Habitatfragmentierung

Habitatfragmentierung

Habitatfragmentierung oder nur Fragmentierung (lat. Fragmentum (Bruchstück)) bezeichnet in der Biologie den Prozess der Verinselung von Festlandhabitaten bzw. deren Zerschneidung. Mit der abnehmenden Habitatgröße nimmt die Isolation der Arten zu. Habitatfragmentierung und Habitatverlust steigern Extinktionsraten und gehören mit zu den Hauptgründen für den lokalen, regionalen und globalen Diversitätsverlust.[1]

Arten von Fragmentierung und anfällige Arten

Fragmentierung kann durch menschliche Eingriffe, z.B. durch den Bau von Straßen oder Siedlungen geschehen. Habitatverlust und Habitatfragmentierung trifft in der Regel innerhalb einer Artengruppe nicht alle Arten gleichermaßen. Besonders sensibel gegenüber Fragmentierung sind (nach KRAUSS 2003[2]):

  • seltene Arten
  • Arten mit hoher Populations-Variabilität oder niedrigen Populationsdichten
  • Nahrungsspezialisten[3]
  • Arten mit geringer Ausbreitungsfähigkeit[4]
  • Arten in höherer trophischer Position[5]

Maßnahmen gegen Fragmentierung

In den stark besiedelten Regionen Mitteleuropas sind großräumige Lebensräume, wie sie z.B. Großsäuger (Wolf, Bär, Luchs) bräuchten, nicht durchsetzbar. Daraus wurde das Konzept von Korridoren entwickelt, die die einzelnen Lebensräume vernetzen sollen und damit den Auswirkungen der Fragmentierung entgegen wirken sollen. Der in Bayern erschossene Braunbär "Bruno" hatte versucht, über vernetzte Korridore aus Italien über Österreich nach Bayern einzuwandern.

Einzelnachweise

  1. Begon et al. 1996 und Whittaker 1998
  2. Dissertation von Jochen Krauß: Auswirkungen von Habitatfragmentierung und Landschaftsstruktur auf Tagfalter und Blütenpflanzen
  3. Steffan-Dewenter & Tscharntke 2000
  4. Bunce & Howard 1990, Lawton 1995, De Vries et al. 1996, Bender et al. 1998
  5. Pimm 1991, Lawton 1995, Holt et al. 1999, Tscharntke & Kruess 1999, Davies et al. 2000

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