Hauptstraße (Wennigsen)

Hauptstraße (Wennigsen)
Rathaus der Gemeinde, Hauptstraße 1-2
Ursula-Brunnen, Hauptstraße/Ecke Hagemannstraße

Die Hauptstraße ist die zentrale Straße des Kernortes Wennigsen der gleichnamigen Gemeinde Wennigsen. An ihrem Verlauf liegen fünf eingetragene Baudenkmale und zwei eingetragene Naturdenkmale sowie weitere ortsbildprägende Gebäude.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ältester überlieferter Straßenname lautet Steinstraße. Dies dürfte am frühen Ausbau als Pflasterstraße gelegen haben. Am 18. September 1874 wurde eines der sogenannten Kaisermanöver in Wennigsen abgehalten. Im Beisein des Kaisers Wilhelm I. und seiner beiden Nachfolger Friedrich III. und Wilhelm II. fand auf der Straße eine Truppenparade statt. Im Anschluss wurde die Straße in Kaiserstraße umbenannt. Eine weitere Umbenennung folgte im Dritten Reich. Eine Vielzahl an innerörtlichen Straßen in Wennigsen erhielten damals Namen, die im Zusammenhang mit der Diktatur standen. Aus der Hauptstraße wurde bis 1945 die Straße der SA. Nach dem Krieg wurde die Straße zunächst in Deisterstraße umbenannt. Da es im Zuge der Eingemeindung der umliegenden Ortschaften bereits eine solche in Bredenbeck gab, bekam die Straße im Kernort den Namen Hauptstraße.

Baudenkmale

Hase-Haus

Wohnhaus von 1862

In der Hauptstraße 16 steht ein Wohn- und Geschäftshaus aus dem Jahr 1862. Es ist ein neugotischer, zweigeschossiger Gründerzeitbau in rotem Klinker. Der Entwurf stammt von Conrad Wilhelm Hase, dem Architekten der Marienburg. Es handelte sich um ein Einzelhandelsgeschäft, das im 19. und 20. Jahrhundert schrittweise erweitert wurde. Ursprünglich beherbergte es das 1856 gegründete Einzelhandelsgeschäft der Gebrüder Meyer, später die Firma Gustav Nolting. Noch heute ist im westlichen Anbau ein Elektrogeschäft untergebracht. Es befindet sich in Privatbesitz.

Ehemaliges Forsthaus

Altes Forsthaus

In der Hauptstraße 37 steht das ehemalige Klosterforsthaus; die dazu gehörige Scheune und Gartenanlage finden sich in Hausnummer 35. Nach der Eigenständigkeit des Amtes Wennigsen 1817 wurde im Jahr 1830 das Forsthaus mit den dazu gehörigen Nebenanlagen errichtet. Das Hauptgebäude ist heute ein privates Wohnhaus. In der ehemaligen Scheune ist eine Gastwirtschaft untergebracht. Gegenüber der ausgebauten Scheune findet sich der Dicke Stein, der früher den Weg zu den Steinkohlebergwerken im Deister wies.

Ehemaliges Amtsgericht

Mit Gründung des Amtes Wennigsen erhielt der Verwaltungsbezirk 1852 ein eigenes Gericht für Zivilsachen und Freiwillige Gerichtsbarkeit. Acht Jahre später wurde das erste Gebäude des Wennigser Amtsgerichtes eröffnet. Es steht in der Hauptstraße 39 und dient heute als Praxis- und Wohnhaus. Das neue Amtsgericht findet sich unweit davon, an der Ecke Hauptstraße und Hülsebrinkstraße.

Alte Post (abgerissen)

Auf der Liste der eingetragenen Kulturdenkmale findet sich nachrichtlich noch das alte Kaiserliche Postamt, das in den 1990er Jahren abgerissen wurde. Es befand sich in der Hauptstraße 12.

Naturdenkmale

  • Ortsbild prägende Eiche (ND-H 151), Hauptstraße, Biergarten Pinkenburg
  • Ortsbild prägende Buche (ND-H 152), Hülsebrinkstraße, Ecke Hauptstraße

Monumente

Doppelhelix, Kreuzung Hauptstraße
  • Ursulabrunnen
  • Doppelhelix, entworfen von Hugo Kükelhaus
  • Sonnenuhr, entworfen von Erich Pollähne

Verkehr

Die Hauptstraße als innerörtliche Hauptverkehrsstraße trägt derzeit eine Verkehrslast von rund 5500 - 6100 Kraftfahrzeugen pro Tag. Die Straße wurde in den 1990er Jahren von einer Landesstraße zu einer Gemeindestraße abgestuft und ist auf 30 km/h Geschwindigkeit beschränkt. Sie ist eine der Haupteinkaufsstraßen der Gemeinde. An ihr liegen zwei Bushaltestellen. Zudem ist sie Teil des Radverkehrsaktionsprogrammes der Gemeinde Wennigsen (Deister).[1]

Siehe auch

Literatur

  • Friedrich Wüllner. Aus Wennigsens Vergangenheit/Beiträge zur Ortsgeschichte. Eigenverlag, Wennigsen 1973, S. 56.
  • Verkehrs- und Verschönerungsverein Wennigsen e.V. Der Grüne Faden. Rundewege durch Wennigsen am Deister. Neuauflage 2011, S. 2.
  • Vorbereitender Ausschuss für die 750-Jahrfeier der Gemeinde Wennigsen. 750 Jahre Wennigsen 1200 - 1950. 1950, S. 81.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Verkehrskonzept Ortsmitte Wennigsen, Planungsbüro PGT im Auftrag der Gemeinde Wennigsen vom 18. April 2011

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