprochen werden.
1971 wurde in Cartago die technische Universität "Instituto Tecnológico de Costa Rica" eröffnet, welche heute zu den prestigeträchtigsten Institutionen in Zentralamerkia gehört.
Liste der Sehenswürdigkeiten im Stadtzentrum
- Las Ruinas de la Parroquia de Santiago Apóstol
Im Park der Stadt befinden sich die Ruinen der Kirche des Apóstol Santiago die zu den nationalen Kulturdenkmälern Costa Ricas zählt. Von der einheimischen Bevölkerung, den "Ticos", wird diese als "Las Ruinas" bezeichnet. Ihr Baubeginn geht auf das Jahr 1575 zurück. Die Erdbeben der Jahre 1630 und 1656 zerstörten den Vorgängerbau wodurch 1656 mit dem Neubau der Kirche begonnen wurde, der 1662 abgeschlosen und geweiht werden konnte. Zum Neubau dieser Kirche gehörten eine Betkapelle sowie eine Aussegnungskapelle. Ein weiteres Erdbeben 1718 und 1756 führten zu schweren Beschädigungen an der Konstruktion, die jedoch wieder repariert werden konnte. Am 2. September 1841 bebte die Erde in Cartago erneut. Bei diesem als San Antolín bezeichnete Beben wurde die Kirche soweit zerstört, dass sie einem Neubau weichen musste. 1870 wurde unter der Leitung von Luis Llach und dem deutschstämmigen Architekt Francisco Kurtz der Neubau im romansischen Baustiel begonnen. Bereits kurze Zeit nach dem Baubeginn wurden die Arbeiten unterbrochen und erst 30 Jahre spaeter zwischen 1903 und 1904 wieder aufgenommen. Das endgültige Aus für die Kirche brachte das Santa Monica Erdbeben 1910. Danach entschloss man sich die Kirche nicht wieder aufzubauen und eine neue Kirche, die Basilika Nuestra Señora de los Ángeles, etwas weiter östlich zu bauen. Die Ruinen der Santiago de Compostela Kirche wurden am 25. August 1982 per Dekret Nr. 13799-C als Kulturdenkmal Costa Ricas erklärt.
- Basilika Nuestra Señora de los Ángeles
- "La Negrita", die schwarze Madonna Costa Ricas. Sie befindet sich von September bis 2. August in der Basilika Nuestra Señora de los Ángeles und danach für einen Monat in der Kathedrale von Costa Rica.
- Kathedrale Nuestra Señora de El Carmen, Kirche des Bistum Cartago erbaut im Art Déco Stil.
- Traditionelles Wohnhaus des costaricanischen Staatspräsidenten Jesús Jiménez Zamora (1823–1897), ist im Landestypischen Stil erbaut und vollständig erhalten.
- Colegio San Luis Gonzaga, älteste Hochschule Costa Ricas im neoklassizistischem Baustil.
- Stadtmuseum - Museo Municipal de Cartago, im ehemaligen Gefängnis der Stadt
Liste der Sehenswürdigkeiten in der Provinz Cartago
- Nationalpark Vulkan Irazú, höchster Vulkan Costa Ricas (3432 m.ü.M.)
- Nationalpark Vulkan Turrialba
- Nationalpark Tapantí, Primärregenwald
- Valle Orosi, das für den Kaffeeanbau bekannte Tal des Rio Orosi
- Nationalmonument Guayabo, bedeutenste Präkolumbianische Ausgrabungsstätte Costa Ricas
- Lancaster Garden, Orchideensammlung
- Klosterruinen Ujarrás, ein ehemaliger Konvent im Orosital
- Kirche Orosi, die 1735 im Kolonialstil erbaut wurde und noch vollständig erhalten ist. Ein kleines Museum ist im Nebengebäude untergebracht.
Söhne und Töchter der Stadt
- Joaquín de Oreamuno y Muñoz de la Trinidad (1755–1827), Staatschef Costa Ricas
- Pedro José de Alvarado y Baeza (1767–1839), Priester und Präsident von Costa Rica
- José Santos Lombardo y Alvarado (1775–1829), Präsident von Costa Rica
- José Rafael de Gallegos y Alvarado (1784–1850), Staatschef von Costa Rica
- Francisco Gómez de Altamirano y de Elizondo (1796–1838), Jefe Supremo der Provinz El Salvador in der Zentralamerikanischen Konföderation
- Braulio Evaristo Carrillo Colina (1800–1845), Staatschef von Costa Rica
- Joaquín Eufrasio Guzmán (1801–1875), Präsident von El Salvador
- Francisco María Oreamuno Bonilla (1801–1856), Präsident von Costa Rica
- Evaristo Carazo Aranda (1822–1889), Politiker
- Jesús Jiménez Zamora (1823–1897), Präsident von Costa Rica
- Aniceto Esquivel Sáenz (1824–1898), Präsident von Costa Rica
- Francisco Aguilar Barquero (1857–1924), Präsident von Costa Rica
- Ricardo Jiménez Oreamuno (1859–1945), Präsident von Costa Rica
- Alberto Oreamuno Flores (1905–1980), Professor für Medizin und Politiker
- Rodrigo Carazo Odio (1926–2009), Politiker
- Carlos Johnson (* 1984), Fußballspieler
Fotogallerie
Weblinks
- Website der Stadt (spanisch)
Einzelnachweise
Kategorien:- Ort in Costa Rica
- Provinzhauptstadt in Costa Rica
Wikimedia Foundation.