Hannoverscher Kurier

Hannoverscher Kurier
3. Juli 1866: Der Hannoversche Courier, noch für das Königreich Hannover, wenige Tage nach der Schlacht bei Langensalza und der Kapitulation gegenüber Preußen
Dieselbe Zeitung, Seite 4: Das „photographisch-artistische Atelier“ von Friedrich Wunder, Hannovers erstem Fotograf, offeriert „Portraits von Verstorbenen“.

Der Hannoversche Kurier (auch: Hannoverscher Courier)[1] (HC bzw. HK) war eine in Hannover im 19. Jahrhundert produzierte Zeitung, die als Titel bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges bestand.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Hannoversche Courier gab später als Gründungsjahr das Jahr 1849 an. Dies ist jedoch zu relativieren, da vom Verlag Gebrüder Jänecke ab 1849 die Zeitung für Norddeutschland herausgegeben wurde, die mit den im selben Verlag gedruckten Zeitungen Neue Hannoversche Anzeigen (gegründet 1857) und dem Hannoverschen Courier erst 1863 zur Tageszeitung Hannoverscher Courier zusammengelegt wurde.

Zuvor erschien der Hannoversche Courier laut der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek seit dem 6. September 1854.[2]

1893 betrug die Auflage 14.000 Exemplare. Ein Jahr darauf gingen 1894 auch die Hannoverschen Neuesten Nachrichten (gegründet 1888) im Hannoverschen Courier auf. Der HC entwickelte sich zum Sprachrohr der Nationalliberalen Partei. Wenige Wochen nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs wurde der Courier am 16. August 1914 umbenannt in Hannoverscher Kurier.[2]

1922 gründete Walter Jänecke die Dr. Walter Jänecke KG, die einen Höhepunkt erlebte mit dem Bau und der Einweihung des sogenannten "Kurierhauses" 1927 in der Georgstraße (heutige Hausnummer: 52). Die KG musste jedoch im Juni 1933 Konkurs anmelden, nachdem der Versuch einer Umwandlung in eine GmbH gescheitert war. Der HK selbst war vom Konkurs nicht betroffen, geriet dann aber ins "Fahrwasser" der Niedersächsischen Tageszeitung, deren Redaktion im Juli 1934 in das "Kurierhaus" einzog.

Nachdem die Auflagenhöhe des Hannoverschen Kuriers zwischen Januar 1934 und Oktober 1938 von 26.800 auf 18.000 Exemplare gesunken war, wurde er vermutlich 1938 durch die nationalsozialistische Auffanggesellschaft Herold-Verlags-GmbH übernommen.

Der HK fusionierte am 11. Oktober 1941 mit dem Hannoverschen Tageblatt, beide zusammen ab 1. September 1944 mit der Hannoverschen Zeitung (die 1943 aus der Fusion von Hannoverscher Anzeiger und Niedersächsische Tageszeitung (NTZ) hervorgegangen war): Die verbleibende Zeitung führte bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs neben dem Namen des Hannoverschen Anzeigers und der NTZ auch den HK im Untertitel.

Auflagenhöhen

  • 1893: 14.000
  • 1932: cira 50.000 bis 60.000
  • 1934: 26.800
  • 1938: 18.000

Literatur

  • 75 Jahre Hannoverscher Kurier. Festschrift den Inserenten, Lesern und Freunden unseres Blattes gewidmet vom Verlage, 1924
  • Anke Dietzler: Ausschaltung, Gleichschaltung, Anpassung - die hannoverschen Tageszeitungen nach der nationalsozialistischen Machtübernahme, in: Hannoversche Geschichtsblätter, Neue Folge 41 (1987), S. 193-271; hier: S. 234ff.
  • Klaus Mlynek: Hannoverscher Kurier, in: Stadtlexikon Hannover, S. 264f.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Alle Angaben, sofern nicht anders angegeben, nach Klaus Mlynek: Hannoverscher Kurier, in: Stadtlexikon Hannover, S. 264f.
  2. a b Quelle: DIN-A3-Übersicht Hannoversche Tageszeitungen der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek, als Kopie überreicht mit Stand vom 6. Dezember 2010

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