Haus Gotendorf

Haus Gotendorf
Haus Gotendorf
Haus Gotendorf, Details

Haus Gotendorf liegt im Stadtteil Niederlößnitz der sächsischen Stadt Radebeul, in der Karlstraße 4. Das aus den 1870er Jahren stammende Wohnhaus ist eine „der aufwendigsten Villen der Gegend“[1], die ebenso wie die Villa Dorothee, Haus Herbig oder Karl Mays Villa Shatterhand als italianisierende Renaissance stilisiert wird.[2]

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die mitsamt der Einfriedung unter Denkmalschutz[3] stehende Villa[3][1], auch als Mietvilla[1] klassifiziert, ist ein zweigeschossiges Wohngebäude auf einem flachen Sockel und mit einem Pyramidenstumpfdach.

In der symmetrisch angeordneten, vierachsigen Straßenansicht steht ein zweiachsiger Mittelrisalit. In diesem finden sich Eckpilaster, vor denen im Obergeschoss annähernd vollplastische Atlanten stehen. Die Fenster im Risalit sind, im Gegensatz zu den sonst rechteckigen Fenstern, rundbogig. An den Schmalseiten des Risalits lassen Schmalfenster weiteres Licht in die Räume.

In der linken Nebenansicht steht ein einachsig hervortretender Treppenhausvorbau mit dem Hauseingang, im Inneren befindet sich eine gewendelte Treppenanlage. Auf der Gebäuderückseite steht ein massiver polygonaler Standerker.

Die Fassaden des Putzbaus werden durch Gesimse gegliedert. Unter dem Dachgesims sowie dem Geschossgesims im Risalit finden sich kragsteinähnliche Elemente (Kraggesims, ähnlich dem Zahnschnitt). Die Fenster werden durch Sandsteingewände eingefasst und durch horizontale Verdachungen geschützt, im Erdgeschoss mit Ädikulen im Stil italienischer Renaissance.

Die Einfriedung erfolgt durch Lanzettzaunfelder zwischen Pfeilern.

Der Hausname, der auf der Schauseite zur Straße im Mittelrisalit direkt unter dem Dach angebracht ist, bezieht sich ebenso wie bei der aus dem Jahr 1954 stammenden Gotenburg (Augustusweg 101) auf den germanischen Volksstamm der Goten.[4]

Geschichte

Für das für den Restaurateur Carl Traugott Fritzsche zu errichtende Wohnhaus wurde der Bauantrag im Mai 1876 eingereicht; dessen Genehmigung erfolgte im folgenden August. Die Unterlagen zur Baurevision vom September 1878 waren an die „Grundstücksbesitzerin Frau R., verehelichte Elb“ ausgestellt.

Im Jahr 1901 wurde auf der Gebäuderückseite ein kleiner Anbau erstellt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b c Volker Helas (Bearb.); Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und Stadt Radebeul (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen: Stadt Radebeul. SAX-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3, S. 168 f. 
  2. Barbara Bechter, Wiebke Fastenrath et al. (Bearb.): Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen I, Regierungsbezirk Dresden. Deutscher Kunstverlag, München 1996, ISBN 3-422-03043-3, S. 739. 
  3. a b Verzeichnis der Kulturdenkmale der Stadt Radebeul. Große Kreisstadt Radebeul, 17. April 2008, S. 14, abgerufen am 14. Juni 2011 (PDF).
  4. Dietrich Lohse: Was uns Häusernamen sagen können (Teil 3). In: Vorschau & Rückblick; Monatsheft für Radebeul und Umgebung. Radebeuler Monatshefte e.V., Juni 2010, abgerufen am 14. Juni 2011.
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