Gustav Schenk

Gustav Schenk

Gustav Schenk (* 28. September 1905 in Hannover; † 3. Mai 1969 in Ebersteinburg) war ein deutscher Schriftsteller und Fotograf.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Gustav Schenk − Sohn eines ostpreußischen Schneidermeisters [1] − war nach dem Abbruch einer Buchhändlerlehre als Gelegenheitsarbeiter tätig. Gemeinsam mit Grethe Jürgens, Gerta Overbeck, Erich Wegner und Ernst Toms stellte Schenk im Matrizendruck die Zeitschrift Der Wachsbogen her, die von 1931 bis 1932 zwölfmal erschien.

Grete Jürgens, Gerta Overbeck und Schenk spielten eine aktive Rolle in der Künstlerszene der hannoveraner Neuen Sachlichkeit. Zunächst war Schenk mit Grethe Jürgens befreundet, auch verlobt gewesen, doch dann begann er eine Beziehung mit Greta Overbeck.[2] Am 18. Mai 1937 heirateten sie, nachdem ihr gemeinsames Kind Frauke Schenk (später Schenk-Slemensek) am 18. Januar 1937 geboren war. Die Ehe wurde am 15. März 1940 geschieden. Zeitweise wohnte Schenk als ein genialer Primitiver in einer Moorhütte in Engelbostel bei Hannover. Während des Dritten Reiches zog er nach Worpswede, wo sein Sohn Johannes Schenk aufwuchs. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ließ sich Gustav Schenk in der Nähe von Baden-Baden nieder.

Von seiner Dichtung distanzierte sich Schenk, und er widmete sich dem Schreiben von Sachbüchern. Zwischen seinem frühen und dem späten Werk scheint gar keine Verbindung zu existieren. Erst in dem Bildband „Schöpfung aus dem Wassertropfen“ (1954) konnte Schenk seine beiden Professionen – Naturwissenschaftler und Dichter – miteinander verknüpfen. Als Fotograf fand er eine weltweite Anerkennung durch die Aufnahme seiner Werke in die Sammlung des Museums of Modern Art.

Den schriftliche Nachlass von Gustav Schenk hat sein Sohn Johannes Schenk im Jahr 2003 dem Stadtarchiv Hannover übergegeben, wo der Bestand gesichtet und bearbeitet wird.

Namensgebung

Die Stadt Hannover hat 1986 mit der Benennung des "Gustav-Schenk-Weges" im Stadtteil Badenstedt an den Schriftsteller erinnert.

Veröffentlichungen

  • Pagel im Glück. Schünemann, Bremen 1934.
  • Das leidenschaftliche Spiel. Schachbriefe an eine Freundin. Farbtafeln von Grethe Jürgens. Sponholtz, Hannover 1936.
  • Ein Hausbuch für das Puppenspiel. Spielschule und Spiele für Handpuppen. Illustrationen von Grethe Jürgens. Langen, Berlin 1937.
  • Vom Tau der Sonne. Einband und Bilder von Charlotte Schenk. Sponholtz, Hannover 1947.
  • Buch der Gifte. Safari, Berlin 1954.
  • Schöpfung aus dem Wassertropfen. Henssel, Berlin 1954.
  • Der Bettler Purwin. Träume und Erinnerungen eines Fahrenden. Autobiographie. Claassen, Hamburg 1958.
  • Die Bärlapp-Dynastie. Eine Pflanze erobert die Erde. Verlag für internationalen Kulturaustausch, Berlin 1960.
  • Der Mensch. Gestern, heute, morgen. Stuttgart. Belser 1961.
  • Das unsichtbare Universum. Darstellung und Dokumentation der Nuklearphysik. Safari, Berlin 1964.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Heike Scholz: Am Rande des Blickfeldes. Grethe Jürgens − eine Künstlerin der zwanziger Jahre in Hannover. Dissertation an der Philipps-Universität Marburg 1999, S. 114.
  2. Heike Scholz: Am Rande des Blickfeldes. Grethe Jürgens − eine Künstlerin der zwanziger Jahre in Hannover. Dissertation an der Philipps-Universität Marburg 1999, S. 111.

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