Günther Schiwy

Günther Schiwy

Günther Schiwy (* 29. November 1932 in Lehrte bei Hannover; † 5. September 2008 in Herrsching am Ammersee) war ein deutscher Schriftsteller und Verlagslektor.

Leben und Werk

Schiwy studierte Philosophie, Theologie, Soziologie und Literatur in München, Frankfurt und Paris. Er promovierte mit einer Strukturanalyse zu Texten von Hans Küng und der Römischen Glaubenskongregation. [1] Von 1952 bis 1970 gehörte Günther Schiwy dem Jesuitenorden an. "Die schrittweise Rücknahme der Errungenschaften des Zweiten Vatikanischen Konzils bewog Günther Schiwy 1970, sich von den Ordensgelübden befreien und in den Stand der Laien zurückversetzen zu lassen in der Überzeugung, so ungehindert und uneingeschränkt der Wahrheit dienen zu können." [2] Von 1970 bis 1995 arbeitete er als Verlagslektor zunächst für den Bayrischen Schulbuchverlag und anschließend zwanzig Jahre für den Verlag C.H.Beck München. Als freier Schriftsteller hat er diverse biographische Arbeiten veröffentlicht, die die Auseinandersetzungen des Christentums mit den jeweiligen Zeitströmungen erhellen. Unter anderem hat er wichtige Veröffentlichungen zu Teilhard de Chardin – beispielsweise die zweibändige Teilhard Biografie: „Teilhard de Chardin, Sein Leben und seine Zeit von 1981 - herausgegeben, dessen Weltsicht er auch in Arbeitskreisen [3], auf Tagungen und Kongressen entschieden vertrat. Daneben schrieb Schiwy über den französischen Strukturalismus (1969 und 1985), über die spätmittelalterliche Mystikerin Birgitta von Schweden (2003) sowie über Rilke und die Religion (2006). Für seine Eichendorff-Biografie (2007) erhielt Schiwy am 28. September 2008 posthum den Eichendorff-Literaturpreis und am 2. Oktober 2008 die Eichendoff-Medaille der Eichendorff-Gesellschaft. Sein letztes vollendetes Werk ist noch nicht erschienen. Hierfür ist der Werktitel „Die Schönheit der Evolution“ vorgesehen.

Weblinks

Fußnoten

  1. "Zur Ideologie der Unfehlbarkeitsdiskussion", Patmos 1977
  2. Aus der Laudatio anlässlich der posthumen Verleihung der Eichendorff-Medaille an Günther Schiwy 2008
  3. beispielsweise bei AGEMUS

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