- Gwendolyn Masin
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Gwendolyn Masin (* 17. November 1977 in Amsterdam) ist eine Violinistin.
Inhaltsverzeichnis
Jugend
Gwendolyn Masin wurde in Amsterdam geboren und entstammt einer traditionsreichen Musikerfamilie aus Mittel- und Osteuropa. Beide Eltern sind ebenfalls Musiker. Ihre Mutter, die Ungarin Maria Kelemen, ist Bratschistin und Violinistin. Masins Vater, Ronald Masin, ist ein bekannter Konzertviolinist und Bratschist niederländisch-tschechischer Abstammung.
Inspiriert von ihrer Großmutter, Leiterin einer Musikschule in Budapest, begann Gwendolyn Masin ihre musikalische Ausbildung im Alter von drei Jahren am Klavier. Mit fünf Jahren griff sie zur Violine und gab noch im ersten Unterrichtsjahr ihr öffentliches Debüt an der Franz-Liszt-Musikakademie. Ihre Familie zog nach Kapstadt, als sie sechs Jahre alt war, und ließ sich vier Jahre später in Dublin nieder. Den ersten Auftritt vor irischem Publikum absolvierte Gwendolyn im Alter von 11 Jahren anlässlich eines Konzertvortrags in der National Concert Hall in Dublin und trat noch im gleichen Jahr live in der beliebtesten Fernsehshow Irlands, der The Late Late Show, auf.
Die als charismatische Gesprächspartnerin geltende Frau wurde seitdem regelmäßig in Fernseh- und Radioshows eingeladen und trat live in Deutschland, Ungarn, Irland, Italien, Russland, Südafrika, der Schweiz und den Niederlanden auf.
Ausbildung
Gwendolyn Masin erhielt ihren ersten Violinunterricht in der Klasse von Coosje Wijzenbeek. Aufgrund des Umzugs der Familie nach Südafrika setzte sie ihre Studien bei ihren Eltern in Kapstadt fort. Mit sechs Jahren war sie die jüngste Violinistin, die ein Grade-6-Diplom mit Auszeichnung von der Associated Board of the Royal Schools of Music erhielt. Ihr außergewöhnliches Talent wurde bereits früh erkannt, weshalb sie zwischen 1990 und 1996 Unterricht bei Professor Herman Krebbers in Amsterdam nahm. Sie erwarb Abschlüsse und Diplome in vier Ländern und ihre Universitätsstudien wurden von Professor Igor Ozim, Professor Ana Chumachenco, Professor Zakhar Bron und Professor Shmuel Ashkenasi betreut.
Karriere
Gwendolyn Masin zeichnet sich durch eine intensive, weltweite Konzerttätigkeit aus. Sie ist als Solistin mit Orchestern wie der Ungarischen Nationalphilharmonie, den Staatlichen Sinfonieorchestern von St. Petersburg und Weißrussland, dem Berner Symphonieorchester, dem Musica-Viva-Kammerorchester und dem Savaria Orchestra auf Tournee. Zudem wirkt sie regelmäßig an Auftritten und Einspielungen von Irlands bedeutendsten Orchestern wie dem RTÉ National Symphony Orchestra und dem RTÉ Concert Orchestra sowie dem National Youth Orchestra of Ireland mit.
Zu den Höhepunkten ihrer Kammermusikdarbietungen zählen Konzerte mit Musikern wie dem Violinisten Yuzuko Horigome, den Bratschisten Isabel Charisius und Roger Chase, den Cellisten Alexander Baillie, Pavel Gomziakov, Gavriel Lipkind, Martti Rousi, Alexander Rudin und Julian Steckel sowie den Pianisten Julia Bartha, Finghin Collins, Robert Kulek, Peter Frankl, Aleksandar Madzar und György Sebök, den Dirigenten Janos Fürst und Gerhard Markson und dem Schauspieler Hanns Zischler.
Gwendolyn Masin hat unter anderem Werke von Raymond Deane, Urs Peter Schneider, Eric Sweeney, Martijn Voorvelt und John Buckley uraufgeführt. Buckley widmete ihr sein erstes Violinkonzert. Der Komponist, Klarinettist und Jazzmusiker Don Li komponierte sowohl Solostücke als auch Filmmusik eigens für sie. Die Werke wurden bei Tonus-Music Records veröffentlicht.
Festivals und musikalische Reihen
Im Jahr 2004 rief Gwendolyn Masin die internationale und interdisziplinäre Reihe In Search of Lost Time ins Leben, die 2010 mit einem von Paul Klees Schriften inspirierten Auftragswerk fortgeführt wurde. Komponist war Thorsten Encke. 2006 gründete Masin das jährlich stattfindende GAIA Kammermusikfestival, das mittlerweile als eines der wichtigsten Festivals der Schweiz bezeichnet wird. 2007 wurde sie künstlerische Leiterin des Carrick-Water-Music-Festivals in Irland, einen Posten, den sie drei Jahre lang innehatte.
Pädagogische Tätigkeit
Gwendolyn Masin lehrte bereits in ganz Europa in Violin- und Kammermusik-Meisterklassen. Derzeit arbeitet sie am Trinity College in Dublin an ihrer Promotion über historische und moderne Violinpädagogik. Ihr preisgekröntes Buch über Violinpädagogik mit dem Titel Michaela’s Music House, The Magic of the Violin wurde 2009 bei Müller & Schade veröffentlicht und ist weltweit erhältlich. Bei der Publikation war sie die jüngste Frau mit einer eigenen Unterrichtsmethode für die Violine.
Preise und Ehrungen
Gwendolyn Masin erhielt zahlreiche nationale und internationale Preise in Irland, Südafrika, der Schweiz, dem Vereinigten Königreich und den Niederlanden. Darüber hinaus erhielt sie als niederländische Vertreterin bei den Global Stipends Awards den International Music Award, wurde in Anerkennung ihrer Leistungen für „The Outstanding Young Persons of Switzerland“ nominiert und erhielt die Unterstützung zahlreicher Institutionen wie der Schweizer Gesellschaft zur Förderung der darstellenden Künste.
Instrument
Gwendolyn Masin spielt auf einer florentinischen Violine, die 1761 von Lorenzo Carcassi gefertigt wurde.
Bibliographie
- Michaela’s Music House, The Magic of the Violin (Müller & Schade, 2009) ISBN 978-3-905760-04-0, ISMN M-50023-448-7.
Artikel
- European Strings Teachers Association Book Review (PDF-Datei) – ESTA Magazine, UK, Issue Nr. 3, 17/06/10.
- Michaela’s Music House – Schott Musikpädagogik Online, Februar 2010.
- Michaela’s Music House Wins IDEA Grand Prix – November 2009.
- Michaela’s Music House – The Irish Times, Music in the Classroom, 17/11/2009. (PDF)
- Gwendolyn adds yet another string to her bow – Irish Independent, 1/11/2009.
- Junger Lehrgang für die Jüngsten – Schweizer Musikzeitung, Novemberausgabe 2009 ([http://www.michaelasmusichouse.com/media/Schweizer_Musikzeitung_November_09.pdf PDF).
- A Question of Culture – Irish Independent, 10/10/2009 (PDF).
- The Art of Making Music Fun – The Irish Times, 29/07/2009.
- Classical Notes – The Sunday Business Post, 26/07/2009.
- ARCO Book Review (Niederländisch) – ARCO Magazine, Ausgabe 3 2009 (PDF).
- Peeling the Parameters of the Grand Delusion – The Irish Times, 25/09/2004.
- Das Ausnahmetalent – Berner Zeitung, 23/03/2002.
Sekundärliteratur
- B. Lüthi: “The Approach.” Michaela’s Music House, The Magic of the Violin – Juli 2009.
Weblinks
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