Meister HL

Meister HL

Mit Meister HL (auch Meister H.L.) wird ein zu Beginn des 16. Jahrhunderts schwerpunktmäßig am Oberrhein tätiger Holzbildhauer und Grafiker bezeichnet. Nachgewiesen sind Werke von H.L. von 1511 bis 1533.[1]

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Detail des Hochaltars im Breisacher Münster: Mariens Krönung und Gottvater
St-Anna-Altar in einer Kapelle des Freiburger Münsters (1520 im Auftrag für Todtnauer Bergleute erstellt)

Der vollständige Name des Meisters ist unbekannt, der Notname bezieht sich auf seine Initialen HL. Mit diesen ist sein Hauptwerk signiert, der Hochaltar von 1526 im Stephansmünster zu Breisach am Rhein. Darüber hinaus sind an sieben Holzschnitten und 24 Kupferstichen seine Initialen enthalten.[2] Der Stil des Meisters HL zeigt eine „überschwängliche“, fast barocke Formensprache der Spätgotik[3] und weist auf den Übergang der Gotik zur Renaissance.

Eventuell könnte es sich bei Meister HL um Hans Loy aus Freiburg handeln. Diese Spekulation wurde von Herbert Schindler 1981 zum ersten Mal geäußert.[4][5] Die Lebens- und Schaffensstationen von Meister HL lassen sich nicht widerspruchsfrei rekonstruieren. Gesichert sind die Stationen Breisach, Niederrotweil, Freiburg im Breisgau, Donaueschingen, St. Blasien, Ulm und Regensburg. Das entspricht der Ost-West-Linie zwischen Colmar und Wien, wo HL Werke gesehen haben muss, da Stilverwandschaften festzustellen sind. Auch Mauer bei Melk könnte zu seinen Stationen gehört haben, da sich in der dortigen Wallfahrtskirche Mauer ein ähnlich detaillierter Schnitzaltar befindet.[6]

Werke (Auswahl)

  • Hochaltar des Meisters HL, 1526. Stephansmünster zu Breisach
  • Hochaltar, um 1525. St. Michaels-Kirche in Niederrotweil
  • Altar aus der Laurentiuskapelle Hofsgrund, um 1523, jetzt Augustinermuseum

Literatur

  • H. Schindler: Der Meister HL = Hans Loy? – Werk und Wiederentdeckung. Langewiesche 1981, (Reihe: Die Blauen Bücher).
  • V. Wagner: Der Meister H. L. an Oberrhein und Donau. Herbert Utz-Verlag 1993.
  • A. R. Wildi-Lang: Das Geheimnis um Meister H.L.. Battert Verlag 2006.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Der Große Brockhaus, F.A. Brockhaus Wiesbaden 1952, Seite 656
  2. Tobias Burg: Die Signatur: Formen und Funktionen vom Mittelalter bis zum 17. Jahrhundert. Kunstgeschichte Band 80, Lit-Verlag 2007, ISBN 978-3825898595, Seite 239
  3. Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet e.V.: Breisach – Schnitzaltar im Chor der Münsterkirche. Internetseite o.J., aufgerufen 9. September 2009
  4. vgl. T.Demmler: Der Meister des Breisacher Hochaltar. Jahrbuch der Königlich Preussischen Kunstsammlungen, 35. Bd., H. 2./3. (1914), S. 103-135
  5. H. Schindler: Der Schnitzaltar, Meisterwerke und Meister in Süddeutschland, Österreich und Südtirol. Pustet 1978
  6. Hermann Metz: Der Altar des Meisters HL im Breisacher St. Stephansmünster. Unser Münster – Schriftenreihe des Münsterbauvereins Breisach, Münsterbauverein, Breisach, Seite 8

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