- Harald Wandel
-
Harald Wandel (* 24. Oktober 1951 in Kleinmachnow) ist ein deutscher Liedermacher, Architekt und ehemaliger Schauspieler der DEFA.
Inhaltsverzeichnis
Kindheit und Jugend
1951 wird Wandel als Sohn eines Finanzwissenschaftlers und einer Sekretärin in Kleinmachnow bei Berlin geboren. Dort verbringt er seine Schulzeit von 1958 bis 1966. Mit etwa 15 erschafft Wandel erste Kompositionen und Liedtexte; von da an erlernt er autodidaktisch das Gitarrenspiel und singt in Schülerbands. Nach der 8. Klasse muss er von der Schule abgehen, beginnt eine Maurerlehre und anschließend macht er 1968 bis 1971 eine Lehre zum Betonbauer mit Abitur auf der BBS im BMK Ost in Potsdam. Bis 1975 absolviert Wandel ein Architekturstudium an der Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar, heute Bauhaus-Universität, das er dort mit Diplom beendet. Noch im selben Jahr siedelt er als junger Architekt nach Neubrandenburg.
Studium und Schauspiel
Schon In seiner Lehrzeit wirkt Wandel in der Kabarettgruppe seiner Berufsschule in Potsdam mit, von wo aus er 1968 zu DEFA-Probeaufnahmen eingeladen wird und dort eine Hauptrolle bekommt. Darauf spielt er in insgesamt 16 Filmen mit (unter anderem bei den Regisseuren Ingrid Reschke, Roland Oehme, Herrmann Zschoche, Manfred Mosblech und Bernhard Stephan), darunter in mehreren Hauptrollen. Sein Wirken begrenzt sich auf kein Genre; in Komödien, Krimis, Kinderfilmen und sogar in einem für die DDR-Zeit untypischem Science Fiction (Eolomea) ist er auf den Kinoleinwänden zu sehen. Wegen des Architekturberufes wendet sich Wandel Ende der Siebziger von der Schauspielerei ab.
Liedermacherei
1982 bricht Wandel dann die Karriere als Architekt und Parteisekretär ab und wird Hilfskraft im Haus der Kultur und Bildung in Neubrandenburg. Er wirkt fortan in verschiedenen Liedermacherreihen mit, absolviert eine Ausbildung am Komitee für Unterhaltungskunst und erhält 1983 einen zweijährigen Fördervertrag. Des Weiteren nimmt Wandel an den Chansontagen der DDR 1981, 1983, 1987 teil. Markantes Merkmal seiner Musik sind sozialkritische und humorvolle Texte. Er arbeitet als Regieassistent am Friedrich-Wolf-Theater (heute Landestheater Neustrelitz), danach ist er bis 1990 freiberuflicher Liedermacher und Texter. 1989 organisiert Wandel innerhalb kürzester Zeit das Konzert „Tretet aus dem Schatten – Künstler für Fortschritt“, an dem Künstlerformationen aus der gesamten DDR teilnahmen.Es kam in seiner Liedermacherzeit mehrfach zu Bespitzelungen und Überwachung des Ministeriums für Staatssicherheit, das bei ihm „feindlich negatives Wirken“ erkannte und versuchte, seine Auftritte zu verhindern. Heute lebt Wandel als Liedermacher und Architekt in Neubrandenburg.
Filmografie
- 1971: Kennen Sie Urban?
- 1971: Eine Folge von der Staatsanwalt hat das Wort (Fernsehserie)
- 1972: Der Mann, der nach der Oma kam
- 1972: Schnelle Hirsche
- 1972: Ich wollt, ich wär ein Huhn
- 1972: Eolomea
- 1973: Ferien und das alte Haus
- 1973: Rotfuchs
- 1974: Zum Beispiel Josef
- 1975: Philip der Kleine
- 1979: Für Mord kein Beweis
Weblinks
- Harald Wandel in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Harald Wandel und Band auf Myspace
Kategorien:- Schauspieler
- Liedermacher (DDR)
- Deutscher
- Geboren 1951
- Mann
Wikimedia Foundation.