Hansgerd Schulte

Hansgerd Schulte

Hansgerd Schulte (* 21. Dezember 1932) ist ein deutscher Germanist und gehört zur zweiten Generation der deutsch-französischen Nachkriegsmittler, der sich auf dem Gebiet der wissenschaftlichen und universitären Kooperation bleibende Verdienste erworben hat. Er war Leiter des Germanistischen Instituts an der Universität Paris III und Präsident des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD).

Inhaltsverzeichnis

Vita

Nach seinem Abitur am Herzog-Johann-Gymnasium in Simmern[1] studierte Schulte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg Germanistik und Romanistik/Hispanistik. Während des Studiums wurde er von der Friedrich-Ebert-Stiftung gefördert.[2] Nach Studienabschluss studierte er von 1958 bis 1961 an der ENS in Paris, um anschließend für ein halbes Jahr als Lektor für die Deutsche Sprache an einer Landwirtschaftlichen Hochschule in der Provinz zu wirken, bevor er ein neugegründetes Lektorat am Institut Catholique de Paris übernahm. Dieser Hintergrund qualifizierte ihn zum Leiter der 1963 neu eingerichteten Außenstelle des DAAD.[3] 1969 schloss er seine Studien mit einer der Habilitation vergleichbaren Leistung ab und lehrte fortan an der Pariser Universität Paris III. An seiner Hochschule richtete er den Deutsch-Französischen Studiengang in Literatur und Landeskunde ein, die Ètudes Franco-Allemandes, die auch von vielen deutschen Studierenden der Germanistik und Romanistik besucht wurden, die nach der Zwischenprüfung dort in einem Jahr die Licence ablegen konnten oder kurz vor dem Staatsexamen noch die Maitrise. Sein Forschungs-Schwerpunkt ist die moderne und die zeitgenössische deutsche Literatur. Er war lange Zeit neben seiner Laufbahn an der Sorbonne Nouvelle weiterhin Leiter der DAAD-Außenstelle Paris, bis er 1972 zum Präsidenten des DAAD gewählt wurde. Er bekleidete dieses Amt bis 1987. 2001 wurde er bei seiner Hochschule emeritiert.

Schriften

  • El Desengano. Wort und Thema in der spanischen Literatur des Goldenenen Zeitalters, W. Fink, München 1969. (Diss.; Freiburger Schriften zur Romanischen Philologie 17)
  • Dialoga. Une méthode audio-visuelle d'allemand, Dunod, Paris 1969.
  • Autorität und Kreativität: Zum Wechselspiel von Staat und Gesellschaft, Düsseldorf 1973.
  • Spiele und Vorspiele, Suhrkamp, Frankfurt a. M. 1978, ISBN 3-51836985-7.
  • Pierre Bertaux (1907-1986), PIA, 1990.
  • Les intellectuels et le nouvel Etat. L'Allemagne 1945-1955. De la capitulisation à la division, PIA, 1996.
  • Ich weiß nicht, was soll es bedeuten... in: Georg Lechner (Hg.): Prägungen. Deutsche in Paris Düsseldorf, 1991, S. 301–304 (autobiographisch, zitiert nach Pfeil)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Mitteilung von Regisseur Edgar Reitz [1] (Zugriff August 2010)
  2. Kurzportrait bei FES [2]
  3. Ulrich Pfeil: Die Pariser DAAD-Außenstelle in der Ära Schulte, in Francia, Bd. 32/3 (2005)S. 51–75, S. 60. online (Zugriff August 2010)

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