Haus der Russischen Wissenschaften und Kultur

Haus der Russischen Wissenschaften und Kultur
Haus der Sowjetischen Wissenschaft und Kultur, 1984

Das Haus der Russischen Wissenschaften und Kultur (früher Haus der Sowjetischen Wissenschaft und Kultur) ist ein in der Friedrichstraße 176–179 beheimatetes Gebäude aus der Zeit der DDR.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte und Konzeption

Das Gebäude wurde nach Entwürfen des Architekten Karl-Ernst Swora von 1981 bis 1984 auf dem Grundstück eines im Zweiten Weltkrieg zerstörten früheren Geschäftshauses neu gebaut. Die Realisierung erfolgte durch die neu gebildete Aufbauleitung Sondervorhaben der Hauptstadt Berlin eines Kollektivs der Bauakademie der DDR um Erhardt Gißke. Für den Bau wurden hochwertige Materialien wie Granit aus der Lausitz für die Fassade und bulgarischer Wraza-Kalkstein für die Obergeschosse verwendet.

Offizieller Bauherr war der Verband der sowjetischen Gesellschaft für Freundschaft und kulturelle Beziehungen mit dem Ausland. Ein klassizierender Entwurf von Günter Stahn wurde im Vorfeld abgelehnt. Der umgesetzte Entwurf von Swora entsprach damit nicht dem von der DDR-Führung für die Friedrichstraße vorgesehenen klassizistischen Stil, sondern orientierte sich an den Repräsentationsbauten der Breschnew-Ära wie der ITAR-TASS-Zentrale, dem Weißen Haus in Moskau und der sowjetischen Akademie der Wissenschaften.

Das Haus diente gemeinsam mit der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft der Festigung der zweiseitigen Verbindungen und als Zentrum für die Verbreitung der russischen Sprache. Es handelte sich um das „größte aller sowjetischen Auslandskulturzentren“ weltweit. Das Gebäude enthielt Räumlichkeiten für Ausstellungen, Konferenzen, Konzerte und ein Kino. Außerdem war das Kabarett hier eingezogen. Das Foyer gilt als „eines der größten und prachtvollsten“[1] Berlins. Weiter wurden im neuen Gebäude das Filmtheater Friedrichstraße[2] und das Kabarett Die Kneifzange[3] etabliert.

Nach der Wende wurde der Komplex Eigentum des russischen Staates. Es wurde renoviert, Teile neu verpachtet, dient aber zu großen Teilen weiterhin der Festigung der bilateralen kulturellen und wissenschaftlichen Beziehungen. Das Kabarett ist geblieben und aus dem internen Hauskino entwickelte sich das Kino Friedrichstraße.[4] Im Erdgeschoss mieteten sich Geschäfte ein.

Weblinks

Literatur

Einzelnachweise

  1. Friedrichstraße 176–179 auf www.berlin-friedrichstrasse.de
  2. Hinweis mit Adresse zum filmtheater
  3. Website der Kneifzange
  4. Hinweis auf das Filmtheater; abgerufen am 14. November 2010
52.51337613.388927

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