- Abiturzeitung
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Die Abiturzeitung (auch kurz: Abizeitung, oft auch Abi(tur)buch oder Maturazeitung) ist das Andenkenbuch von Abschlussklassen der gymnasialen Oberstufe.
Inhaltsverzeichnis
Anfertigung
Sie erscheint einmalig pro Abiturjahrgang (in Deutschland und Österreich) oder klassenweise (in der Schweiz) und wird von den Abiturienten in Eigenverantwortung erstellt. Kritisieren von Lehrern ist selbstverständlich. Auch wenn meist jeder Schüler mitwirkt, bleibt die Kernarbeit meist einer kleinen Gruppe Freiwilliger überlassen (Redaktion). Der Erscheinungstermin liegt meist nach dem eigentlichen Abitur (z. B. am Abiball).
Aufgaben und Zielgruppe
Die Hauptadressaten der Abiturzeitung sind die Entlassungsschüler sowie deren Familie und Freundeskreis. So können sich diese auch später noch an die Schulzeit und die Schülerschaft erinnern. Um auf eine wirtschaftlich notwendige Mindestauflage zu kommen, müssen oft weitere Käuferschichten erschlossen werden. Häufige Käufer sind jüngere Schüler, Eltern und Lehrer.
Stil und Layout
Während der Inhalt oft ähnlich ist, kann der Stil stark variieren. Neben unterschiedlichen Schreibfähigkeiten sind auch die grafischen Möglichkeiten eingeschränkt durch die Fähigkeiten von Einzelpersonen aus dem Jahrgang. Ein einheitlicher Stil lässt sich daher schlecht feststellen.
Meist ist der Schreibstil locker und lustig. Charakterisierungen von Schülern und Lehrern schwanken nicht selten zwischen übertrieben schmeichelhaft und zotig beleidigend. Da sich hier jeder verewigen darf, auch Schüler, deren Stärken weitab des Schreibens liegen, sind auch die Textqualität und sprachliche Korrektheit von Seite zu Seite verschieden. Das Layout richtet sich meist nach dem Abimotto, unter dem auch die anderen Veranstaltungen des Jahrgangs stehen.
Typische Inhalte von Abiturzeitungen
- Vorwort des Stufenleiters bzw. der Schulleitung
- Persönliche Seite für jeden Abiturient/Abiturientin
- von einer kleinen Gruppe von Freunden charakterisiert
- enthalten oft auch einige Porträtfotos und einen einheitlich strukturierten Steckbrief
- Rückblickende Worte auf die Schulzeit
- Berichte von Exkursionen, Sprachreisen, Sportwochen…
- Beschreibung von Projekten
- Fotos aus der Schulzeit
- Charakterisierungen der Lehrer
- Vorstellung von durchgeführten Schülerprojekten
- Grußworte von lokalen und/oder überregional bekannten Prominenten
- Auszüge aus alten Klassenbüchern
- Liste der ehemaligen Stufenangehörigen (Abgänger, Wiederholer, etc.)
- Danksagungen
- Anzeigen von ortsnahen Unternehmen
- Ergebnisse von Umfragen und Stufenwahlen
- Text des Abilieds (wenn vorhanden)
- Witzige Sprüche aus dem Unterricht
- Rätsel, Verlosungen und Gewinnspiele
Die ersten drei Oberpunkte nehmen meist einen Großteil der Seiten ein. Die Liste lässt sich auch beliebig erweitern, denn der Inhalt der Abiturzeitung ist regional bedingt stark unterschiedlich, d. h. er kann alle oder auch nur einen der genannten Punkte umfassen. In einigen wenigen Regionen mag man sogar etwas als Abiturzeitung bezeichnen, das noch stärker abweicht (auch in Form und Entstehung). Dies ergibt sich daraus, dass der Redaktion häufig Abiturzeitungen nahe gelegener Schulen als Vorlage oder zur Inspiration dienen, einen überregionalen Austausch gibt es kaum. Allgemein gilt nur, dass die Abiturzeitung kaum etwas mit dem zu tun hat, was der Definition von Zeitung entspräche.
Finanzierung
Meist können allein durch den Verkauf die Druck- und weitere Kosten nicht gedeckt werden. So ist man häufig auf Sponsoren und Werbekunden angewiesen. Die Anzeigenpreise entsprechen meist nicht der Reichweite und haben deshalb auch Spendencharakter.
Multimedia
Mit steigender Häufigkeit werden Abiturzeitungen auch durch Internetseiten, CD-ROM oder DVD begleitet, die zusätzliche Inhalte und Formate bieten. Inhalte sind vor allem Fotos vom Erlebten während der letzten Jahre der Schulzeit (Veranstaltungen, Feste, Abipartys, Exkursionen.), Videos, bestimmte Lieder, die den Jahrgang geprägt haben, die Abiturzeitung in digitaler Form, etc.
Siehe auch
- Jugendpresse, Schülerzeitung
- Schülervertretung (auch: Schülermitverantwortung), Schule
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