Emil Lehnartz

Emil Lehnartz

Emil Friedrich Robert Lehnartz (* 29. Juni 1898 in Remscheid; † 10. Januar 1979 in Münster) war ein deutscher Physiologe und Hochschullehrer.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Lehnartz wurde 1898 in Remscheid als Sohn eines Kaufmanns geboren. Er studierte an den Universitäten in Frankfurt am Main und in Freiburg, wo er promovierte. Seine Laufbahn begann er 1924 als Universitätsassistent. Im Jahr 1929 habilitierte er sich als Privatdozent für chemische Physiologie an der Universität Frankfurt am Main, wo er 1935 außerplanmäßiger Professor wurde. Während dieser Zeit trat er 1933 in die SA ein. Von 1936 bis 1939 arbeitete er als Oberassistent am physiologischen Institut der Georg-August-Universität Göttingen. Im Jahr 1939 wurde er in Münster zum außerordentlichen Professor ernannt, zwei Jahre später bekam er einen Forschungsauftrag der Deutschen Forschungsgemeinschaft, wo er über das Thema Untersuchungen über die Benzolvergiftung forschte. Sein Hauptforschungsgebiet war die Chemische Physiologie des Muskels und des intermediären Stoffwechsels. Im Jahr 1946 wurde er zum Ordinarius und Direktor des Instituts für Physiologische Chemie ernannt. Er war bis zu seiner Emeritierung 1966 an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster tätig. Lehnartz vertrat die deutschen Hochschulen in zahlreichen nationalen und international orientierten Gremien, so war er 1954 und 1955 unter anderem Präsident des World University Service und von 1960 bis 1968 Präsident des Deutschen Akademischen Austauschdienstes sowie Vorsitzender der Deutsch-Englischen Gesellschaft in Düsseldorf (heute D.- Britische G. in Berlin) und Vorstandsmitglied des Stifterverbandes für die deutsche Wissenschaft.

Auszeichnungen

Lehnartz wurde mehrfach ausgezeichnet. Im Jahr 1960 bekam er das Große Bundesverdienstkreuz und 1968 das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern verliehen. Im Dezember 1960 erhielt er die Auszeichnung eines Commander des Order of the British Empire. Im Jahr 1964 wurde er Offizier der französischen Ehrenlegion und 1965 Ehrendoktor der Hankuk University of Foreign Studies in Seoul. Er war außerdem Ehrendoktor der Universidade Federal do Ceará (Brasilien).

Veröffentlichungen

  • "Nahrungsbedarf, Bedeutung und Aufgaben einzelner Nährstoffe", 1939.
  • "Die Chemischen Voraussetzungen des Lebens", 1948.
  • "Einführung in die chemische Physiologie", 1959.
  • "Physiologische Chemie", 1951-1966.
  • "Physiologische und Pathologisch-chemische Analyse", 1953-1966.

Literatur

  • Eckhart Buddecke: Lehnartz, Emil. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 14, Duncker & Humblot, Berlin 1985, S. 104 f.
  • Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich - Wer war was vor und nach 1945, Frankfurt am Main, 2. Auflage: Juni 2007, S.363.
  • Biografie auf www.munzinger.de

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Lehnartz — ist der Name folgender Personen: Emil Lehnartz (1898 1979), deutscher Physiologe Klaus Lehnartz (1936 2008), deutscher Fotograf Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrerer mit demselben Wort bezeichneter Begri …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Lee–Leh — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Töchter und Söhne der Stadt Remscheid — In der Liste der Söhne und Töchter der Stadt Remscheid sind Artikel über bedeutende, auf dem Gebiet der heutigen Stadt Remscheid geborene Persönlichkeiten zusammengestellt und chronologisch nach dem Geburtsjahr aufgelistet. Ob die Personen ihren… …   Deutsch Wikipedia

  • Deutscher Akademischer Austauschdienst — Logo des DAAD Der Deutsche Akademische Austauschdienst e. V. (DAAD) ist eine Gemeinschaftseinrichtung der deutschen Hochschulen und der Studierendenschaften zur Pflege ihrer internationalen Beziehungen. Seine Zentrale befindet sich in Bonn.… …   Deutsch Wikipedia

  • Gerhard Kielwein (Rechtswissenschaftler) — Gerhard Kielwein (* 7. Januar 1922 in Stuttgart) ist ein deutscher Rechtswissenschaftler. Leben Nach Promotion und Habilitation in Freiburg erhielt er 1956 eine Professur für Strafrecht und Kriminologie an der Universität des Saarlandes. In den… …   Deutsch Wikipedia

  • Stefan Hormuth — im Jahr 2007 Stefan E. Hormuth (* 29. November 1949 in Heidelberg; † 21. Februar 2010 ebenda[1][2]) war ein deutscher Soz …   Deutsch Wikipedia

  • Theodor Klauser — (* 25. Februar 1894 in Ahaus; † 24. Juli 1984 in Bonn) war ein katholischer Theologe, Liturgiehistoriker, Kirchenhistoriker und Christlicher Archäologe. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke …   Deutsch Wikipedia

  • Franz Grosse-Brockhoff — (* 26. November 1907 in Oberhausen Osterfeld; † 13. September 1981 in Neuss) war ein deutscher Mediziner. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 1.1 Schule, Studium, Beginn der wissenschaftlichen Laufbahn …   Deutsch Wikipedia

  • Hansgerd Schulte — (* 21. Dezember 1932) ist ein deutscher Germanist und gehört zur zweiten Generation der deutsch französischen Nachkriegsmittler, der sich auf dem Gebiet der wissenschaftlichen und universitären Kooperation bleibende Verdienste erworben hat. Er… …   Deutsch Wikipedia

  • Werner Richter (Germanist) — Werner Richter (* 5. Mai 1887 in Berlin; † 19. September 1960 in Bonn) war ein deutscher Germanist und Wissenschaftsadministrator. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften (Auswahl) 3 Ehrungen …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”