Hamburger Pensionskasse von 1905

Hamburger Pensionskasse von 1905
Hamburger Pensionskasse von 1905
Unternehmensform VVaG, eingetragene Genossenschaft
Unternehmenssitz Hamburg, Deutschland
Internetseiten www.hhpk.de

Die Hamburger Pensionskasse von 1905 VVaG (HPK) ist eine überbetriebliche Firmenpensionskasse[1], die Arbeitnehmern im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge Versorgungsleistungen im Altersruhestand, bei Erwerbsminderung und zur Absicherung der Familie gewährt. Die HPK gehört ausschließlich ihren Mitgliedsunternehmen. Diese bestimmen den Weg der HPK. Die von ihr erwirtschafteten Überschüsse kommen allein den begünstigten Arbeitnehmern und Rentnern zugute.

Gemeinsam mit ihrer Verwaltungsgesellschaft, der Hamburger Pensionsverwaltung e.G. (HPV), bietet die HPK ihren Mitgliedsunternehmen für alle Durchführungswege (Pensionskasse,Pensionsfonds, Unterstützungskasse, Direktzusage) sämtliche Dienstleistungen zur Verwaltung von betrieblichen Versorgungszusagen sowie von Altersteilzeitvereinbarungen und langfristigen Zeitwertkonten.

HPK und HPV sind Selbsthilfeeinrichtungen. Sie arbeiten ohne eigenes Gewinninteresse. Bundesweit haben sich rund 2.000 Unternehmen der HPK und der HPV angeschlossen. Darunter sind vor allem große Handelsunternehmen und Unternehmen der Ernährungsindustrie.

Inhaltsverzeichnis

Ausrichtung

HPK und HPV teilen die Überzeugung, dass sich die Verringerung des Leistungsniveaus und -umfangs in der gesetzlichen Rente am effizientesten durch ein kollektiv organisiertes und einfach strukturiertes System der betrieblichen Altersversorgung ausgleichen lässt. Dazu passen ihre beiden Unternehmensformen, in denen sich zugleich das Grundprinzip beider widerspiegelt: Sowohl der Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit (VVaG) als auch die eingetragene Genossenschaft (e.G.) gelten als altmodische Rechtsform. Dabei ist in diesen Rechtsformen eine besondere unternehmerische Ausrichtung enthalten, nämlich die eines von den Mitgliedern gesteuerten Unternehmens. Die Verbindung mit den Mitgliedern ist im Gegenseitigkeitsgedanken des VVaG und der e.G. also bereits enthalten.

Beide Einrichtungen sind mitgliedsgeführte Unternehmen. Die Mitglieder sind die alleinigen Träger. Im Zentrum des unternehmerischen Handelns steht deren Zufriedenheit. Der Erfolg dieser Ausrichtung lässt sich in Zahlen messen: Die Verwaltungskosten der HPK sind mit 1,2% seit Jahren auf einem in Deutschland einmalig niedrigen Niveau. Die Ertragskraft (Nettoverzinsung plus saldierte Reserven) ist mit mehr als 10% überdurchschnittlich (Stand: Februar 2010).[2]

Geschichte

Die Ursprünge der HPK gehen auf eine Initiative der deutschen Konsumgenossenschaftsbewegung, die Großeinkaufs-Gesellschaft Deutscher Consumvereine und insbesondere Heinrich Kaufmann, zurück. Der Genossenschaftstag in Stuttgart gründet am 20. Juni 1905 die "Unterstützungskasse des Zentralverbandes deutscher Konsumvereine" mit Sitz in Hamburg.

In den folgenden Jahrzehnten, die von den beiden Weltkriegen, Inflation und Währungsreformen geprägt waren, bewährt sich die Pensionskasse als Partner der betrieblichen Altersvorsorge für ihre Trägerunternehmen vor allen Dingen aus dem Einzelhandel.

Am 8. Oktober 1992 beschließt die Vertreterversammlung den neuen Namen "Hamburger Pensionskasse von 1905 VVaG".

Auf Initiative der HPK wird am 1. März 1993 die Hamburger Pensionsrückdeckungskasse VVaG (HPR) gegründet. Auf diese neue Kasse wird der vorhandene Bestand an Rückdeckungsversicherungen übertragen. Beide Kassen gemeinsam bieten ihren Mitgliedsunternehmen ein Kombinationsmodell aus Pensionskassenzusage und Rückdeckungsversicherung an ("Duales System").

Am 1. Oktober 1995 lagern die HPK und die HPR die gesamte Verwaltung im Wege der Funktionsausgliederung auf die HPV aus.

In den 90er Jahren schließen sich viele namhafte Handelsunternehmen der HPK (und teilweise auch der HPR) an, darunter Marktkauf, REWE, Metro und Tengelmann. Die Tarifparteien im Großhandel vereinbaren am 1. September 2000 erste Tarifverträge zur Altersvorsorge, die die HPK als Träger für die "Pensionskasse des Handels" vorsehen.

Die HPV übernimmt am 1. Juli 1997 die Verwaltung der Phoenix Pensionskasse.

Am 1. Juli 2001 wird auch im Einzelhandel ein Tarifvertrag zur Altersvorsorge vereinbart. 22 der 30 größten deutschen Handelsunternehmen nutzen die HPK zur Umsetzung des Tarifvertrags.

Am 1. Januar 2002 tritt das Altersvermögensgesetz in Kraft. Es regelt die Möglichkeit der Privatvorsorge durch die Riester-Rente und verbessert zugleich die Finanzierung über Pensionskassen. Nahezu die gesamte Ernährungsindustrie, für die die "Pensionskasse Ernährung und Genuss" eingerichtet wird, tritt der HPK bei.

Die HPK hat zum 31. Dezember 2002 rund 400.000 Begünstigte. Sie ist zu diesem Zeitpunkt nach der Baupensionskasse die zweitgrößte Pensionskasse Deutschlands.

Am 1. Juli 2004 übernimmt die HPV die Verwaltung einer weiteren Pensionskasse, der Pensions-, Witwen- und Waisenkasse der v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel VVaG.

Das Aufsichtsgesetz wird zum 1. August 2005 geändert. Zukünftig wird zwischen den von Banken und Versicherungen gegründeten vertrieblich orientierten Pensionskassen und den Firmenpensionskassen differenziert. Letztere zeichnen sich durch ihre Orientierung auf die angeschlossenen Mitgliedsunternehmen und den Verzicht auf Werbung und Vertriebsaufwand aus. Alle von der HPV verwalteten Pensionskassen werden von der Aufsichtsbehörde als Firmenpensionskasse anerkannt. Die HPK ist die größte auf Gegenseitigkeit organisierte Firmenpensionskasse.

Zum 31. Dezember 2006 verwaltet die HPV erstmals mehr als 600.000 Anwärter und Rentner.

Am 1. Juli 2007 übernimmt die HPV mit der dem METRO Konzern zugehörigen Rheinischen Rentenzuschusskasse die Verwaltung einer großen Unterstützungskasse, und zum 1. Januar 2008 wird sie mit der Verwaltung der Versorgungskasse Fritz Henkel VVaG beauftragt.

Zum 31. Dezember 2009 verwaltet die HPV mit 140 Mitarbeitern 680.000 Anwärter und Rentner für über 2.000 Trägerunternehmen.

Einzelnachweise

  1. "Mitgliederverzeichnis des Verbands der Firmenpensionskassen"
  2. "Veröffentlichungen der Bundesanstalt für Finanzdienstleitsungsaufsicht"

Weblinks


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