Hans Leupold

Hans Leupold

Hans Leupold (* in Kleinaitingen; † 25. April 1528 in Augsburg) war eine bedeutende Persönlichkeit der frühen Täuferbewegung in Augsburg und einer der ersten täuferischen Märtyrer im süddeutschen Raum. Nach seinem Beruf ist er auch als Leopold Schneider bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Das Gesangbuch Ausbund enthält das Leupold zugeschriebene Lied Mein Gott, ich will dich loben

Leupold stammte aus dem schwäbischen Kleinaitingen und schloss sich im Sommer 1527 der Augsburger Täufergemeinde an, wo er vom Prediger Jakob Dachser getauft wurde. Leupold engagierte sich in den folgenden Wochen als Diakon und nahm am 20. August des gleichen Jahres zusammen mit bekannten Täufern wie Hans Hut, Hans Denck und Ludwig Hätzer an der überregionalen Augsburger Märtyrersynode teil. Kurze Zeit später kam es zur ersten Verhaftungswelle. Leupold wurde mit Pastor Jakob Dachser und weiteren Personen aus dem Kreis der Augsburger Täufergemeinde verhaftet. Im Oktober wurden solche Täufer, die wie Leupold bisher nicht als Prediger aufgetreten waren, aus dem Gefängnis entlassen und anschließend aus der Stadt ausgewiesen. Leupold ließ sich daraufhin in Esslingen nieder, wo er als Prediger aktiv wurde. Als Prediger der Esslinger Gemeinde hielt er auch Kontakte zur Gemeinde in Worms, wo er sich zeitweise auch aufhielt. Am 26. März 1528 konnte Leupold unentdeckt nach Augsburg einreisen, um der Wahl eines Leiters für die sich weiter ausbreitende Augsburger Gemeinde beizuwohnen. Bei einer weiteren Zusammenkunft am Ostersonntag dem 12. April 1528 wurde Leupold mit 88 anderen Täufern entdeckt und verhaftet. Die meisten wurden anschließend ausgewiesen, einigen wurden mit glühendem Eisen Löcher in die Wangen gebrannt. Leupold selber blieb in Haft, wo er einer Peinlichen Befragung ausgesetzte wurde. Er bekannte, wen er getauft hatte, wies jedoch den Vorwurf des Aufruhrs zurück und lehnte es ebenso ab, zu widerrufen.

Da Leupold das Mandat des Augsburger Rates vom Oktober 1527 verletzt hatte, sich den Wiedertäufern anzuschließen und nicht bereit war zu widerrufen, stand sein Todesurteil fest. Als ihm dies vor dem Augsburger Rathaus bekannt gegeben wurde, soll er ausgerufen haben: Nicht also ihre Herren von Augsburg, sondern aus dem Tod zum Leben. Am 25. April 1528 wurde Leupold schließlich mit dem Schwert enthauptet. Er hinterließ seine Frau Barbara und zwei Kinder. In seinen letzten Stunden soll Leupold das Kirchenlied Mein Gott, dich will ich loben verfasst haben, das später ins täuferisch-mennonitische Liederbuch Ausbund aufgenommen wurde. In Augsburg erinnert bis heute nichts an diese Hinrichtung und ihr Opfer .[1].

Literatur

  • Hans Guderian: Die Täufer in Augsburg. Ihr Geschichte und ihr Erbe. Ein Beitrag zur 2000-Jahr-Feier der Stadt Augsburg; Pfaffenhofen: Ludwig, 1984; ISBN 3-7787-2063-5

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Mennonitengemeinde Augsburg: Erinnerung an Verdammung und Verfolgung der Täufer

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