Hans-Dieter Ellenbeck

Hans-Dieter Ellenbeck
Hans Dieter Ellenbeck, wahrscheinlich als Zeuge, während der Nürnberger Prozesse.

Hans-Dieter Ellenbeck (* 15. Juni 1912 in Düsseldorf; † 15. März 1992 in Unterseen) war ein deutscher Mediziner und SS-Führer, zuletzt Sturmbannführer (1944).

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Schulbesuch studierte Ellenbeck Medizin. 1936 legte er an der Medizinischen Akademie in Düsseldorf seine Dissertation vor.

Während des Zweiten Weltkrieges wurde Ellenbeck im SS-Führungshauptamt Berlin-Lichterfelde eingesetzt. Dort war er bei der Abteilung Amt XVI (Blutkonservierung) der Amtsgruppe D beschäftigt. Ab 1944 führte Ellenbeck im KZ Buchenwald Versuchsreihen zur „experimentellen Ernährungsphysiologie“ durch und ließ sowohl in Buchenwald als auch im KZ Sachsenhausen kranken Häftlingen für das SS-Lazarett in Berlin Blut abnehmen.

Bei Kriegsende geriet Ellenbeck in alliierte Gefangenschaft. In den folgenden Jahren wurde er unter anderem als Zeuge bei den Nürnberger Prozessen verwendet. Nach seiner Freilassung ließ er sich als praktischer Arzt in Hildesheim nieder.

Schriften

  • Die Nierenerkrankung bei Bence-Jones'scher Porteinurie, eine vierte Brightsche Krankheitsgruppe?, 1936. (Dissertation)

Literatur

  • Ernst Klee: Auschwitz, die NS-Medizin und ihre Opfer. 3. Auflage. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main, 1997, ISBN 3-596-14906-1.
  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich: Wer war was vor und nach 1945. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2007. ISBN 978-3-596-16048-8
  • Eugen Kogon: Der SS-Staat. Das System der deutschen Konzentrationslager; Frechen: Komet, 2000; ISBN 3-89836-107-1 (= München: Heyne, 199531; ISBN 3-453-02978-X; Reinbek bei Hamburg: Kindler, 1974)

Weblinks


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