Hafen Velten

Hafen Velten
Hafen Velten

Der Hafen Velten ist ein Binnenhafen in der brandenburgischen Stadt Velten. Er ist über den Veltener Stichkanal mit der Havel-Oder-Wasserstraße verbunden. Von dort besteht Anschluss nach Berlin und hinter Szczecin zur Ostsee.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Geschichte des Hafens ist eng mit der Ofenkachel- und Ziegelproduktion verbunden, die sich um 1900 auf ihrem Höhepunkt befand. Insgesamt 43 Ofenfabriken und keramische Werkstätten befanden sich 1903 in der Gemeinde. Zur Verbesserung der Transportmöglichkeiten entstand der Plan einen Hafen und einen Kanal zur nur drei Kilometer entfernten Havel-Oder-Wasserstraße anzulegen.

Nordkai mit Portalwippdrehkran aus Eberswalde

Unter dem damaligen Bürgermeister Hermann Aurel Zieger wurde am 7. März 1910 mit dem Bau des Veltener Stichkanals und des Hafenbeckens begonnen. Bereits am 10. Juli 1910 weihte man das Hafenbecken ein, während der Kanal erst 1911 in Betrieb ging. Die Baukosten des städtischen Hafens betrugen 1,5 Millionen Mark. Auf insgesamt 14.800 Quadratmeter war ein Hafen mit insgesamt 360 Meter Ladestraße entstanden, an denen damals 30 Kähne gleichzeitig festmachen konnten. Über ein Verbindungsgleis bestand Anschluss an die Kremmener Bahn. Gleich im ersten Jahr versandte man 2420 Öfen von hier. Zwei Jahre später, 1913 waren es schon 6330.[1]

Der Hafen wurde allerdings auch von Ausflugsdampfern aus Berlin, Spandau, Oranienburg und Hennigsdorf angefahren.[1]

In den 1980er Jahren hatte er einen Gesamtumschlag von 300.000 t. In den 1990er waren es noch bis zu 250.000 t.[2]

Aktueller Zustand

Der Hafen Velten befindet sich am Ende des Veltener Stichkanals bei km 3,15. Dieser zweigt von der Havel-Oder-Wasserstraße bei km 15,3 nördlich von Berlin ab. Die Gesamtwasserfläche beträgt 1,8 ha bei einer Tauchtiefe vom 1,95 m.

Er besitzt drei Ladekais mit einer Gesamtlänge von 360 m, davon 225 m mit Gleisanschluss die ihn befähigen Güter zu transportieren, umzuschlagen und zu lagern. Am Nordkai ist ein Portalwippdrehkran der Vulkan Kranbau aus Eberswalde aufgestellt. Unter diesem verlaufen zwei Bahngleise für den Umschlag Wasser/Schiene. Auch der Umschlag von besonders überwachungsbedürftigen Gütern ist seit August 2007 möglich.

Die mögliche Umschlagkapazität des Hafens liegt bei 0,75–1,00 Mio t im Jahr. Davon ist der Hafen aber weit entfernt. Der Warenumschlag 2005 lag bei 77.291 t.[3] Auch in den nächsten drei Jahren lag er mit 63.427 t, 95.040 t und 47.644 t noch unter 100.000 t.[4] Erst im Jahr 2009 erreichte der Gesamtumschlag 122.490 t. Davon sind 114.876 t (hauptsächlich Baustoffe) im Empfang und 7.614 t (hauptsächlich land- und forstwirtschaftliche Erzeugnisse) im Versand angefallen.[5] Im Jahr 2010 blieb der Gesamtumschlag mit 133.663 t (davon 116.236 t im Empfang und 17.427 t im Versand) relativ konstant.[6]

Der Hafen gehört zu der Stadtwerke Velten GmbH.

Literatur

  • Paul Dahms: Velten, Ein Streifzug durch die Geschichte der Ofenstadt, Veltener Verlagsgesellschaft mbH, ISBN 978-3-9811401-8-7

Weblinks

 Commons: Harbour in Velten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Paul Dahms: Velten, Ein Streifzug durch die Geschichte der Ofenstadt, S. 65–66
  2. Oranienburger Generalanzeiger vom 14./15. Mai 2011, S. 5
  3. Verkehrsbericht 2006 der Wasser und Schifffahrtsdirektion Ost S. 37 abgerufen am 25. Januar 2011
  4. Verkehrsbericht 2007 der Wasser und Schifffahrtsdirektion Ost S. 40 abgerufen am 25. Januar 2011
  5. Verkehrsbericht 2009 der Wasser und Schifffahrtsdirektion Ost S. 26 abgerufen am 25. Januar 2011
  6. Verkehrsbericht 2010 der Wasser und Schifffahrtsdirektion Ost S. 26 abgerufen am 7. Juli 2011
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