- HMS Valiant (1914)
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HMS Valiant in den frühen 1930er Jahren
(nach 1. und vor 2. Umbau)Übersicht Kiellegung 31. Januar 1913 Stapellauf 4. November 1914 Indienststellung Februar 1916 Außerdienststellung 1948 Aus Schiffsregister gestrichen 1948 Verbleib abgewrackt und verschrottet Technische Daten Verdrängung - 31.585 ts(standard)
- 36.513 ts (maximal)
Länge Lpp[A 1] = 182,8 m
LKWL = 193,4 m
Lü.a. = 195 m
(mit Heckgalerie: 196,76 m)Breite 27,57 m
Tiefgang 9,00–9,30 m (9,19 mittlerer
Besatzung 980 (im späteren Kriegsverlauf über 1.300)
Antrieb - 24 Babcock & Wilcox-Kessel (ölbefeuert)
- je vier Turbinen und Wellen
- 75.000 WPS (auf vier Schrauben)
Geschwindigkeit 25 kn
Reichweite 4.400 Seemeilen bei 10 Knoten (3.400 Tonnen Öl)
Bewaffnung - 8× 38,1-cm-Sk L/42 (4×2)
- 20× 11,4-cm-Luft/Seezielgeschütze Sk L/45 (10×2)
- 32× 2-Pfünder (4-cm-Pompom: 4×28)
- 16× 12,7-mm-Fla-MGs (4×4)
Panzerung - Seitenpanzer: 330 mm (maximal)
- Türme: 330 mm
- Barbetten: 254 mm
- Panzerdeck: 25–76 mm (102 mm über den Munitionskammern)
- Torpedoschott: 51 mm
- Kasematten: 152 mm
- Kommandoturm: 279 mm
Die HMS Valiant war ein Schlachtschiff der Royal Navy, das fünfte Schiff der insgesamt fünf Einheiten umfassenden Queen-Elizabeth-Klasse.
Die Valiant wurde am 31. Januar 1913 in der Fairfield Werft in Glasgow auf Kiel gelegt und hatte am 4. November 1914 ihren Stapellauf. In Dienst gestellt wurde das Schlachtschiff im Februar 1916.
Inhaltsverzeichnis
Erster Weltkrieg
Nach der Indienststellung wurde die Valiant dem 5. Schlachtgeschwader unterstellt. Bei der Skagerrakschlacht Ende Mai 1916 war das Schlachtschiff dabei. Die Valiant feuerte 288 15-Zoll-Granaten und schoss einen Torpedo ab. Während die Schwesterschiffe HMS Malaya und HMS Warspite in schweren Kämpfe mit den Schlachtkreuzern der deutschen Schlachtflotte verwickelt waren, blieb die Valiant ohne Gegentreffer und verließ das Schlachtfeld unbeschädigt. Im August 1916 kollidierte sie mit der Warspite und musste einen Monat zur Reparatur in ein Dock.
Zwischenkriegszeit
Von 1919 bis 1923 gehörte die Valiant zum 1. Schlachtgeschwader der Atlantikflotte und von 1924 bis März 1929 zum 1. Schlachtgeschwader der Mittelmeerflotte. Am 23. März 1929 wurde das Schiff außer Dienst gestellt. Für die Valiant begann eine lange Zeit in der Werft. Anti-Torpedo-Einrichtungen in Form wulstartiger seitlicher Anbauten am Schiffsrumpf wurden montiert und die Torpedorohre umgebaut. Neben Verbesserungen an den Maschinen bekam sie ein neues Katapult für das Flugzeug. Am 2. Dezember 1930 wurde die Valiant wieder in Dienst gestellt. Vom 15. bis 16. September 1931 waren die Matrosen des Schiffs an der Invergordon-Meuterei beteiligt. Bis Ende der 1930er-Jahre wurde sie immer wieder anderen Geschwadern zugeteilt und im März 1937 für einen zweijährigen Totalumbau in der Marinewerft Devonport erneut außer Dienst gestellt.
Zweiter Weltkrieg
Kurz nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde die Valiant am 30. November 1939 wieder in Dienst gestellt und zum Einfahren und Herstellen der Kriegsbereitschaft nach Westindien verlegt. Auf der Rückfahrt nach Großbritannien sicherte sie einen Geleitzug und wurde dann dem 2. Schlachtgeschwader der Home Fleet zugeteilt. Die Valiant fuhr Sicherungsdienst für Truppentransporte und unterstützte im Mai 1940 die britischen Landungstruppen beim Norwegen-Feldzug. Dabei entging das Schlachtschiff nur knapp einem Torpedo, der vom deutschen U-Boot U 38 abgeschossen wurde.
Danach war das Schlachtschiff an der Operation Catapult gegen die französische Kriegsflotte in Mers-el-Kébir beteiligt. Schon vor dieser Operation hatte die Royal Navy einen Mittelmeerverband, die Force H, gebildet, dem die Valiant nunmehr angehörte. Den Rest des Jahres fuhr sie Sicherungsdienste im Mittelmeer, vor allem bei Flottenvorstößen. In der Nacht vom 18. auf den 19. Dezember beschoss sie dabei gemeinsam mit der Warspite den albanischen Hafen Valona.
Die Valiant war Teilnehmer an der Schlacht bei Kap Matapan und feuerte dabei fünf Breitseiten auf den italienischen Schweren Kreuzer Zara ab, konnte das Schiff aber nicht versenken. Wenig später sank die Zara aber nach Treffern, die sie von Granaten der Warspite und der HMS Barham erhalten hatte. Schon in den frühen Morgenstunden hatten die Valiant und die Warspite den Schweren Kreuzer Fiume überrascht und mit 15-Zoll-Salven versenkt.[1] Beim Rückmarsch von der Schlacht lief die Valiant auf eine Mine und wurde leicht beschädigt. Weit schwerere Schäden erhielt sie bei den britischen Gegenoperationen der deutschen Landung auf Kreta, als sie achtern zwei Treffer durch einen deutschen Bomber erhielt und für einige Wochen zur Reparatur in die Werft musste.
Wirklich schlimm traf es das Schiff und seine Besatzung aber am 19. Dezember 1941 im Hafen von Alexandria. Die Valiant wurde – wie das Schwesterschiff, die HMS Queen Elizabeth – von einem bemannten italienischen Torpedo getroffen, der seinen Weg durch die Sicherungsanlagen des Hafens fand. Die Sprengladung riss auf der Höhe des Turms A ein 20 × 10 Meter großes Loch in den Torpedowulst und den Doppelboden. Die vordere Munitionskammer lief voll und die Valiant ging, wie die Queen Elizabeth, auf Grund. Sie konnte aber rasch gehoben werden und nach einer notdürftigen Reparatur nach Durban auslaufen, um vollständig wieder hergestellt zu werden. Es dauerte jedoch bis Mai 1943, bis sie – nach mehreren Werftliegezeiten – wieder voll einsatzfähig war. Bis Dezember war sie wieder bei mehreren Landemanövern im jeweiligen Deckungsverband.
1944 gehörte die Valiant zur Eastern Fleet und operierte im Indischen Ozean. Als sie am 8. August 1944 zur Überholung im Hafen von Trincomalee eindockte, brach das Schwimmdock zusammen und das Schlachtschiff erlitt erneut schwere Beschädigungen. Nach einer Notreparatur trat sie eine beschwerliche Heimreise an und lief schwer angeschlagen im Suez-Kanal auf Grund. Erst im Januar 1945 konnte sie endgültig – diesmal über Kapstadt – den Heimmarsch antreten und erlebte das Kriegsende im Dock.
Nachkriegszeit
Nach dem Krieg wurde die Valiant Wohnhulk für junge Matrosen, die ihre Ausbildung zum Maschinenpersonal machten. 1948 wurde das Schiff aus der Liste der Schiffe gestrichen und in Troon abgewrackt und verschrottet.
Literatur
- Mike J. Whitley: Schlachtschiffe des II. Weltkriegs. Klassen – Baudaten – Technik. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-613-02289-3.
Weblinks
Anmerkungen
- ↑ Lpp = Länge zwischen den Perpendikeln oder Länge zwischen den Loten: Abstand zwischen der Achse des Ruderschaftes und der Hinterkante des Vorstevens in der Konstruktionswasserlinie.
Einzelnachweise
- ↑ George Bruce:Seeschlachten des 20. Jahrhunderts. Flechsig, 1993
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