- Hans von Hößlin
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Hans Wilhelm von Hößlin (* 20. September 1880 in Erbach (Odenwald); † 31. Dezember 1947 in Ljubljana) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant und Kommandeur der 188. Gebirgs-Division im Zweiten Weltkrieg. Nach Kriegsende wurde er von einem jugoslawischen Gericht als Kriegsverbrecher verurteilt und hingerichtet.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Familie
Hößlin entstammte einem seit dem 17. Jahrhundert in Augsburg ansässigem Adelsgeschlecht und war der Sohn des Oberingenieurs Gustav von Hößlin (1848–1917) und der Eugenie Vischer (1859–1929). Er heiratete in erster Ehe am 3. Juni 1909 in Hof Lilly Schmid (* 28. Juli 1889 in Hof), von der er am 28. Februar 1928 in Berlin geschieden wurde. Aus dieser ersten Ehe stammen die Söhne Walter und Winfried. In zweiter Ehe heiratete er am 6. April 1933 in Görlitz Ursula Festner (* 3. Februar 1906 in Görlitz). Aus dieser Ehe stammt Sohn Rüdiger.[1]
Kaiserreich und Erster Weltkrieg
Hößlin trat 1898 in die Bayerische Armee ein und gehörte in den Folgejahren zum 3. Bayerischen Infanterie-Regiment „Prinz Karl von Bayern“; 1912 bis 1914 war er an die Bayerische Kriegsakademie abgeordnet. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs war er Oberleutnant und Kompaniechef. Im Verlauf des Krieges wurde er zum Hauptmann befördert (1914) und hatte verschiedene Positionen als Ordonnanz- und Generalsstabs-Offizier inne, zumeist in verschiedenen bayerischen Divisionen. Bei Kriegsende kommandierte er das I. Bataillon seines Stammregiments.
Weimarer Republik
Anschließend wurde er in die Reichswehr übernommen. Fast durchgängig war er in dieser Zeit in Bayern, hauptsächlich in München stationiert. Von 1920 bis 1924 tat er Dienst im Stab des Wehrkreiskommandos VII. Ende 1924 wurde er Bataillonskommandeur in Augsburg, war 1927/28 für einige Monate im Reichswehrministerium eingesetzt bevor er 1928 als Oberst zum Chef des Stabes der 7. (bayerischen) Division wurde. Anderthalb Jahre später übernahm er das Kommando über eines der Infanterie-Regimenter der Division. 1931 wurde er zum Generalmajor befördert und zum Infanterieführer VII ernannt. Anfang 1932 wurde er mit dem Charakter eines Generalleutnants aus dem aktiven Dienst verabschiedet.
Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg
Bei der deutschen Mobilmachung am 26. August 1939 kehrte Hößlin in den aktiven Dienst zurück: er wurde Kommandeur der Ersatztruppen im Wehrkreis XVIII (Salzburg). Im November wurde sein Stab in 188. Division, später in Division Nr. 188 umbenannt.
Im Jahr 1941 lebte Hößlin in München in der Kaiserstraße 50. Er war Ehrenritter des Johanniterordens.[1]
Abgesehen von drei Monaten als stellvertretender Befehlshaber im Wehrkreis XVIII und einer kurzen Zeit in der Führerreserve des OKH (beides 1943), blieb Hößlin bis Kriegsende Kommandeur der Division. Auch als die Einheit im Oktober 1943 zur 188. Reserve-Gebirgs-Division, später zur 188. Gebirgs-Division umbenannt und -gegliedert wurde.
Die Division war unter seinem Kommando von 1943 bis Kriegsende in Italien und Jugoslawien eingesetzt.
Mit der deutschen Kapitulation 1945 geriet Hößlin zusammen mit seiner Truppe in jugoslawische Gefangenschaft, in der er als Kriegsverbrecher verurteilt und 1947 hingerichtet wurde.
Auszeichnungen
- Eisernes Kreuz (1914) II. und I. Klasse [2]
- Bayerischer Militärverdienstorden mit Schwertern und mit Krone [2]
- Bayerisches Dienstauszeichnungskreuz II. Klasse [2]
- Hessische Tapferkeitsmedaille [2]
- Hanseatenkreuz Hamburg [2]
- Österreichisches Militärverdienstkreuz III. Klasse mit der Kriegsdekoration [2]
- Deutsches Kreuz in Silber am 31. August 1942 [3]
Weblinks
- „Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik“ Online – Hößlin, Hans (Wilhelm) von (abgerufen am 25. Mai 2010)
Einzelnachweise
- ↑ a b Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser, Teil B 1941, Seite 246, Verlag Justus Perthes, Gotha 1941
- ↑ a b c d e f Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Hrsg.: Reichswehrministerium, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1930, S.109
- ↑ Klaus D. Patzwall und Veit Scherzer: Das Deutsche Kreuz 1941–1945, Geschichte und Inhaber Band II, Verlag Klaus D. Patzwall, Norderstedt 2001, ISBN 3-931533-45-X, S.545
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